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KVV-WiSe 1996/97

 

KOMMENTIERTES VORLESUNGSVERZEICHNIS
Wintersemester 1996/97

Einmalige Informationsveranstaltung:	   Mo 18-20, 2 st. Die Hochschul-
	                                   21.10.96	   lehrer und Lehr-
Philosophie im WS 1996/97	           Phil.I: A/3	   beauftragten        
                                                           Zentrums
zugleich 1. Sitzung des Propädeutischen Seminars. Das „Propädeutische 
Seminar" ist als Einführung in die Philosophie für Hörer aller Fachbereiche 
gedacht und dient dazu, einen Überblick über folgende Teildisziplinen der 
Philosophie zu geben: Philosophiegeschichte, Geschichtsphilosophie, Logik, 
Hermeneutik, Sprachphilosophie, Erkenntnistheorie und Wissenschaftstheorie, 
Naturphilosophie und Philosophie der Biowissenschaften, Anthropologie, 
Ontologie, Metaphysik, Ethik und Rechtsphilosophie, Politik, Ästhetik, 
Religionsphilosophie (detaillierte Terminübersicht ist im Zentrum für 
Philosophie erhältlich; siehe auch Aushang bei den einzelnen Fachbereichen).

V o r l e s u n g e n

Geschichte der Philosophie: Problemgeschichtliche Di 12-14, 2 st. Kanitscheider Durchblicke: 22.10.96 Philosophische Probleme der physikalischen Kosmologie Phil. I: A/5 Die Kosmologie ist die Lehre von dem großräumigen Aufbau der Welt, ihrer Raumzeit-Struktur und ihrer Materieverteilung. Gegenstand der Vorlesung wird in erster Linie die begriffliche Transformation sein, die durch die theoretischen Entwürfe zur Erfassung des Universums hervorgebracht worden sind. Die Darstellung wird sich von den mythisch-magischen Weltbildern der Naturvölker über die Entwürfe der rationalen Metaphysik bis zur empirischen kontrollierten relativistischen Kosmologie erstrecken. Die Vorlesung kann von Natur- und Geisteswissenschaftlern gleichermaßen besucht werden, physikalische Vorkenntnisse im engeren Sinne werden nicht voraus-gesetzt. Literatur: M.K. Munitz: Theories of the Universe. From Babylonian Myth to Modern Science. The Free Press, N.Y. 1957. P. Duhem: Le système du monde. Paris 1913-1958, 8 Bde. M. Stöckler: Der Riese, das Wasser und die Flucht der Galaxien. Ge- schichten vom Anfang und Ende der Welt. Frankfurt: Keip, 1990. U. Schultz (Hrsg.): Scheibe, Kugel, Schwarzes Loch. München: C.H. Beck, 1990. R. Torretti: La Geometría del Universo y otros ensayos de filosofía natural. Universidad de los Andes. Merida (Ven.), 1994. B. Kanitscheider: Kosmologie. Geschichte und Systematik in philoso- phischer Perspektive. Stuttgart: Reclam 2.Aufl. 1991. B. Kanitscheider: Das Weltbild Albert Einsteins. München: C.H. Beck 1988. H.Völk (Hrsg.): Facetten der Astronomie J.A. Barth. Leipzig 1993. Diskussionsseminar zur Vorlesung: Di 1345-1430 Kanitscheider 1 st., 22.10.96 Hier sollen die in der Vorlesung auftretenden Fragen besprochen Phil.I: C 1/210 und weitere sich anschließende thematisch benachbarte Problemkomplexe geklärt werden. Das Seminar ist gedacht für alle jene Hörer, die spontan zu dem gerade behandelten Vorlesungsstoff Klärungen und Erklärungen wünschen. Geschichte der Philosophie (Antike): Mi 18s.t.-19.30 Meinhardt Aristoteles 23.10.96 Phil.I: A/3 Eine Vorlesung über Aristoteles bedarf keiner besonderen Begründung: er ist einer der Säulen, auf denen unser heutiges Verständnis von Gott, Mensch und Welt in Europa und seinem Wirkungskreis ruht. Die Vorlesung wird versuchen, die ganze Breite des uns überlieferten aristotelischen Werkes vorzustellen, mit begleitendem Blick auf die Wirkungsgeschichte. Sie ist gedacht für Studenten aller Semester, sie ist auch als Einführung in die Philosophie brauchbar, wenn man ein wenig zur Mit- und Nacharbeit bereit ist. Literatur: Die gängigen Philosophiegeschichten, zur Einführung etwa: Joh. Hirschberger, Geschichte der Philosophie I. Freiburg: Herder- Verlag, 13. Aufl. 1988. Fr. Ueberweg: Grundriß der Geschichte der Philosophie. Philosophie der Antike Bd. 3, Basel 1983 (Lit.). P. Moraux (Hg.): Aristoteles in der neueren Forschung. Stuttgart 1968 (darin: Franz Dirlmeyer: Aristoteles S. 144-157). Seminar zur Vorlesung Mi 19.30-20.15 Meinhardt 1 st., 23.10.96 Phil.I: C 2/29 Das Seminar im Anschluß an die Vorlesung lädt ein zu weiterer Information, Diskussion, Lektüre von Aristoteles-Texten. Theoretische Philosophie: Do 10-12, 2 st. Seel Realität und Interpretation 24.10.96 Phil. I: C 2/27 Die Vorlesung wird der Frage nachgehen, ob – und wenn ja, in welchem Sinn – es zutrifft, daß die dem Menschen zugängliche Wirklichkeit ein Erzeugnis seiner interpretierenden Leistungen ist. Auf eine Exposition mit Kant und Nietzsche werden kritische Überlegungen zu Richard Rorty, Hilary Putnam, Donald Davidson und neueren deutschen Autoren folgen. Dabei wird sich immer wieder das Problem der Medialität des Erkennens stellen, also die Frage, auf welche Weise die natürlichen oder technischen Medien des Erkennens das jeweils Erkennbare konstituieren und determinieren. Literatur: G. Abel: Interpretationswelten. Gegenwartsphilosophie jenseits von Essentialismus und Relativismus, Frankfurt/M. 1993. D. Davidson: Wahrheit und Interpretation, darin besonders "Radikale Interpretation", Frankfurt/M. 1986. H. Lenk: Philosophie und Interpretation, Frankfurt/M. 1993. R. Rorty: Kontingenz, Ironie und Solidarität, darin besonders das Kapitel "Kontingenz", Frankfurt/M. 1992. H. Putnam: The Many Faces of Realism, LaSalle, Ill. 1987. Seminar zur Vorlesung Do 11.45-12.30 Seel 24.10.96 Phil.I: C 2/27 Das Seminar bietet Gelegenheit zu einer Diskussion der vorgetra- genen Überlegungen in direktem Anschluß an die Vorlesung. Literatur: wie Vorlesung Spezielle Philosophie (Biophilosophie): Di 18-19.30 Voland Einführung in die Biophilosophie (Biophilosophie I) 2 st., 22.10.96 Phil.I: A/3 In dieser Einführungsvorlesung werden drei der "ganz großen Fragen" der abendländischen Philosophie aus dem Blickwinkel der Evolutionsbiologie behandelt, nämlich "Was ist der Mensch?" (Evolutionäre Anthropologie), "Was können wir wissen?" (Evolutionäre Erkenntnistheorie) und "Was sollen wir tun?" (Evolutionäre Ethik). Anhand neuerer Einsichten aus Verhaltensforschung, Primatologie und Paläoanthropologie werden Beiträge der Biologie zu einem verbesserten historischen und kausalen Verständnis der conditio humana besprochen. Literatur: R. Alexander: The Biology of Moral Systems. Hawthorne (Aldine De Gruyter) 1987. Deutsches Institut für Fernstudien an der Universität Tübingen (DIFF): Evolution des Menschen (1990) (5 Studienbriefe). B. Irrgang: Lehrbuch der Evolutionären Erkenntnistheorie. München & Basel (Reinhardt) 1993. J. Lethmate: Vom Affen zum Halbgott: Die Besonderheiten des Menschen. Studieneinheit 2 in: DIFF (Hrsg.): Der Mensch: Anthropologie heute. Tübingen (DIFF). 1992 E. Mayr: Die Entwicklung der biologischen Gedankenwelt. Berlin & Heidelberg (Springer) 1984. G. Vollmer: Biophilosophie. Stuttgart (Reclam) 1995 Begleitseminar zur Vorlesung Di 19.30-20.15 Voland 1 st., 22.10.96 Phil.I: C 1/210 Das Begleitseminar dient der vertieften Diskussion des zuvor in der Vorlesung behandelten Stoffes.

S e m i n a r e

Geschichte der Philosophie (Neuzeit)/Logische Propädeutik/ Do 14-16, 2 st. Bartels Praktische Philosophie (Ethik)/Erkenntnistheorie und Ontologie 24.10.96 (Wissenschaftstheorie): Phil.I: C 2/26 Die Philosophie des Pragmatismus Der Pragmatismus ist eine philosophische Denkrichtung, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in den USA entstand. Die Pragmatisten (v.a. William James und John Dewey) sahen das menschliche Denken als ein Instrument der erfolgreichen Lebensbewältigung des Einzelnen wie des Gedeihens der menschlichen Gesellschaft. Ihre Philosophie nimmt auch dort die Perspektive des handelnden Menschen ein, wo es um „theoretische" Aspekte der Philosophie (z.B. den Wahrheitsbegriff) geht. Unter anderem wird das Seminar auch die von John Dewey entwickelte Philosophie der Pädagogik behandeln. Teilnehmer des Seminars sollten sich den Sammelband von E. Martens: „Pragmatismus. Ausgewählte Texte von Ch.S. Peirce, W. James, F.C.S. Schiller, J. Dewey" (Reclam 9799, DM 12,-) anschaffen. Weitere Texte werden von mir im Laufe des Seminars zur Verfügung gestellt. Spezielle Philosophie/Geschichte der Philosophie: Do 18-20, 2 st. Hedrich Der Kreis des Wissens - Enzyklopädien und Enzyklopädisten 24.10.96 Phil.I: C 1/3 Die Idee, menschliches Wissen zu sammeln, zu organisieren und schriftlich zu erfassen, ist wesentlich älter als die neuzeitliche Wortschöpfung der 'Enzyklopädie' vermuten lassen könnte. Die Umsetzung dieser Idee hat mit den französischen Enzyklopädisten (Diderot, d'Alembert u.a.) nur einen ihrer vielen Höhepunkte gefunden. Heute verfügen wir über eine Vielzahl z.T. allgemein ausgerichteter, z.T. fachspezifischer Enzyklopädien, die Teile unseres (nicht immer objektiven) Wissens enthalten. Im Laufe ihrer historischen Entwicklung haben sich Enzyklopädien vom klassischen 'Kreis des Wissens' zu immer enger geknüpften 'Netzen des Wissens' entwickelt. Sie repräsentieren das Prinzip der textlichen Linearität im allgemeinen nur noch auf der Ebene ihrer kleinsten Einheiten und unterlaufen es auf den höheren Ebenen der Wissensorganisation durch die verwobene Struktur, die sich aus den expliziten Querverweisen (und Bibliographien) sowie den impliziten Anregungen ergibt. Das Seminar bietet zum einen eine Einführung in die Geschichte des Enzyklopädie-Gedankens und in die Absichten und Ansichten der jeweiligen 'Enzyklopädisten'. Zum anderen und nicht zuletzt soll es jedoch auch eine Einsicht geben in die Möglichkeiten, mit Enzyklopädien und der Besonderheit ihrer Textur und Wissensorganisation umzugehen. Literatur: R. Collison: Encyclopaedias. Their History throughout the Ages. New York 1966. U. Dierse: Enzyklopädie. Zur Geschichte eines philosophischen und wissenschaftstheoretischen Begriffes. Bonn 1977. E.H. Lehmann: Geschichte des Konversationslexikons. Leipzig 1934. J. Mittelstrass: Bildung und Wissenschaft. Enzyklopädien in histori- scher und wissenssoziologischer Betrachtung, in: Die wiss. Redaktion 4, S. 81-104, 1967. J. Mittelstrass: Vom Nutzen der Enzyklopädie, in: Meyers Enzyklopä- disches Lexikon, Mannheim (1971) Bd. 1, ix-xix. J.M. Wells (Ed.): The Circle of Knowledge. Encyclopaedias past and present. Artikel 'Enzyklopädie' in allen guten Enzyklopädien und enzyklopädischen Lexika, Chicago 1968. Theoretische Philosophie: Di 16-18, 2 st. Kanitscheider Religion, Wissenschaft und akademische Bildung 22.10.96 Phil.I: C 2/27 Die Basis dieser im wesentlichen als Diskussionsseminar geführten Lehrveranstaltung ist eine jüngste Veröffentlichung von Martin Mahner und Mario Bunge zum Thema: Is Religions Education compartible with Science Education? Zur kritischen Analyse von Bunge und Mahner haben dann zwei Philosophen ( Tim Settle und Hugh Lacey), zwei Erziehungswissenschaftler ( Michael Poole und Brian Woolnough), ein Theologe (Harald Turner) und ein Naturwissenschaftler (John Wren-Lewis) Stellung genommen. Den Abschluß bildet die Antwort der Autoren des Grundsatz-Artikels. Das zentrale Thema der Auseinandersetzung ist die Frage, ob beim heutigen fach-wissenschaftlichen und meta-theoretischen Kenntnisstand Wissenschaft und Religion als vereinbar betrachtet werden können oder nicht, und wie weit sich Kompatibilität oder Inkompatibilität in den Bildungsprogrammen niederschlagen sollte. Weiterführende Literatur: W.W. Bartley: The Retreat to Commitment. Open Count. PC LaSalle (Ill.), 1984. F. Buggle: Denn sie wissen nicht was sie glauben. Reinbek: Rowohlt 1992. M. Bunge/M. Mahner: Science & Education 5,2, 1996, Special Issue. P. Kurtz: The Transcendental Temptation. Buffalo N. Y.: Prometheus 1986. H. Margenau / R.A. Vorghese (eds.): Cosmos, Bios, Theos. Open Court LaSalle (Ill.), 1992. B. Kanitscheider: Las Ciencias y el Más Allá. In: Folia Humanistica 31 (1993), S. 497-516. P. Davies: The Mind of God: Science and the Search for Ultimate Meaning. London: Penguin 1993. B. Kanitscheider: Im Innern der Natur, Kap. V. Darmstadt: Wissen- chaftliche Buchgesellschaft, 1996. Geschichte der Philosophie (Gegenwart): Mi 10-12, 2 st. Kanitscheider Bertrand Russell: Philosoph und Sozialtheoretiker 23.10.96 Phil.I: C 1/3 Bertrand Russell ist die überragende Figur der analytischen Philosophie in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sein Denken erstreckt sich über die gesamte Breite der philosophischen Teilgebiete, von den Grundlagen der Mathematik und Physik über die Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie bis zur Soziallehre und Religionsphilosophie. An ausgewählten Texten soll eine Einführung in seinen Denkstil und seine Ideen vermittelt werden. So weit vorhanden werden deutsche Überlegungen dem Referate-Seminar zu Grunde gelegt. Literatur: Bertrand Russell: -Ehe und Moral. 2. Aufl. Darmstadt: Verl. Darmstäder Blätter,1984 -Unpopuläre Betrachtungen. 3. Aufl. Zürich: Europa Verl., 1973 -Warum ich kein Christ bin. München: Szczesny, 1963 -Die Philosophie des Logischen Atomismus. München: dtv, 1979 -Probleme der Philosophie. Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1967 -Moral und Politik. München: Nymphenburger, 1972 -Autobiographie. 2 Bd. Frankfurt: Insel, 1970/71 -Philosophische und politische Aufsätze. Stuttgart: Reclam, 1971 -Das ABC der Relativitätstheorie. 2. Aufl. München: Nymphenbur- ger, 1973 Geschichte der Philosophie (Mittelalter): Fr 11-13, 2 st. von Ertzdorff- Meister Eckhart 25.10.96 Kupffer, Phil.I: C 1/3 Deuser, Meinhardt Meister Eckhart ist weder besonders deutsch noch besonders „mystisch"- tiefsinnig noch ein besonders Unangepaßter noch ein besonders Progressiver, noch gar der erste materialistische Atheist, sondern einer der vielen großen Gestalten der Philosophie und Theologie im Hochmittelalter. Als Universitätsprofessor lehrte und schrieb er in Latein, als praktischer Seelsorger predigte er selbstverständlich in mittelhochdeutscher Sprache. Mittelhochdeutsche Texte aus den erhaltenen Predigten werden Grundlage des Seminars sein, die gemeinsame Übersetzung soll ineins gehen mit der philosophischen und theologischen Interpretation. Literatur: Meister Eckhart: Werke I u. II. Texte und Übersetzungen von J. Quint u.a. Hg.: Niklaus Largier, Frankfurt/M.: Deutscher-Klassiker- Verlag 1993. H. Fischer: Meister Eckhart. Einführung in sein philosophisches Denken. Freiburg 1974. K. Ruh: Meister Eckhart. München 1985. I. Degenhardt: Studien zum Wandel des Eckhartbildes. Leiden 1967. N. Largie: Bibliographie zu Meister Eckhart. Philosophie der Gegenwart/Didaktik der Philosophie: Mo 16-18, 2 st. Probst Hermann Hesse: Der Steppenwolf, und 28.10.96 Sigmund Freud: Das Unbehagen in der Kultur Phil.I: A/3 Literatur: A H. Hesse: Der Steppenwolf. Suhrkamp Taschenbuch Bd. 175. S. Freud: Abriß der Psychoanalyse. Das Unbehagen in der Kultur. Fischer Taschenbuch, Bd. 6043. Theoretische Philosophie: Do 16-18, 2 st. Seel Wahrheitstheorien 24.10.96 Phil.I: C 1/3 Ausgehend von einer Lektüre von Jürgen Habermas' Abhandlung "Wahrheitstheorien" wird das Seminar einige Stationen der kritischen Reaktion auf diesen Text verfolgen. Dabei wird es vorwiegend um eine Diskussion sogenannter "nicht-realistischer" Wahrheitsauffassungen gehen, die jedoch auch mit einer exemplarischen "realistischen" konfrontiert werden sollen. Literatur: M. Dummett: Wahrheit. Stuttgart 1982. J. Habermas: "Wahrheitstheorien", in: ders., Vorstudien und Ergänzungen zur Theorie des kommunikativen Handelns, S. 127-183. Frankfurt/M. 1984. W. Künne: "Wahrheit", in: Martens, E./Schnädelbach, H. (Hg.), Philosophie. Ein Grundkurs, S. 116-171. Reinbeck bei Hamburg 1985. H. Putnam: Vernunft, Wahrheit und Geschichte. Frankfurt 1995. N. Rescher: Pluralism. Against the Demand for Consensus. Oxford 1993. Rorty, R., "Sind Aussagen universelle Geltungsansprüche?", in: Deutsche Zeitschrift für Philosophie 6/1994, S. 975-988. Theoretische Philosophie/Spezielle Philosophie: Fr 11-13, 2 st., Seel Was ist ein Bild? 25.10.96 Phil.I: C 1/3 Wodurch gewinnt ein visuelles Muster die Eigenschaft eines Bildes? Wodurch unterscheidet sich ein Bild von anderen Arten der Darstellung? Sind Bilder überhaupt als Darstellungen zu verstehen? Was bedeutet es zu sagen, unser Weltverhältnis werde immer mehr durch Bilderzeugnisse bestimmt? Diesen und anderen Fragen wird sich das Seminar anhand ausgewählter Texte in erkenntnistheoretischem, semoitischem und ästhetischem Interesse zuwenden. Literatur: G. Boehm (Hg.): Was ist ein Bild? München 1994. V. Bohn (Hg.): Bildlichkeit. Frankfurt/M. 1990. N. Goodman: Sprachen der Kunst. Frankfurt 1995. O. R. Scholz: Bild, Darstellung, Zeichen. Freiburg-München 1991. Logische Propädeutik/ Erkenntnistheorie und Ontologie/ Di 14-16, 2 st. Suchan Theoretische Philosophie: 22.10.96 Gottesbeweise Phil.I: C 2/29 Unter Gottesbeweisen versteht man im allgemeinen die Versuche, die Existenz Gottes ohne Rückgriff auf die Autorität der Offenbarung zu erweisen. Dies vollzieht sich allein mit Mitteln der Vernunft, wobei auf argumentative und damit methodisch überprüfbare Weise die Gründe angegeben werden, aufgrund deren die Bejahung der Existenz Gottes als berechtigt angesehen wird. In diesem Seminar werden die klassischen und modernen Gottesbeweise sowohl historisch als auch systematisch vorgestellt. Neben der logischen klärt vor allem die begriffliche Analyse ihre Funktion im Rahmen von Metaphysik und Theologie. Vereinbarung von Referatsthemen: ab 23. September Literatur: Artikel „Gottesbeweise" in: TRE 13, S. 708-784. R. Löw: Die neuen Gottesbeweise. Augsburg : Pattloch, 1994. J.-L. Mackie: Das Wunder des Theismus : Argumente für und gegen die Existenz Gottes. Ditzingen : Reclam, 1985. O. Muck: Philosophische Gotteslehre. Düsseldorf : Patmos, 1983. F. Ricken (Hrsg.): Klassische Gottesbeweise in der Sicht der gegen- wärtigen Logik und Wissenschaftstheorie. Stuttgart : Kohlhammer, 1991. W. Röd: Der Gott der reinen Vernunft. München : Beck, 1992. Spezielle Philosophie (Biophilosophie): Mo 14.15-15.45 Voland Die Natur der Kultur, Teil II 2 st., 28.10.96 Phil.I: C 1/3 Dem abendländische Denktradition prägenden cartesianischen Weltbild liegt eine unüberbrückbare Natur-Kultur-Antinomie zugrunde. Danach treffen in uns Menschen mit unserer Natur und Kultur zwei Sphären aufeinander, die nichts miteinander zu tun haben. Allerdings kann nach neueren Auffassungen diese dualistische Sichtweise der menschlichen Daseinsgestaltung wenig gerecht werden, allein schon, weil es uns offensichtlich natürlich ist, unser Leben durch Kultur zu bewältigen. Wenn aber die Auffassung von einer Natur-Kultur-Antinomie ausrangiert werden muß, stellt sich die Frage, welche erklärungskräftigeren Auffassungen an ihre Stelle treten könnten. In diesem "Referate-Seminar" setzen wir die im SoSe96 begonnene Lektüre einschlägiger Arbeiten zu diesem Thema fort. Neueinsteiger sind willkommen. Literatur: R. Boyd & P. J. Richerson: Culture and the Evolutionary Process. Chicago (University of Chicago Press) 1985. W. H. Durham: Coevolution: Genes, Culture, and Human Diversity. Stanford (Stanford University Press) 1991. H. Markl: Wie unfrei ist der Mensch ? Von der Natur in der Geschichte. S. 11-50 in: Markl, Hubert (Hrsg.): Natur und Geschichte. München & Wien (Oldenbourg) 1983. J. Tooby & L. Cosmides: The psychological foundations of culture. pp. 19-136 in: Barkow, Jerome H.; Cosmides, Leda & Tooby, John (eds.): The Adapted Mind - Evolutionary Psychology and the Generation of Culture. New York & Oxford (Oxford University Press) 1992. Spezielle Philosophie (Biophilosophie): Di 10.15-11.45 Voland Michael Ruse's "Evolutionärer Naturalismus" 2 st., 22.10.96 Ph.I: C 2/30 In diesem "Lese-Seminar" beschäftigen wir uns mit den Positionen von Michal Ruse zu Fragen der Wissenschaftstheorie, Epistemologie und Ethik. Literatur: M. Ruse: Evolutionary Naturalism - Selected Essays. London & New York (Routledge) 1995.

O b e r s e m i n a r e

Philosophisches Kolloquium siehe Aushang! Kanitscheider Meinhardt Seel Voland Platons Dialog Parmenides Sa 16-19 Meinhardt jeweils nach Vereinbarung, auch in den Semesterferien Das Seminar ist ein „Privatissimum" nach altem Universitätsgebrauch: nichts „Elitäres", sondern eine regelmäßige Zusammenkunft von „privat" (also ohne Blick auf reglementierende Studien- und Prüfungsordnungen) an der philosophischen Wissenschaft Interessierten. Platons Parmenides ist ein ausgesprochen schwerer Text, freilich ein solcher mit einer bedeutsamen Wirkungsgeschichte. Wer sich von harten Texten nicht abschrecken läßt - sondern an ihnen vielleicht sogar gerade Freude hat, ist zur Mitarbeit eingeladen. Ein Einstieg in das laufende Seminar ist jederzeit möglich, ein Vorgespräch in der Sprechstunde wäre erwünscht. Für Betroffene der Studien- und Prüfungsordnungen: Scheinerwerb ist möglich. Anleitung zu philosophischer Lektüre Mi 15-16, 1 st. Kanitscheider (individuelle Beratung) 23.10..96 Ph I: C 1/212 Mo 11-12, 1 st. Meinhardt 28.10.96 Ph I: C 2/231 Mo 15-16, 1 st. Seel 28.10.96 Ph I: C 1/211 Mo 16-17, 1 st. Voland 28.10.96 Ph I: C 1/208 VORTRÄGE DES ZENTRUMS FÜR PHILOSOPHIE siehe Plakate! Die Hochschul- UND GRUNDLAGEN DER WISSENSCHAFT lehrer und Lehr- beauftragten des Zentrums Prof. Dr. Werner Becker hat im Wintersemester 1996/97 ein Forschungssemester ! Alle Lehrveranstaltungen des Zentrums für Philosophie sind auch für das L 3-Studium der Philosophie nach der neuen Rahmenprüfungsordnung (Stand 04.08.1994) geeignet, die in ihnen erworbenen Studien- und Leistungsnachweise werden anerkannt.

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Last Updated: Tuesday, 25. June 1996