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Graduiertenkolleg zu RNA-basierter Genregulation geht nach positiver Begutachtung in die Verlängerung

DFG fördert den Forschungsverbund in den nächsten viereinhalb Jahren mit knapp sechs Millionen Euro

Nr. 68 • 10. Mai 2022

Ein erfolgreiches Team: Das Graduiertenkolleg zu RNA-basierter Genregulation geht in die Verlängerung. Foto: Lee-Hsueh Hung

RNA-basierte Genregulation: Übersicht der biologischen Prozesse, mit denen sich das Graduiertenkolleg beschäftigt. Grafik: GRK2355
Das Graduiertenkolleg (GRK) zu regulatorischen Netzwerken von Ribonukleinsäuren (RNAs) der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) hat die Gutachterinnen und Gutachter nach der ersten Förderperiode überzeugt: Wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) am Montag mitteilte, wird das Graduiertenkolleg „Regulatory Networks in the mRNA Life Cycle: From Coding to Noncoding RNAs“ für weitere viereinhalb Jahre verlängert. Damit fließen ab Januar 2023 knapp sechs Millionen Euro in die Forschung zu RNA-basierter Genregulation an der JLU und ihren Partnereinrichtungen. Beteiligt sind neben neun Arbeitsgruppen an der JLU vier Arbeitsgruppen an der Philipps-Universität Marburg, am Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim und am Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie in Marburg.

Prof. Dr. Katja Sträßer (Institut für Biochemie der JLU) hat die Leitung des GRK von ihrem Vorgänger Prof. Dr. Albrecht Bindereif übernommen. „Ich bin sehr glücklich über die Stärkung unseres Forschungsbereichs ‚Genexpression und RNA-Biologie‘ an der JLU. Besonders stolz macht mich das Lob der Gutachtergruppe für unsere Promovierenden, die im Team großartig zusammenarbeiten.“ Auch Postdocs werden nun in den Forschungsverbund eingebunden.

In der zweiten Förderperiode sollen zusätzliche RNA-Forschungsschwerpunkte gestärkt werden – unter anderem in der Virologie. „Wie wichtig diese Forschung ist, hat nicht zuletzt die Corona-Pandemie und die Entwicklung der mRNA-Impfstoffe gezeigt“, betonte JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee, der den Projektbeteiligten herzlich gratulierte. „Die Verlängerung ermöglicht uns die Fortsetzung der exzellenten Doktorandenausbildung in der RNA-Biologie.“

Untersucht werden RNA-vermittelte genregulatorische Netzwerke in Modellorganismen wie Säugern, Hefen und Bakterien. Der Blick reicht dabei von den molekularen Grundlagen der Genexpression – das ist der Vorgang, bei dem die genetische Information umgesetzt und für die Zelle nutzbar gemacht wird – bis hin zu krankheitsrelevanten Fragen der molekularen Medizin und innovativen Anwendungen der RNA-Biotechnologie. Die Forschenden untersuchen, wie regulatorische Netzwerke von kodierenden und nichtkodierenden Ribonukleinsäuren und RNA-bindenden Proteinen den Lebenszyklus der Messenger-RNA bestimmen.

Im Rahmen des Graduiertenkollegs werden die Gießener Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch ihre Zusammenarbeit mit australischen RNA-Biologen an der Monash University in Melbourne, einer Partneruniversität der JLU, stärken. Dafür hat die DFG ein Stipendium für den sogenannten Mercator-Fellow Prof. Traude Beilharz bewilligt, das deutsch-australische Austauschbesuche ermöglichen wird. Die GRK-Sprecherin Prof. Sträßer hat Anfang 2020 mehrere Monate an der Monash University geforscht und die Verbindungen zwischen beiden Forschungsstandorten vertieft. Die aktuelle Bewilligung reiht sich ein in weitere kürzliche JLU-Drittmittelerfolge in diesem Fachgebiet - unter anderem ein von der EU bewilligter ERC Consolidator Grant für Prof. Sträßer und mehrere Förderungen im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms „mRNP code“.

 

  • Weitere Informationen

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Forschung