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Otto Behaghel

Der Forscher, nach dem die Otto-Behaghel-Straße benannt ist, lehrte in der Zeit von 1888 bis 1925 an der Universität Gießen.

Otto Behaghel wurde am 3.5.1854 in Karlsruhe geboren.
Er studierte germanische, romanische und klassische Philologie vom Wintersemester 1873/74 bis Wintersemester 1875/76. Behaghel studierte in Heidelberg und je ein Semester in Paris und Göttingen.

Im Jahr 1876 wurde Behaghel promoviert. Seine Promotionsschrift behandelte ein syntaktisches Problem „Die Modi im Heliand. Ein Versuch auf dem Gebiet der Syntax“. Behaghel habilitierte sich 1878 mit der Schrift „Die Zeitfolge der abhängigen Rede im Deutschen“, die sich ebenso mit der Syntax beschäftigte.

Die Berufung zum ordentlichen Professor nach Basel folgte 1883.

Ab 1888 bis 1925 lehrte und forschte Behaghel in Gießen. Er gehörte zu den bedeutendsten Wissenschaftlern an der Gießener Universität.

"Verzeichnis der Vorlesungen, welche auf der Großherzoglich Hessischen Ludewigs-Universität zu Giessen im Winterhalbjahre 1888/89 gehalten werden und am 22. Oktober ihren Anfang nehmen"
(in: JLUpub)

Otto Behaghel starb am 9. Oktober 1936 in Gießen.

Quelle: Bildarchiv der Universitätsbibliothek Gießen und des Universitätsarchivs Gießen

Herausgebertätigkeit

In seiner Gießener Zeit hat er eine Vielzahl von Werken herausgegeben, unter anderem 1883 das Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes, im selben Jahr Hebels Alemannische Gedichte, in den Jahren 1888 - 1892 war Behaghel Herausgeber der germanischen Zeitschrift „Germania“ (Band 33 - 37), die dann eingestellt wurde. In den Jahren von 1924-1933 Herausgeber der „Gießener Beiträge“, die bis heute als „Beiträge zur Deutschen Philologie“ bestehen. Des weiteren erschien 1923 der erste Band seiner „Deutschen Syntax“, im Jahr 1932 kam es dann zur Fertigstellung aller vier Teile. 1891 gab Behaghel die „Geschichte der deutschen Sprache“ als Beitrag zu „Pauls Grundriss der germanischen Philologie“ heraus, die dann 1928 als eigenständiges Buch erschien.

Ämter

Otto Behaghel hatte das Amt des Rektors in den Jahren 1895/96, 1905/06 und im Jubiläumsjahr 1907 inne. Er war der Mitbegründer der Gießener Hochschulgesellschaft im Jahr 1918. Behaghel war Mitglied des Deutschen Sprachvereins, wo er Inhaber des goldenen Ehrenrings war. Er war Mitglied des Gesamtvorstandes des Römisch-Germanischen Zentralmuseums in Mainz, Mitglied der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck, Mitglied der Bayrischen Akademie der Wissenschaft und Mitglied der Gesellschaft der Wissenschaft in Göttingen.

Ehrungen

Im Laufe seines Lebens erhielt Otto Behaghel folgende Ehrungen:

  • 1.5.1918 Erlangung des Charakters des Geheimrats,
  • 3.5.1924 Ehrendoktor der Juristischen Fakultät der Universität Gießen und am
  • 3.5.1934 Verleihung der Goethe-Medaille durch den damaligen Reichspräsidenten Hindenburg.


Die Arbeit und Lehre Otto Behaghels dokumentieren zwei Festschriften, jeweils zu seinem 70. und 80. Geburtstag (1924 un 1934), die ihm gewidmet wurden. Beide beinhalten Verzeichnisse von insgesamt 901 Veröffentlichungen Behaghels. Ein vollständiges Verzeichnis aller Publikationen Behaghels würde fast Tausend Titel umfassen.


Literatur

  • Ramge, Hans (2007): Otto Behaghel und das Deutsche Seminar. In: Panorama 400 Jahre Universität Giessen: Akteure, Schauplätze, Erinnerungskultur. Frankfurt. Societäts-Verl.
  • Bayerer, Wolfgang Georg (1993): Findbuch zum Nachlass von Otto Behagel (Universitätsbibliothek Gießen)
  • Engels, Heinz (1982): „Otto Behaghel (1854-1936)/ Germanist“. In: Gundel, Hans Georg; Moraw, Peter; Press, Volker (Hg.): Gießener Gelehrte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Marburg: Elwert.(Band 1), S. 29-37.
Behaghels Handschrift
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