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„Exzellenzpotenzial bestmöglich aktivieren“

Akademischer Festakt der Universität Gießen mit Preisen und Auszeichnungen für wissenschaftlichen Nachwuchs – Festvortrag von Helmholtz-Präsident Prof. Dr. Otmar D. Wiestler

Nr. 221 • 24. November 2017

Die Preisträgerinnen und Preisträger des Akademischen Festakts mit dem Präsidium und dem Ehrengast Prof. Dr. Otmar D. Wiestler (vorne Mitte). Foto: Rolf K. Wegst

Mit dem Ehrengast Prof. Dr. Otmar D. Wiestler, dem Präsidenten der Helmholtz-Gemeinschaft, hat die Justus-Liebig-Universität Gießen am Freitag, 24. November 2017, ihren Akademischen Festakt gefeiert. Der Präsident der größten deutschen Wissenschaftsorganisation Deutschlands sprach in seiner Festrede über die Herausforderungen für den Wissenschaftsstandort Deutschland. Zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft waren der Einladung zum höchsten Feiertag der Universität gefolgt. Traditionell wurden im Rahmen des Festakts zahlreiche Preise und Auszeichnungen für exzellente junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verliehen – unter anderen der renommierte Röntgenpreis sowie der Preis der Justus-Liebig-Universität Gießen.
Ehrengast des Akademischen Festakts: Prof. Dr. Otmar D. Wiestler, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, bei seiner Festrede. Foto: Rolf K. Wegst


JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee erinnerte in seiner Eröffnungsrede an zahlreiche positive Nachrichten für die Universität in diesem Jahr und hob insbesondere die Tatsache hervor, dass die JLU mit zwei Cluster-Vollanträgen – in der Herz-Lungen-Forschung und in der Psychologie – in die entscheidende Runde der Exzellenzstrategie geht.  „Ich sehe diese Zwischenentscheidungen nicht nur als eine Bestätigung unserer Strategie, mit starken regionalen Partnern an unserer Seite unser eigenes Exzellenzpotential bestmöglich zu aktivieren, sondern auch als Beleg dafür, dass wir die Kraft haben, sowohl in den Lebens- und Naturwissenschaften als auch in den Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften in einem immer härter werdenden Wettbewerb zu bestehen“, betonte der Präsident und fügte hinzu: „An diesem Anspruch als Volluniversität werden wir auch in Zukunft festhalten.“
Röntgenpreis-Trägerin PD Dr. med. Daniela Münzel bei der Präsentation ihres Forschungsgebiets. Foto: JLU-Pressestelle / Rolf K. Wegst


Der Festakt wurde von Mitgliedern des Universitätsorchesters Gießen musikalisch umrahmt.

 


Im Mittelpunkt stand die Verleihung von Preisen und Auszeichnungen für exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchs:

- Der Röntgenpreis der Justus-Liebig-Universität Gießen ging in diesem Jahr an die Radiologin PD Dr. Daniela Münzel, TU München. Die Ärztin erhielt den mit 15.000 Euro dotierten Preis in Anerkennung ihrer herausragenden Beiträge auf dem Gebiet der klinischen Röntgendiagnostik. Gestiftet wird der mit 15.000 Euro dotierte Preis hälftig von Pfeiffer Vacuum und der Dr. Erich Pfeiffer Stiftung sowie von der Ludwig-Schunk-Stiftung.

- Prof. Dr. Kai Bremer (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel) wurde für seine herausragende Habilitationsschrift „Post Scriptum Peter Szondi. Theorie und Theoriegeschichte des Dramas seit 1956“ mit dem mit 5.000 Euro dotierten Preis der Justus-Liebig-Universität Gießen ausgezeichnet.

- Der von der Dr.-Herbert-Stolzenberg-Stiftung ausgelobte Dr.-Herbert-Stolzenberg-Preis ist mit 3.000 Euro dotiert. In der Sektion Chemie erhielt Dr. Sabine Schulz den Preis in Anerkennung ihres herausragenden Forschungsprojekts zum Thema „Vor-Ort-Screening von Lebensmitteln und Bedarfsgütern mittels ambienter Massenspektrometrie“ sowie ihres sonstigen wissenschaftlichen Œuvres. In der Sektion Medizin wurde Srikanth Karnati, Ph.D. ausgezeichnet in Anerkennung seiner herausragenden und gleichermaßen innovativen Forschungstätigkeit zur „Rolle der Peroxisomen in Physiologie und Pathogenese von Lungenkrankheiten“ sowie seines sonstigen wissenschaftlichen Œuvres.

Erstmals konnte in diesem Jahr zwei Mal der Dr. Dieter und Sigrun Neukirch-Preis vergeben werden. Die vor einem Jahr gegründete Dr. Dieter und Sigrun Neukirch-Stiftung hat sich der Förderung von Wissenschaft und Forschung an der JLU mit dem Ziel der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses verschrieben. Gefördert werden sollen herausragende wissenschaftliche Arbeiten, insbesondere Master- und Doktorarbeiten auf den Gebieten der Archäologie, der Klassischen Sprachen und der Geographie an der JLU:

- In der Sektion Archäologie wurde Dr. Jan Schneider für seine herausragende Dissertation „Ländliche Siedlungsstrukturen im römischen Spanien. Untersuchungen im Becken von Vera und dem Camp de Tarragona“ mit dem mit 4.000 Euro dotierten Dr. Dieter und Sigrun Neukirch-Preis ausgezeichnet.

- In der Sektion Geographie erhielt Jonas Schaaf den mit 2.000 Euro dotierten Dr. Dieter und Sigrun Neukirch-Preis für seine herausragende Masterarbeit „Natürliche Ressourcen und Staatszerfall in Afrika. Ursachenanalyse mittels Process Tracing anhand ausgewählter Beispielländer“.

- Zum Andenken an Prof. Dr. Wolfgang Mittermaier, Professor für Strafrecht an der Universität Gießen von 1903 bis 1933, hat die Erwin-Stein-Stiftung 1995 den Wolfgang-Mittermaier-Preis gestiftet. Bei der Bewertung der Leistungen in der akademischen Lehre soll insbesondere die Erziehung zum forschenden Denken und zur akademischen Verantwortung einschließlich der Förderung von Toleranz und Völkerverständigung berücksichtigt werden. Das Vorschlagsrecht für diesen Preis liegt bei den Studierenden, die auch im Kuratorium vertreten sind. Der Wolfgang-Mittermaier-Preis für hervorragende Leistungen in der akademischen Lehre wurde in diesem Jahr zu gleichen Teilen an Prof. Dr. Monika Schuhmacher (Professur für Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Technologie-, Innovations- und Gründungsmanagement), Dr. Sandra Schwindenhammer (Institut für Politikwissenschaft) und Holger Sturm (Historisches Institut) vergeben. Sie erhielten jeweils 1.000 Euro Preisgeld.

Dank der finanziellen Unterstützung der Gießener Hochschulgesellschaft war es auch in diesem Jahr wieder möglich, acht hervorragende Dissertationen, die an der JLU eingereicht wurden, mit einem Preis in Höhe von jeweils 500 Euro auszuzeichnen.

- Die Dissertationsauszeichnung in der Sektion Rechts- und Wirtschaftswissenschaften ging an Dr. Hellen Hetterich (Betreuer: Prof. Dr. Martin Lipp) für ihre Dissertation „Mensch und ‚Person‘ – Probleme einer allgemeinen Rechtsfähigkeit. Eine rechtshistorisch-kritische Untersuchung zu § 1 BGB“.

- In der Sektion Sozial- und Sportwissenschaften sowie Psychologie wurde Dr. des. Marcela Knapp (Betreuer: Prof. Dr. Jörn Ahrens) für ihre Dissertation „Aesthetic Fiction and the Creation of Social Identities. Cultural Controversies in the West German Public Sphere from 1949–1990” ausgezeichnet.
 
- In der Sektion Sprach-, Literatur-, Kultur- und Geschichtswissenschaften sowie Philosophie ging die Auszeichnung an Dr. Dinah Leschzyk (Betreuer: Prof. Dr. Joachim Born) für ihre Dissertation „Politische Online-Kommunikation im kolumbianischen Präsidentschaftswahlkampf 2010. Eine Kritische Diskursanalyse“.

- In der Sektion Naturwissenschaften erhielt Dr. Jan Philipp Wagner (Betreuer: Prof. Dr. Peter R. Schreiner) für seine Dissertation „Quantum Mechanical Effects in Chemistry: The Impact of London Dispersion and Tunneling“ eine Auszeichnung.

- Die Dissertationsauszeichnung in der Sektion Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement ging an Dr. Kai Peter Voss-Fels (Betreuer: Prof. Dr. Rod Snowdon) für seine Dissertation „Analysis and use of genomic diversity in hexaploid wheat (Triticum aestivum L.)“.

- In der Sektion Veterinärmedizin, Tierbiologie, Medizin, Zahnmedizin und Humanbiologie wurde Dr. Janne Elisabeth Bredehöft (Betreuer: PD Dr. Christoph Rummel) für ihre Dissertation „Untersuchungen zur Wirkung anti-inflammatorischer Strategien auf zentralnervös induzierte Krankheitssymptome im Gehirn bei systemischen Entzündungsreaktionen“ ausgezeichnet.

Die beiden sektionsunabhängigen Dissertationsauszeichnungen gingen in diesem Jahr an:

- Dr. Sven Heim (Betreuer: Prof. Dr. Georg Götz) für seine Dissertation „Six Empirical Essays on Competition and Regulation in Energy Markets”.

- Dr. Michael Novian (Betreuer: Prof. i.R. Dr. Linus Hauser) für seine Dissertation „Mythos – Neomythos – Retromythos. Verhältnisbestimmungen im Kontext des Klimawandeldiskurses“.

 

 

Pressestelle der Justus-Liebig-Universität Gießen, Telefon: 0641 99-12041