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Projekt: Ökonomische Wirkungen einer Arzneimittelpreisbindung

Kurzbeschreibung:

Ein Team der Professur VWL I der JLU Gießen, im Kern bestehend aus Prof. Dr. Georg Götz, Dr. Daniel Herold und Jan Thomas Schäfer, M. A., führt ein Forschungsprojekt zur Analyse der Preisbindung für verschreibungspflichtige Humanarzneimittel in Deutschland durch. In der Entscheidung C-148/15 hob der EuGH das deutsche Bonusverbot für ausländische Versandapotheken auf. Die Bundesregierung habe es versäumt Belege vorzulegen, dass sich die Versandapotheken ohne eine Preisbindung einen Preiswettbewerb liefern könnten, der z.B. zu einer Gefährdung der Notfallversorgung in Deutschland führen könnte. Vor dem Hintergrund dieser Entscheidung ist das Ziel des Projekts eine wettbewerbs- und regulierungsökonomische Analyse der Wirkungsweise der Preisbindung im Kontext regulatorischer Besonderheiten und gesundheitspolitischer Zielsetzungen.

 

Beginn:
01.10.2020

Ziel:

Ein besonderes Augenmerk der Analysen besteht darin, die Effekte der Preisbindung vor dem Hintergrund der bei Medikamenten zu vermutenden Marktunvollkommenheiten zu eruieren. Das vorrangige Ziel hierbei ist die Analyse der Frage, welche Mechanismen zur Sicherstellung der gesundheitspolitischen Zielsetzung im deutschen Kontext am ehesten geeignet wären und wie die gegenwärtig existierenden Regelungen zu beurteilen sind. Ein zentraler Analysegegenstand ist der Einfluss von Preiswettbewerb zwischen den beiden Gruppen Vor-Ort- und Versand-Apotheken sowie innerhalb dieser beiden Gruppen, der entstehen würde, sollte eine Preisbindung aufgehoben werden (sog. kontrafaktisches Szenario). Dabei umfassen die zu untersuchenden Szenarien auch die vollständige Aufhebung der Preisbindung für Arzneimittel sowie die Analyse weiterer regulatorischer Vorgaben wie z.B. dem Mehrbesitzverbot. Um sich diesen Fragen empirisch-ökonometrisch zu nähern, ist die Sicht der Konsumenten der Startpunkt: Wie stark reagieren Konsumenten auf Preisunterschiede zwischen Absatzkanälen? Wann kommt es zu einem Wechsel der Apotheke bzw. des Absatzkanals?


Das Projekt wird im Rahmen einer Projektförderung durch den Apothekerverband Westfalen-Lippe gefördert. Die vorzunehmenden Analysen sind ergebnisoffen nach den Regeln der guten wissenschaftlichen Praxis durchzuführen. Ziel des Projekts ist es, durch die Durchführung der Analyse einen Beitrag zur wissenschaftlichen und politischen Diskussion zu leisten. Die Forschungsergebnisse sollen auf Fachkonferenzen präsentiert und in wissenschaftlichen Fachzeitschriften mit Peer-Review-System veröffentlicht werden. Durch diese Vorgehensweise werden Qualität und Belastbarkeit der Erkenntnisse sichergestellt.

 

Leiter:

 

 

Veranstaltungen:

Folgt.

 

Veröffentlichungen:

Folgt.