VALPLAN: Werte und Bewerten in politischen Raumplanungsprozessen (DFG)
In dem Forschungsprojekt geht es um zwei „Offenen Stellen“ der Planungstheorie: Zum einen die Frage von Abwägungsprozessen, zum andern den Umgang mit Wertfragen und Wert-Aggregationsprozessen. Diese Fragen stellen sich vor allem in der Planungsphase der Alternativenbewertung und -auswahl.
Insgesamt gibt es hierzu bislang nur wenig (empirisch-basierte) Studien, die Abwägungsprozesse bzw. die Auswahl von Planungsalternativen analysieren oder untersuchen, wie bestimmte Entscheidungen in Abwägungsprozessen die Bewertung von Planungsalternativen beeinflussen. Sie bleiben als „Black Box“ oft unbeleuchtet, damit bleibt offen, wie Planer*innen in Planungsprozessen mit Werten umgehen; dies umfasst insbesondere die Einschätzung von Problemen und die Entwicklung von Zielen und Lösungsalternativen. Unklar ist auch, welche Methoden bei Prozessen der Alternativenauswahl und -bewertung mit welchen Resultaten zum Einsatz kommen. Damit verbunden ist letztlich auch die Frage nach dem Rollenverständnis von Planer*innen.
Da es die zentrale Aufgabe von Stadt- und Regionalplanung ist, die zukünftige (räumliche) Entwicklung einer Stadt an gesellschaftlichen Zielen auszurichten und vorausschauend Lösungen für die zukünftige Verteilung von Bevölkerung, Funktionen/Landnutzungen und Ressourcen und dies unter Berücksichtigung der verschiedenen Interessen einzelner Personen, Gruppen oder Institutionen unter gerechter Abwägung aller öffentlichen und privaten Belange passende Planungskonzepte zu finden, zeigt sich in dem Forschungsprojekt ein wichtiger Forschungsansatz.
Als Folgeprojekt von zwei DFG-geförderten Vorhaben, die sich zum einen mit dem Alltag von Planer*innen, zum andern mit Planungsmethoden beschäftigen, nähert sich das Projekt diesem Thema mit verschiedenen quantitativen und qualitativen methodischen Ansätzen, die sich gegenseitig ergänzen: zum Ersten durch Inhouse-Experimente mit Studierenden; zum Zweiten mit acht Ex-Post-Fallstudien, sowohl aus der flächenorientierten rechtsverbindlichen Planung als auch aus der projektorientierten Entwicklungsplanung; zum Dritten mit Fokusgruppengesprächen mit Expert*innen aus der Planungspraxis.
Forschungsleitend sind dabei unterschiedliche Leitfragestellungen zu Planungsmethoden, den Umgang mit Planungsalternativen, die Wirkung des Settings, individuelle und institutionelle Werte und divergierende Wertfragen sowie kollektive Wert- und Aggregationsprozesse.
Projektbearbeitung: Prof. Dr. Christian Diller; Christin Müller, MSc in Kooperation Prof. Dr. Frank Othengrafen; Sabine Bongers-Römer, MSc; Julija Bakunowitsch (TU Dortmund)
Laufzeit: 2022-2024
Weitere Informationen: Deutsche Forschungsgemeinschaft (Projektnummer 463567980): https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/463567980?context=projekt&task=showDetail&id=463567980&, TU Dortmund: https://srp.raumplanung.tu-dortmund.de/forschung/aktuelle-projekte/valplan/