Warum können wir auf Tierversuche noch nicht verzichten?
Warum können wir auf Tierversuche noch nicht verzichten?
Tierversuche in der Lehre:
Wo immer möglich, wird in der Lehre an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) auf Tierversuche verzichtet und auf tierfreie Verfahren gesetzt. Zum Einsatz kommen z. B. Computersimulationen, Filmaufnahmen oder Übungen an Phantomen. Dennoch ist ein vollständiger Verzicht des Einsatzes von Tieren in der Lehre weder möglich noch sinnvoll: Die Studierenden erwarten von uns eine fundierte theoretische und praktische Ausbildung. Viele Studierende werden für Berufsfelder ausgebildet, in denen sie später einmal mit Tieren oder tierischen Produkten zu tun haben. Den Umgang mit Tieren zu üben, halten wir daher für unverzichtbar. Gerade die Arbeit späterer Tierärztinnen und Tierärzte sowie angehender Landwirtinnen und Landwirte hat dabei explizit das Wohl von Tieren und Menschen zum Ziel.
Tierversuche in der Forschung:
Über 95 % der Tierversuche an der JLU dienen der Forschung. Zum Einsatz kommen vor allem Mäuse und Ratten, aber z. B. auch Krallenfrösche und landwirtschaftliche Nutztiere. Das Forschungsspektrum ist dabei weit gefasst. Von der Grundlagenforschung bis hin zur Entwicklung von Therapien für Tiere werden unterschiedlichste Forschungsfelder bedient. In der Grundlagenforschung werden beispielsweise neue Therapieansätze zur Behandlung von Lungenerkrankungen der Menschen oder Malaria erforscht. Mäuse und Ratten dienen hier als Modellorganismen.
Das Wohlergehen von Nutztieren steht bei anderen Forschungsvorhaben im Mittelpunkt, wenn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler z. B. nach alternativen Haltungs- und Fütterungsformen zur bisher üblichen landwirtschaftlichen Praxis suchen.
Von der tierbasierten Forschung an der JLU profitieren letztlich Tiere und Menschen.
Lehre: Vorlesung der Klinik für Wiederkäuer und Schweine (Innere Medizin und Chirurgie) im Fachbereich Veterinärmedizin der
JLU Gießen.
Foto: Franz E. Möller (Archiv)
Forschung: Körpergewichtskontrolle bei einer Ratte.
Foto: Thorsten Indra