Mittelalterliche Handschriften
Die Universitätsbibliothek verfügt über 450 Handschriften des 9. bis 15. Jahrhunderts.
Die beiden bekanntesten Stücke sind ein um das Jahr 1000 entstandenes Kölner Evangeliar (Hs. 660, s. Abb.) und einer der beiden ältesten bekannten Kodizes des „Iwein“ Hartmanns von Aue aus dem frühen 13. Jahrhundert (Hs. 97).
Die meisten mittelalterlichen Handschriften sind nach den Richtlinien der DFG ausführlich katalogisiert.
Alle mittelalterlichen Handschriften sind inzwischen digitalisiert und können in DIGISAM aufgerufen werden.
Man kann drei Gruppen unterscheiden:
- Handschriften des Butzbacher Fraterherrenstifts (etwa 220)
Das Stift bestand von 1468 bis 1555. Die Handschriften wurden erst 1771 im Auftrag des Darmstädter Landgrafen von Butzbach in die Gießener UB verbracht. Meist handelt es sich um einfache theologische Gebrauchstexte.
Die Handschriften sind in zwei gedruckten Katalogen erschlossen:
- Die Handschriften des ehemaligen Fraterherrenstiftes St. Markus zu Butzbach 1. Gießen 1980 (Ulrich Bayerer).
- Die Handschriften des ehemaligen Fraterherrenstiftes St. Markus zu Butzbach 2. Gießen 2004 (Joachim Ott).
Die Butzbacher Handschriften wurden im Rahmen eines DFG-Projekts vollständig digitalisiert, - Deutschsprachige Handschriften (137)
Diese Handschriften sind über verschiedene Schenkungen an die UB gelangt. Die Katalogisierung ist fast abgeschlossen.
Eine Vorabfassung des Verzeichnisses:
Katalog der deutschsprachigen mittelalterlichen Handschriften der Universitätsbibliothek Gießen (Ulrich Seelbach) steht online zur Verfügung. - Noch nicht ausführlich erschlossene Handschriften (etwa 100)
Darunter befindet sich auch das Kölner Evangeliar (Hs. 660).
Sie sind z.Zt. nur über Johann Valentin Adrians Handschriftenkatalog und die späteren Nachträge erschlossen.