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Der Mönchshurenkrieg – ein „Schelmengeschenk“ an Luther

Die Theatergruppe des Instituts für Germanistik der Universität Gießen bringt die Komödie „Monachopornomachia“ des Simon Lemnius auf die Bühne – Premiere am 23. Juni 2017, Generalprobe am 19. Juni 2017

Nr. 102 13. Juni 2017

Hitzige Dialoge, bewegte Szenen: Einblick in die Probenarbeit der Theatergruppe des Instituts für Germanistik der Universität Gießen (JLU). Foto: Hatice Acikgöz


Zum 500. Jubiläum des Thesenanschlags durch Martin Luther präsentiert die Theatergruppe des Instituts für Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) den großen Reformator von einer Seite, die man nicht im Geschichtsunterricht kennenlernt: Sie bringt die „Monachopornomachia“ des Simon Lemnius auf die Bühne – ein Stück, das vielleicht noch nie aufgeführt worden ist. Zur Premiere lädt die Theatergruppe die Öffentlichkeit am 23. Juni 2017 um 19.30 Uhr in den Botanischen Garten der JLU in Gießen ein; weitere Aufführungen folgen am 24. und am 26. Juni 2017 in Grünberg und Marburg.

Die Vertreter der Medien sind außerdem herzlich zur Generalprobe am 19. Juni 2017 (um 15.00 Uhr in der Rathenaustraße 8, Raum 303) eingeladen.

„Luther, du Störer des Friedens. Luther du Hetzer des Volkes. Ruchloser, treuloser Fürst unseres sächsischen Stroms!“ – Mit diesen „freundlichen“ Worten widmet der Dichter in seinem Eingangsmonolog die um 1539 verfasste Komödie dem ehemaligen Kollegen. Nein, gut kommt Martin Luther in diesem Stück nicht weg, und auch das Loblied, das Hymenäus (der griechische Gott der Hochzeit) und Venus (die römische Göttin der Liebe), auf ihn singen, vermag Luther nicht ganz zu behagen. Schließlich ist er ein Mönch, und da quält ihn Venus, weil er einer Nonne vorschnell die Ehe versprochen hat, ohne zu wissen, dass sie nicht so keusch ist, wie er dachte.

Die Aufführungen am 23., 24. und 26. Juni 2017 werden zeigen, ob dieses „Schelmengeschenk“ dem Gießener, Grünberger und Marburger Publikum behagt. Das Stück mit seinen hitzigen Dialogen, die ungewöhnliche Einblicke ins Eheleben Martin Luthers, Justus Jonas’ und Georg Spalatins erlauben, ist sicher nichts für zartbesaitete Zuschauer und konnte in seiner Zeit wohl kaum aufgeführt werden. Heute richtet es sich an all diejenigen, die Geschichte einmal anders erleben möchten. Als ein Stück über die Beziehung(en) zwischen Mann und Frau und über das Zusammenleben in der Ehe richtet es sich nicht nur an Ehepaare und solche, die es werden wollen – es spricht alle diejenigen an, die das Theater lieben.

Für die Theatergruppe der JLU unter der Leitung der Germanistin Prof. Dr. Cora Dietl ist dies bereits die 20. Theaterproduktion. Natürlich wird die Professorin für Deutsche Literaturgeschichte selbst auch wieder mitspielen, um gemeinsam mit ihrem Publikum auch dieses Jubiläum aktiv zu begehen.
 
Darstellerinnen und Darsteller
Hatice Acikgöz (Jutta)
Prof. Dr. Cora Dietl (Dichter)
Nina Dillge (Venus)
Mike Hedrich (Hymenäus; Lucovicus Rabe)
Melissa Heerz (Pförtner; Johannes Schenitz)
Christine Kluge (Käthe alias Katharina von Bora)
Prof. Dr. Thomas Möbius (Georg Spalatin)
Alicja Redisch (Elsa)
Adrian Verscharen (Martin Luther)
Moritz Wernicke (Justus Jonas; Castor Valens von Bibra)

Die Theatergruppe des Instituts für Germanistik der JLU bedankt sich bei ihren Förderern: dem Museum im Spital Grünberg, dem Freundeskreis Museum im Spital Grünberg; dem Literarischen Zentrum Gießen, dem Hessischen Landestheater Marburg, dem Forum Pankratius Gießen sowie den Universitäten Gießen und Marburg.


  • Termine


Pressetermin (Generalprobe):
19.06.2017, 15.00 Uhr, Rathenaustraße 8, 35394 Gießen, Raum 303.

Aufführungen
23.06.2017, 19.30 Uhr, Gießen, Botanischer Garten (Eintritt: € 5 / ermäßigt € 3)
24.06.2017, 16.00 Uhr, Grünberg, Schloss/ehemaliges Antoniterkloster (Eintritt frei)
26.06.2017, 18.00 Uhr, Marburg, Aula der Universität (Eintritt frei)


  • Weitere Informationen

http://www.coradietl.de

  • Kontakt


Professur für Deutsche Literaturgeschichte der JLU Gießen
Otto-Behaghel-Straße 10B
35394 Gießen
Telefon: 0641 99-29080

Pressestelle der Justus-Liebig-Universität Gießen, Telefon: 0641 99-12041