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Der Friedensprozess in Kolumbien: Interdisziplinäre Perspektiven auf Transitional Justice und die Herausforderungen von Post-Konflikt-Gesellschaften

Das Blockseminar widmet sich dem kolumbianischen Friedensprozess und greift im Anschluss an eine allgemeine Einführung in die Geschichte, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft des Landes die skizzierten Herausforderungen für die Schaffung und erfolgreiche Konsolidierung eines positiven Friedens auf.

Wann

22.06.2018 11:00 bis 23.06.2018 18:00 (Europe/Berlin / UTC200)

Wo

Licher Straße 68, Hörsaal 050

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Kassel: BA Politikwissenschaft Modul 5, L2 Modul 2, L3 L4 Modul 8 

Mit dem Friedensschluss zwischen der kolumbianischen Regierung und der FARC-Guerilla wurde Ende des Jahres ein äußerst langwieriger Bürgerkrieg beendet. Der Friedensschluss hat international große Aufmerksamkeit gefunden und den kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos die Dekorierung mit dem Friedensnobelpreis eingebracht. Doch schon bald wurde deutlich, dass der offizielle Friedensschluss nur ein erster Schritt auf dem Weg zur Konstruktion einer Post-Konflikt Gesellschaft darstellt. Einerseits sind weiterhin eine Reihe von Gewaltakteure (Paramilitärs, Drogenkartelle, die Guerillaorganisation ELN) aktiv und andererseits zeigt sich, dass der Friedensschluss über die Persistenz einer Vielzahl von Konfliktursachen hinwegtäuschen kann. Zentrale Herausforderungen betreffen dabei den Umgang mit verschiedenen Fragen der Übergangsjustiz, der Aufarbeitung der Vergangenheit sowie die Schaffung der Rahmenbedingungen für eine friedliche Gesellschaft.

Das Blockseminar widmet sich dem kolumbianischen Friedensprozess und greift im Anschluss an eine allgemeine Einführung in die Geschichte, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft des Landes die skizzierten Herausforderungen für die Schaffung und erfolgreiche Konsolidierung eines positiven Friedens auf. Dabei werden allgemeine Fragestellungen der Friedens- und Konfliktforschung zu den Themenfeldern Transitional Justice, Vergangenheitspolitik und positiver Frieden aufgegriffen und auf das kolumbianische Fallbeispiel angewendet. Das Seminar ist interdisziplinär angelegt und richtet sich an Studierende der Rechts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Universität Kassel.

Literatur:

Buckley-Zistel, Susanne et al. (2014): Transitional Justice Theories. Abingdon: Routledge.

Fischer, Thomas / Klengel, Susanne / Pastrana, Buelvas, Eduardo (2017): Kolumbien heute: Politik, Wirtschaft, Kultur. Frankfurt (Main): Vervuert.

Peters, Stefan / Burchardt, Hans-Jürgen / Öhlschläger, Rainer (2015): Geschichte wird gemacht: Vergangenheitspolitik und Erinnerungskulturen in Lateinamerika. Baden-Baden: Nomos.