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Fördermittelgeber im Bereich Nachhaltigkeit

Grundsätzlich kommen die EU, der Bund (insbesondere das Bundesministerium für Bildung und Forschung, das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz), das Land Hessen (insbesondere das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst) sowie die DFG und verschiedene Stiftungen als Fördermittelgeber für Forschungsprojekte im Bereich Nachhaltigkeit in Betracht.

Auch die JLU verfügt über interne Forschungsförderungen, die für Projekte im Bereich Nachhaltigkeit interessant sein könnten.

Die Stabsabteilung Forschung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses (StF) der JLU berät Angehörige der JLU bei der Antragstellung in den verschiedenen Verfahren der Drittmittelförderer.

Die folgende Darstellung stellt eine Auswahl aktueller Förderprogramme im Bereich Nachhaltigkeit dar und besitzt trotz regelmäßiger Aktualisierung keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Forschungsförderung der EU

Das Forschungsförderprogramm HORIZON Europe setzt sich u.a. zum Ziel, einen Beitrag zur Erreichung der Sustainable Development Goals der UN zu leisten. In den Teilprogrammen Excellent Science, Global Challenges and European Industrial Competitiveness, Innovative Europe und Widening Participation and Strenghtening the European Research Area werden noch bis 2027 sowohl Einzel- als auch Verbundprojekte in großer Fächerbreite gefördert. Antragsfristen und Förderdauer unterscheiden sich je nach Call. Hier geht es zu den ausgeschriebenen Projektförderungen.

Das Programme for Environment and Climate Action (LIFE) zielt darauf, den Wandel zu einer nachhaltigen, energieeffizienten, auf erneuerbaren Energien basierenden, klimaneutralen und –resilienten Wirtschaft zu fördern, die Umwelt zu schützen und so zur Umsetzung des Green Deal beizutragen. Das Programm gliedert sich in die Linie Environment mit den Unterprogrammen Nature and biodiversity und Circular economy and quality of life und die Linie Climate action mit den Unterprogrammen Climate change mitigation and adaptation und Clean energy transition. Jährlich werden Calls for Proposals zu unterschiedlichen Projekttypen veröffentlicht, hier finden Sie aktuelle Ausschreibungen.

Forschungsförderung des Bundes

Das Bundesumweltministerium fördert mit seinem Programm "leben.natur.vielfalt", welches zur Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt ins Leben gerufen wurde, vielversprechende Konzepte und innovative Projektideen, die der Entwicklung der biologischen Vielfalt in Deutschland und der nachhaltigen Nutzung dienen. Förderberechtigte sind Verbände, Vereinigungen und Kommunen. Die Antragsfrist ist fortlaufend.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) adressiert in seiner Strategie "Forschung für Nachhaltigkeit" (FONA) gezielt Forschungsbedarfe im Bereich Nachhaltigkeit und schreibt im Rahmen dieser Strategie Projektförderungen aus, derzeit z. B.

 
 

Weitere aktuelle Projektförderungen des Bundes sind z.B.

  • Förderprogramm Nachwachsende Rohstoffe, Initiativskizzen können laufend eingereicht werden, aktuelle Förderaufrufe in diesem Programm finden sich hier.

Forschungsförderung des Landes

Das Land Hessen fördert Forschung im Bereich Nachhaltigkeit vor allem im Zuge des aus fünf Förderlinien bestehenden LOEWE-Programms, das in der 14. Förderstaffel zum ersten Mal eine themengebundene Ausschreibung zum Thema Nachhaltigkeit beinhaltete. Hier konnte sich das Vorhaben „GreenDairy - Integrierte Tier-Pflanze-Agrarökosysteme” unter der Federführung der JLU und Beteiligung der Universität Kassel durchsetzen, sodass es ab dem 1. Januar 2022 für vier Jahre als neuer LOEWE-Schwerpunkt vom Land gefördert wird. Die themenoffene Ausschreibung der 16. Förderstaffel in den Förderlinien 1 (LOEWE-Zentren) und eine 17. Förderstaffel in der Förderlinie 2 (LOEWE-Schwerpunkte) ist bereits erfolgt. 


Förderangebote von Umweltbildung und BNE in Hessen

Das Umweltministerium des Landes Hessen fördert Projekte zur Umweltbildung und Bildungsmaßnahmen zur nachhaltigen Entwicklung in Hessen. Förderfähig sind unter anderem Projekte, die der Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung dienen. Aber auch Projekte zu Natur- und Umwelterziehung, Natur- und Umweltbildung sowie Globalen Lernen werden gefördert.
Anträge können für das 1. Halbjahr des Folgejahres bis zum 31. August und bis zum 31. März für das 2. Halbjahr des Kalenderjahres beantragt werden.

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und Stiftungen

Die Förderprogramme der DFG sind themenoffen und eignen sich damit auch für Forschungsprojekte im Bereich Nachhaltigkeit. Einen Überblick zu den Förderprogrammen der DFG gibt es hier.

Die bekannten Stiftungen (z.B. Studienstiftung, Thyssen-Stiftung, politische und kirchliche Stiftungen) fördern zumeist ebenfalls themenoffen, sofern ein Bezug zum Stiftungszweck gegeben ist - auch hier sind Antragsstellungen zu Forschungsprojekten im Bereich Nachhaltigkeit möglich. Ein Projekt der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg hat 2019 das Engagement deutscher Stiftungen im Rahmen der SDGs exemplarisch in Factsheets zusammengefasst.

Förderung für Unternehmensgründungen und Start-ups 

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert im Green Start-up Programm Unternehmensgründungen und Start-ups, die Beiträge im Bereich der ökologischen Nachhaltigkeit generieren. Für max. 2 Jahre können Projekte mit bis zu 125.000 € gefördert werden. Vorhaben können jederzeit eingereicht werden. Es handelt sich um ein mehrstufiges Antragsverfahren, welches nach erfolgreicher Bewertung der schriftlichen Unterlagen seitens einer Jury unter anderem einen Pitch beinhaltet.

Förderung für Kooperationsvorhaben 

  • Die Förderung "Investive kommunale Klimaschutz-Modellprojekte" vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fördert neben kommunalen Klimaschutzprojekten auch Projekte von Hochschulen, an denen Kommunen mind. zu 25 % beteiligt sind. Im Fokus stehen u.a. Modellprojekte in den Bereichen Energie- und Ressourceneffizienz und Stärkung des Umweltverbunds, grüne City-Logistik. Die Zeiträume zur Einreichung von Skizzen sind von 1. September bis 31. Oktober 2023, 1. März bis 30. April 2024 und 1. September bis 31. Oktober 2024.
  • Das Bundesministerium für Bildung und Forschung bietet mit der Förderung "KMU-innovativ" die Möglichkeit, Kooperationsprojekte von KMUs (kleinen und mittleren Unternehmen) und Hochschulen zu fördern. Die Schwerpunkte liegen unter anderem auf den Themen "Bioökonomie" und "Ressourceneffizienz und Klimaschutz". Die Vorlagefristen für Projektskizzen sind jeweils der 15. April und der 15. Oktober eines Jahres.

 

Weitere Fördermöglichkeiten

  • Das Jahresprogramm 2024 der Stiftung Innovation in der Hochschullehre gibt zum zweiten Mal Personen aus den Akteursgruppen der Studierenden, dem Wissenschaftsmanagement, der Lehre und der Hochschulleitung die Möglichkeit, in fünf Workshops über den Zeitraum von neun Monaten an der individuellen und strukturellen Stärkung von Nachhaltigkeit im Kontext von Hochschullehre zu arbeiten. Der Bewerbungsschluss ist der 1. November 2023. Bestätigungen der Hochschulleitung können bei Vorankündigung bis zum 1. Dezember 2023 nachgereicht werden.
  • Die Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft (MIG) richtet im Auftrag des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) einen Nachhaltigkeitswettbewerb aus. Teilnehmende des Ideenwettbewerbs können Ideen und Lösungen für Energieversorgungssysteme vorschlagen, die in der Lage sind, den Strombedarf eines Mobilfunkmastes im öffentlichen Mobilfunknetz im Produktivbetrieb dauerhaft und vollständig zu decken. Die Bewerbungsfrist endet am 31. Dezember 2023.