Sigrid Jost
Als erfolgreiche Absolventin der Romanistik ist Sigrid Jost heute als Verwaltungsangestellte zur Förderung von Studierendenmobilität innerhalb der EU im Akademischen Auslandsamt der Justus-Liebig-Universität Gießen tätig.
- Sigrid Jost
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Ich habe an der Justus-Liebig-Universität Gießen zunächst den Bachelorstudiengang „Moderne Fremdsprachen, Kulturen und Wirtschaft“ (MFKW) mit den Fächern Anglistik, Hispanistik und Volkswirtschaftslehre und anschließend den gleichnamigen Masterstudiengang mit den Fächern English Cultural Studies, Hispanistik und Volkswirtschaftslehre absolviert.
Bei der Studienwahl bin ich meinem Herzen und meinem Interesse für Sprachen, interkulturelle Zusammenarbeit und Literaturwissenschaft gefolgt. Oft wurde ich gefragt, ob ich Sprachen nicht auf Lehramt studiere bzw. welchen Beruf man mit einem solchen Studiengang wähle. Ich bin froh, nicht auf KritikerInnen gehört zu haben. Wichtig ist, dass man es aus eigener Überzeugung studiert und auch Spaß daran findet. Dabei ergeben sich im Laufe des Studiums durch Praktika und andere Berufserfahrungen Kontakte und Einblicke, die einem den Weg zum passenden Job aufzeigen.
Mein Nebenfachstudium am Institut für Romanistik hat einen wertvollen Beitrag zu meinem späteren Werdegang geleistet. Das war mir damals so noch nicht bewusst, da ich während meines Studiums auch nicht wusste, wo mich der angestrebte Master-Abschluss einmal hinführen würde. Als ich mein Bachelorstudium in 2007 begann, konnte ich bereits ein DELE-Zertifikat über das Niveau B2 in Spanisch vorweisen und besuchte so direkt die höheren Fachsprachkurse. Wir wurden damals ausschließlich von MuttersprachlerInnen unterrichtet, was ich als Vorteil empfand und heute umso mehr zu schätzen weiß. Meine Spanischsprachkenntnisse haben sich in meiner Anstellung im Akademischen Auslandsamt als Ergänzung zu meinen Englischkenntnissen bereits mehrfach als vorteilhaft erwiesen, da ich sie im Kontakt mit spanischsprachigen Partnern aus der ganzen Welt einsetzen kann. Da Kolumbien bspw. eine strategische Partnerregion der JLU ist, konnte ich mich auch in diesem Kontext sehr gut einbringen.
Auch mein Wissen aus literatur- und kulturwissenschaftlichen Seminaren ist hierbei sehr wertvoll, um mich mit KollegInnen aus dem Ausland bei Besuchen auf persönlicher Ebene unterhalten und so eine positive Verbindung herstellen zu können. Kompetenzen der interkulturellen Kommunikation und Sensibilität sind zudem im internationalen Kontext der Zusammenarbeit nicht zu unterschätzen. Darauf hat mich bereits mein eigener ERASMUS-Aufenthalt an der University of Wolverhampton (UK) vorbereitet. Der Mehrwert dieser Auslandserfahrung erschließt sich in diesen europakritischen Zeiten für mich fast von selbst; in meiner Arbeit habe ich täglich die Möglichkeit für ein tolerantes und verantwortungsbewusstes Miteinander einzustehen und dies auch an Studierende aus dem In- und Ausland zu vermitteln, die wir dabei unterstützen, selbst an einem Austausch teilzunehmen.
Die Verbindung zu meinem heutigen Arbeitgeber ergab sich bereits während meines Studiums: 2010 habe ich angefangen, als studentische Hilfskraft im Akademischen Auslandsamt der JLU zu arbeiten und bei der Betreuung von Incoming-Studierenden zu unterstützen. Dass ich damals die Möglichkeit hatte, Einblick in einen Arbeitsbereich zu bekommen, der so gut zu meinem Studium passt, wurde mir erst im Laufe der Zeit bewusst. Denn den Verwaltungsbereich einer Universität hatte ich als möglichen Arbeitsplatz einfach nicht im Blick. Nach meinem Master-Abschluss war mir instinktiv klar, dass ich diesen Weg weitergehen möchte, und das hat mit ein bisschen Glück und viel einschlägigem Wissen auch funktioniert.
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