Industrie 4.0 – Die Digitalisierung und ihre Folgen für Unternehmen
Zwei neue Forschungsverbünde am Fachbereich 02 – Wirtschaftswissenschaften der Justus-Liebig-Universität Gießen: „Managing Dissolving Boundaries in a Digital Era“ und „Behavioral and Social Finance & Accounting“
Nr. 42 • 4. April 2018
Mit Schlagwörtern wie „Internet der Dinge“ oder „Industrie 4.0“ löst die Digitalisierung zunehmend Innovationen aus, die bisherige Erfolgsserien stoppen und bislang bewährte Technologien und Verfahren vom Markt verdrängen („disruptive Innovationen“). Außerdem bewirken die sogenannten Social Trends deutliche Veränderungen in wirtschaftlichen Entscheidungen. Diese Entwicklungen auf unterschiedlichen Ebenen zwingen Unternehmen branchenübergreifend dazu, ihre Geschäftsmodelle, Prozesse und Produkte digital zu überarbeiten. Am Fachbereich 02 – Wirtschaftswissenschaften der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) beschäftigen sich zwei neue Forschungsverbünde unter den Namen „Managing Dissolving Boundaries in a Digital Era“ („Entgrenzungen im digitalen Zeitalter managen“) und „Behavioral and Social Finance & Accounting“ (Verhaltensorientierte und soziale Finanzierung und Rechnungswesen) mit solchen aktuellen Phänomenen und deren Auswirkungen auf wirtschaftliche Entscheidungen innerhalb und außerhalb von Unternehmen.
Beide Verbünde werden zu diesem vielschichtigen Themenkomplex Forschungser¬gebnisse von höchster gesellschaftlicher Relevanz erarbeiten. Beteiligt sind die Vertreterinnen und Vertreter zahlreicher Professuren am Fachbereich 02 der JLU; Sprecherinnen sind Prof. Dr. Monika Schuhmacher, Professur für Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Technologie-, Innovations- und Gründungsmanagement, und Prof. Dr. Christina E. Bannier, die an der JLU die Professur für Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Banking and Finance innehat. „Die neuen Forschungsverbünde greifen als Querschnittsthemen zwei für Forschung und Lehre relevante Phänomene auf, für die es ganz neue Antworten braucht. Diese setzen eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den Professuren des Fachbereichs geradezu voraus und bieten fachliche Anknüpfungspunkte letztlich für alle Professuren des Fachbereichs“, erklärt der Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften Prof. Dr. Andreas Bausch. Zudem soll die Drittmittelfähigkeit des Fachbereichs mit Blick auf weitere Verbundforschungsvorhaben verbessert werden.
„Managing Dissolving Boundaries in a Digital Era“
Die Digitalisierung bringt gravierende strukturelle Veränderungen und Entgrenzungen mit sich. Im Forschungsverbund „Managing Dissolving Boundaries in a Digital Era“ geht es um die konzeptionelle und empirische Analyse des Phänomens der Auflösung von Grenzen und der Integration von Branchen, Unternehmen, Funktionen und Produkten, erläutert Sprecherin Prof. Schuhmacher: „Ziel des Forschungsclusters ist es, eine Theorie der Auflösung von Grenzen im Zeitalter der Digitalisierung zu entwickeln, um eine neue Basis für das erfolgreiche Management von Organisationen in der digitalen Transformation zu schaffen.“
„Behavioral and Social Finance & Accounting“
Neben der Digitalisierung haben auch Social Trends (Twitter, Crowd-Investing, Fin-Tech, Social Investing …) einen gravierenden Einfluss auf die wirtschaftlichen Entscheidungen, die sich insbesondere mittels Big Data gut nachvollziehen und messen lassen. Der Forschungsverbund „Behavioral and Social Finance & Accounting“ widmet sich diesen Phänomenen und ihren Auswirkungen – einerseits auf individuelle Finanzentscheidungen und Finanzmärkte und andererseits auf unternehmerische Rechnungslegung und Controlling. Dabei gehe die Arbeit im Rahmen der Verbundforschung über die verhaltensorientierte „Behavioral“-Forschungsrichtung hinaus und analysiere insbesondere die Effekte sozialer Netzwerke, die beispielsweise durch kulturelle, geographische, politische oder auch sprachliche Zugehörigkeit definiert sein können, erklärt Sprecherin Prof. Bannier. „Ziel des Forschungsverbundes ist es, verhaltens- und Netzwerk-orientierte Forschungsansätze zusammenzubringen und insbesondere auch deren Informationsaggregation via Big Data in ihren Auswirkungen auf den Bereich Finance & Accounting zu untersuchen“, so die Wirtschaftswissenschaftlerin.
- Weitere Informationen
www.uni-giessen.de/fbz/fb02/forschungsverbuende
www.uni-giessen.de/fbz/fb02/forschungsverbuende/digital-era
www.uni-giessen.de/fbz/fb02/forschungsverbuende/bsfa
- Kontakt
Prof. Dr. Christina E. Bannier
Fachbereich 02 – Wirtschaftswissenschaften der Justus-Liebig-Universität Gießen
BWL VI: Banking & Finance
Licher Straße 62
35394 Gießen
Telefon: 0641 99-22551
Prof. Dr. Monika Schuhmacher
BWL X: Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Technologie-, Innovations- und Gründungsmanagement
Telefon: 0641 99 22101
Pressestelle der Justus-Liebig-Universität Gießen, Telefon: 0641 99-12041