Praktikumsschein
Schein oder Nicht-Schein. Praktikumserfolg oder Praktikumswiederholung - das ist hier die Frage. Das Praktikum kann man erfolgreich absolvieren – oder auch nicht. Und dann gibt es nur eine einzige Wiederholungsmöglichkeit. Gelingt sie auch nicht, muss der Studiengang beendet werden. Das ist zwar nicht gerade häufig, aber es kommt vor.
Es werden also Anforderungen gestellt. Welche? Zunächst einmal wird eine regelmäßige Anwesenheit in allen Modulteilen (Seminare und Durchführungsphase) verlangt und ebenso eine erkennbare Mitarbeit. Dazu die Erledigung der gestellten Aufgaben: Literatur erarbeiten, Referate halten, Unterrichtsentwürfe ausarbeiten etc. Die Arbeit in der Schule muss erkennen lassen, dass Sie sich bemühen und dass Sie die notwendige Basisqualifikation für einen sozialen und kommunikationsorientierten Beruf mitbringen. Das heißt nicht, dass jeder Unterrichtsversuch gelingen muss – auch erfahrenen Lehrerinnen und Lehrern gelingt nicht alles. Aber der Vorbereitung der Stunden muss schon entnehmbar sein, dass sich jemand Gedanken gemacht hat – die auch nicht allzu fern von der Schulwirklichkeit gelegen haben sollten – und dass da jemand sich am Unterrichten versucht, der das grundsätzlich und auf Dauer wohl hinbekommen könnte. Das Praktikumsportfolio muss den Qualitätskritierien einer wissenschaftlichen Hausarbeit entsprechen, in der Nachbereitung geht es darum zu zeigen, dass Sie das in der Schule Wahrgenommene und Erfahrene und Getane unter Zuhilfenahme wissenschaftlicher Ansätze reflektieren können.
Zu einem erfolgreichen Praktikum gehört schon, dass man sich aufs Praktikum richtig einstellt: dass man sich die Zeit freihält für das Praktikum und entsprechend Jobs und private Verpflichtungen reduziert. Natürlich können während des Praktikums auch nicht irgendwelche Ferienkurse besucht oder Prüfungen abgelegt werden. Entgegen allen anders lautenden Gerüchten ist der Lehrerberuf keine Halbtagstätigkeit. Bitte überlegen Sie vorher genau, ob Sie die nötige Zeit wirklich haben oder das Praktikum besser verschieben sollten. Spätere Abmeldungen sind nur im Krankheitsfalle o. ä. problemlos möglich; wir können nicht bei den Schulen Praktikumsplätze anfordern, die dann nicht besetzt werden. Für die Stundenplanung in den entsprechenden Semestern muss man beachten, dass der Termin der Praktikumsvorbereitenden Veranstaltung Priorität hat.
Man sieht: bei den Praktika ist immer eine ganze Reihe von Dingen zu bedenken und berücksichtigen, es gibt Regeln die man beachten und mitunter (kleinere) Unannehmlichkeiten, die man in Kauf nehmen muss. Und man muss sich natürlich anstrengen – und anstrengend, das bestätigen die Studierenden immer wieder, ist das Praktikum ganz gewiss. Warum auch nicht. Aber dafür können wir Ihnen versprechen – und wir tun dies vor dem Hintergrund der Erfahrungen der Praktikantinnen und Praktikanten, mit denen wir ja nun von Berufs wegen häufig reden: die Praktika werden, wenn alles gut geht, hochinteressante, hochspannende Zeiten für Sie sein. Sie werden Ihnen viel Rückenwind geben auf Ihrem Weg in den Lehrerinnen- und Lehrerberuf; sie werden Ihr Studium bereichern und orientieren.
Formal betrachtet erhalten Sie zwar Scheine im eigentlichen Wortsinne, die zur Dokumentation ausgefüllt und aufbewahrt werden müssen - auch Computer(dateien) sind nicht 'unsterblich' - Sie benötigen diese allerdings im modularisierten Lehramt nicht mehr zur Meldung zur Ersten Staatsprüfung. Die Noten der Praktika finden sich inzwischen auf Ihrem FlexNow-Ausdruck und gelten damit als nachgewiesen. Hilfreich könnten die traditionellen Praktikumsscheine hingegegen bei Bewerbungen im Rahmen der Verlässlichen Schule oder auf schulscharfe Ausschreibungen sein. Achten Sie also gut darauf!