Interview Sandra Wackenhut
„Wichtig, Freude an der Musik zu vermitteln“
Sandra Wackenhut hat von 2007 bis 2015 an der JLU Musikpädagogik und Angewandte Musikwissenschaft studiert. Heute ist sie als Kulturmanagerin im Kulturforum Schorndorf tätig. Im Interview mit Lisa Fenner gibt sie einen Einblick in ihre Studienzeit und ihre heutige berufliche Tätigkeit.
Frau Wackenhut, wenn sie ihre Studienzeit in einem Wort beschreiben sollten, welches wäre es dann?
„Bereichernd“.
Warum haben Sie sich für ein Studium an der JLU entschieden?
Zunächst hat mich die außergewöhnlich große Auswahl an Fächerkombinationen auf die JLU aufmerksam gemacht. Diese habe ich für mich genutzt und im Bachelor Musikpädagogik und Spanisch sowie im Master Angewandte Musikwissenschaft und BWL studiert.
Sie haben Musikpädagogik studiert. Was gefällt Ihnen besonders an diesem Fach?
Ich war auf einem Gymnasium mit Musikschwerpunkt. Daher hat Musik immer eine große Rolle gespielt und es war für mich schnell klar, dass ich etwas in diesem Bereich machen möchte. An die Musikwissenschaft habe ich mich nicht sofort herangetraut und das Lehramt hat mich nicht wirklich angesprochen. Von daher habe ich mich für die Musikpädagogik entschieden. Besonders gut daran gefällt mir der interdisziplinäre Schwerpunkt. Es ist mir aber genauso wichtig, anderen Leuten Freude an der Musik zu vermitteln.
Wie empfanden Sie die Betreuung in Ihrer Studienzeit?
Die intensivste Betreuung erhielt man während der Abschlussarbeiten, sie war aber auch nicht zu intensiv. Zudem hat man gute Hilfestellungen erhalten. Außerdem gibt es viele Angebote neben den Seminaren.
Gibt es ein besonderes Ereignis in ihrer Studienzeit, an das Sie gerne zurückdenken?
Da fällt mir zuerst mein Auslandssemster ein. Es war spannend, Inhalte und Herangehensweisen in den eigenen Studienfächern noch an einer anderen Uni kennen zu lernen. Auch die Zeit beim AStA war ein besonderes Ereignis. Einfach mal die Möglichkeit zu haben, selber Veranstaltungen zu organisieren. Und natürlich die legendären „Musaik“-Partys.
Wo haben Sie ihr Auslandssemster verbracht?
Das war in Spanien, in Andalusien, Jaén, an einer recht kleinen Universität.
Sie waren kurze Zeit ehrenamtlich tätig im AStA für den Arbeitskreis demokratische Kultur. Was muss man sich darunter vorstellen?
Demokratische Kultur bedeutet, dass die Studenten die Veranstaltungen des AStA selbst mit organisieren können und auch mitbestimmen, welche Veranstaltungen stattfinden.
Frau Wackenhut, Sie sind im Moment als Kulturmanagerin tätig. Was macht diesen Beruf aus?
Der Beruf hat ein vielfältiges Aufgabengebiet. Vor allem organisatorische Aufgaben. Man muss mit Künstlern in Kontakt treten, genauso wie mit der Presse. Ich muss mich auch mit Technikern austauschen. Man hat ständig wechselnde Projekte. Es geht aber auch international zu, da man mit Künstlern aus aller Welt in Kontakt tritt.
Welche Fähigkeiten muss man mitbringen?
Zunächst organisatorische Fähigkeiten. Auch Kommunikationsfähigkeit, da man mit unterschiedlichen Personengruppen zusammenarbeitet und Texte für verschiedene Zielgruppen verfasst. Aber auch Improvisationsfähigkeit – egal wie gut man eine Veranstaltung plant, es kommen doch oft unvorhergesehene Situationen, auf die man dann reagieren muss.
Mit welchen Projekten beschäftigen Sie sich im Moment?
Ich habe meist mehrere Projekte parallel am Laufen. Im Moment organisiere ich die nächsten Schorndorfer Gitarrentage. Wir bieten verschiedene Workshops und Konzerte an. Dabei ist vieles weit im Voraus zu planen. Außerdem kümmere ich mich um die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Schorndorfer Kunstnacht. Und dann organisiere ich noch einen Rockworkshop mit der E-Gitarristin Yasi Hofer, die auch in der Band von Helene Fischer spielt.
Wieso haben Sie sich für den Beruf der Kulturmanagerin entschieden? War das schon immer Ihr Ziel?
Die Idee hatte ich schon nach dem Abi, war mir aber noch nicht ganz sicher. Während des Studiums habe ich dann weiter darüber nachgedacht. Ich habe dann noch neben dem Master ein Zertifikatsstudium im Kulturmanagement gemacht, aber besonders wichtig für die Entscheidungsfindung sind natürlich Praktika.
Wenn Sie den Student*innen noch einen Ratschlag mit auf den Weg geben könnten, welcher wäre das dann?
Auf jeden Fall die Studienzeit zu genießen, die geht ja immer viel zu schnell rum. Und sich nicht verrückt machen lassen, auch nicht beim Berufseinstieg. Auch wenn er manchmal länger auf sich warten lässt, er wird auf jeden Fall kommen.