Das Zentrum für Medien und Interaktivität (ZMI)
Über Uns
-
Foto: Martin Kaltwasser
-
Das Zentrum für Medien und Interaktivität (ZMI) ist ein interdisziplinäres Forschungszentrum der Justus-Liebig-Universität Gießen, das sich aus medienkulturwissenschaftlicher Perspektive mit dem Begriff der Interaktivität und den vielfältigen Aspekten interaktiver digitaler Medien in Wissenschaft, Bildung, Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Kultur auseinandersetzt. Das ZMI betreibt anwendungsorientierte und praxisnahe Grundlagenforschung zu medienbezogenen Fragestellungen, insbesondere zur individuellen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, rechtlichen, politischen und künstlerischen Gestaltung und Wirkung von Medien.
Seit seiner Gründung im Jahr 2001 gliedert sich das ZMI in sechs Sektionen, die die kooperativen Forschungsvorhaben unterstützen, aber auch eigene Forschung betreiben und verschiedenste Aktivitäten durchführen: öffentliche Vorträge und Vortragsreihen, Workshops, Filmreihen, Tagungen, Publikationen. Von einzelnen Sektionen werden auch Festivals, Theater- und Filmproduktionen von Studierenden unterstützt.
Sektionsübergreifend ist das ZMI ein institutionalisiertes Netzwerk von medienbezogenen Forschungsbereichen innerhalb der JLU mit einem breiten Spektrum an Fachgebieten. Es ist darüber hinaus eine Begegnungsstätte für WissenschaftlerInnen, KünstlerInnen und die interessierte Öffentlichkeit. Neben Einzelpublikationen gibt das ZMI die Reihe Interaktiva im Campus-Verlag heraus. In den bisher erschienenen 15 Bänden (Sammelbände und Monografien) werden Themen der Forschungsbereiche Medien und Interaktivität behandelt, die in engem Zusammenhang mit Forschungsprojekten, Workshops und Tagungen des ZMI stehen. Geschäftsführende Direktorin des ZMI ist derzeit Prof. Greta Olson, Professorin für Anglistik. Ihr Stellvertreter ist Prof. Julian Ernst, Professor für Medienpädagogik. Wissenschaftliche Geschäftsführerin ist Dr. Jutta Hergenhan.
-
Zwei Themen bestimmten das Forschungsinteresse des ZMI in den letzten Jahren: die Auswirkungen der Medialisierung auf kommunikative Kulturtechniken im Projekt Kulturtechniken und ihre Medialisierung und die Folgen der Digitalisierung für die Wissenschaftskommunikation im Forschungsverbund Interactive Science - Interne Wissenschaftskommunikation über digitale Medien. Seit 2012 verlagerte sich der Forschungsschwerpunkt auf die Projekte GeoBib und news to use. Im Projekt GeoBib wurde eine Online-Bibliographie der frühen deutsch- bzw. polnischsprachigen Holocaust- und Lagerliteratur (1933-1949) geschaffen. Im Projekt news to use wurde untersucht, welchen Einfluss regelmäßige Zeitungslektüre auf junge Menschen in der beruflichen Ausbildung hat.
Des Weiteren ist der Forschungsschwerpunkt Literalität und Bildung in der Mediengesellschaft (FSP – LBM), nachdem er im ZMI entwickelt und in der Universität breit diskutiert wurde, 2015 als längerfristiges Leitthema für Einzel- und Verbundforschung an der JLU etabliert worden. Thema des Forschungsschwerpunktes ist der Einfluss der Medientechnologie auf die Ausformung von Bildungskonzepten und die Praktiken im Umgang mit Schrift und Schriftlichkeit. Untersucht wird der damit einhergehende technologische, gesellschaftliche und kulturelle Wandel in struktureller, historischer und angewandter Perspektive. Bezugssysteme der Untersuchungen stellen Medien der Bildung dar, Infrastrukturen und Institutionen sowie soziale Strukturen und Prozesse, die durch diesen Wandel betroffen sind.
Kooperationspartner des ZMI sind universitäre und außeruniversitäre Forschungs- und Bildungseinrichtungen, Stiftungen, politische und administrative Institutionen, Medien- und andere Unternehmen im In- und Ausland.
-
Foto: ZMI
Organisationsstruktur
- Struktur
-
Leitung
Geschäftsführende Direktorin
0641/99-30090Stellvertretender Geschäftsführender Direktor
0641/99-16350
Wissenschaftliche Geschäftsführerin
Jutta.Hergenhan@zmi.uni-giessen.de
0641/99-16381
Sekretariat
Sekretariat, Budgetadministration
0641/99-16351
Technischer Mitarbeiter
IT-Koordination, Webadministration und –redaktion
0641/99-16358
Wissenschaftliche Mitarbeitende
0641/99-16367
Wissenschaftliche Hilfskraft
Assistent in Medien & Gender und Öffentlichkeitsarbeit
0641/99-16354
Studentische Hilfskräfte
Koordination der Öffentlichkeitsarbeit und IT-Support
0641/99-16354
Öffentlichkeitsarbeit und Recherche
0641/99-16354
Öffentlichkeitsarbeit und Social Media
0641/99-16354
Geschichte
-
Das ZMI wurde im Jahr 2001 gegründet. Neben Prof. Henning Lobin war der Politikwissenschaftler Prof. Claus Leggewie Mitbegründer des ZMI, der bis 2007 auch als geschäftsführender Direktor fungierte. Die aktuelle Geschäftsführende Direktorin ist Prof. Greta Olson. Als Nachfolgerin von Sabine Heymann ist seit Juni 2017 Dr. Jutta Hergenhan wissenschaftliche Geschäftsführerin des ZMI.
Der Begriff der Interaktivität
-
Zum Zeitpunkt der Gründung war die Fokussierung der Forschungsaktivitäten des ZMI vor allem auf neue Medien und das Phänomen Interaktivität etwas völlig neuartiges. Dazu aus dem "Mission Statement":
„Interaktivität ist kein einfaches Medienphänomen, das als Modebegriff die Übergangsphase von den elektronischen alten zu den digitalen neuen Medien anzeigt und nach einer Beruhigung der Technologieentwicklung wieder verschwindet. Vielmehr legen die Befunde der unterschiedlichen Beiträge die Vermutung nahe, dass das Aufkommen interaktiver Kommunikationsräume tatsächlich einen qualitativen Sprung der Medienevolution darstellt. Die zunehmende Verwachsung vormals getrennter, vielleicht benachbarter »Medienformate« zu immer komplexer strukturierten »Medienumgebungen« bleibt nicht ohne Folgen für die Disposition gesellschaftlicher Kommunikation. Die Besonderheit der Trennung von »realem« und »kommunikativem« Körper fügt sich in dieses Bild – es gibt nicht nur neue Medienumgebungen, auch die darin befindlichen Akteurspopulationen sind in Veränderung begriffen. Innerhalb dieses Gefüges erhält die Berührungsfläche von Raum und Körper, das Interface, ein besonderes Gewicht. Diese Kontaktschwellen zwischen Mensch, Medium und Maschine regeln offenbar maßgeblich die Wahrnehmung von »Interaktivität« und damit in einem zweiten Schritt auch die Möglichkeiten und Grenzen zur Rekonfiguration gesellschaftlicher Kommunikation. Allein durch den Blick auf eine sich entwickelnde Vielfalt medialer Formen, Inhalte und Strukturen kann der Begriff der »Interaktivität« also gar nicht entwirrt und bestimmt werden – viel wichtiger sind die non-medialen, man könnte auch sagen: die sozialen Rückwirkungen im interaktiven Zusammenspiel von Raum, Körper und Interface.“
Die Anfänge
-
Etwa 1998 trafen sich erstmals Lehrende der Gießener Universität aus verschiedenen Fachbereichen, die in der einen oder anderen Form mit kommunikations- und medienwissenschaftlichen Fragen befasst waren. Aus dem universitären Alltag heraus entstand die Idee, diese Aktivitäten zu bündeln, und die Leitung der Justus-Liebig-Universität mit dem damaligen Uni-Präsidenten Prof. Stefan Hormuth hat diese Initiative gerne aufgegriffen und sich zu eigen gemacht. Nach knapp dreijährigem Planungsvorlauf wurde am 1. April 2001 das ZMI gegründet. Die Arbeit an den ersten Forschungsprojekten wurde im Mai 2001 aufgenommen. Die etwa 50 Mitglieder des ZMI hatten eines gemeinsam: das Interesse an allen Fragen, die sich aus dem Einsatz und der Nutzung von Medien, und insbesondere der digitalen, über Computer vermittelten Kommunikation ergeben hatten. Es wurden Fragestellungen der individuellen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, rechtlichen, politischen und künstlerischen Gestaltung und Wirkung von Medien, jeweils besonders unter dem Gesichtspunkt der Interaktivität behandelt. Daneben initiierte und koordinierte das ZMI Aktivitäten in Lehre, Fort- und Weiterbildung sowie Wissenschaftstransfer. Partner des ZMI waren von Anfang an universitäre und außeruniversitäre Forschungs- und Bildungseinrichtungen, politische und administrative Institutionen, Medien- und andere Unternehmen.
Im Frühjahr 2005 erstellte das ZMI ein Grundlagenpapier „Das ZMI im Umbruch“, in dem neue Zielsetzungen und Arbeitsweisen festgelegt wurden, und das ein Jahr später in neuen Zielvereinbarungen seinen Niederschlag fand. Zielsetzung war in dieser zweiten Phase nun nicht mehr eine behutsame Konzentration aller medienbezogenen Lehr- und Forschungsaktivitäten an der JLU mit regionaler und nationaler Ausstrahlungskraft und internen wie externen Dienstleistungsaktivitäten, sondern die dauerhafte Etablierung avancierter Grundlagenforschung zum Generalthema „Interaktivität“ mit interregionaler Kooperation und internationaler Ausstrahlung. Die für das ZMI zunächst als „Marke“ entwickelten interaktiven Plattformen wurden nur weitergeführt, sofern sie thematisch mit dem zentralen Thema verbunden waren und/oder in aufbereiteter Form empirische Daten lieferten.
Direktorium
- Direktorium DiML / Board of directors
-
Prof. Dr. Greta Olson
Professor of American and British Literature and Cultural Studies, Geschäftsführende Direktorin des DiMLProf. Dr. Julian Ernst
Professor für Medienpädagogik
Stellvertretender geschäftsführender Direktor des DiMLDr. Jutta Hergenhan
Wissenschaftliche Geschäftsführerin des DiMLProf. Dr. Jan Alber
Professor für Neuere englische und amerikanische LiteraturProf. Dr. Jürgen Bast
Professor für Öffentliches Recht und EuroparechtProf. Dr. Jana Gamper
Professorin für Deutsch als Zweitsprache mit dem Schwerpunkt gesteuerter ZweitspracherwerbProf. Dr. Malte Gruber
Professor für Bürgerliches Recht und Rechtsphilosophie
Prof. Dr. Peter Haslinger
Professor für die Geschichte OstmitteleuropasProf. Dr. Claudia Hattendorf
Professorin für KunstgeschichteLisanne Jung
Studentische Hilfskraft am DiMLProf. Dr. Christine Klapeer
Professorin für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Gender StudiesProf. Dr. Michael Knipper
Professor für Global Health, Migration und Kulturwissenschaften in der MedizinDr. Melanie Kreitler
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für AnglistikProf. Dr. Andreas Langenohl
Professor für Soziologie mit Schwerpunkt Allgemeiner GesellschaftsvergleichProf. Dr. Katrin Lehnen
Professorin für Germanistische Sprach- und MediendidaktikProf. Dr. Franz Reimer
Professor für Öffentliches Recht und RechtstheorieProf. Dr. Sigrid Ruby
Professorin für Kunstgeschichte mit dem Schwerpunkt Neuere und Neueste KunstgeschichteProf. Dr. Ansgar Schnurr
Professor für Kunstpädagogik mit Schwerpunkt KunstdidaktikProf. Dr. Ivo Steininger
Professor of Teaching Anglophone Literatures and CulturesProf. Dr. Ulrike Weckel
Professorin für Fachjournalistik Geschichte – Medien in Geschichte und ÖffentlichkeitProf. Dr. Uwe Wirth
Professor für Neuere Deutsche Literatur- und KulturwissenschaftAnna-Sophie Vogelsang
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am DiMLRalph Zoth
Technischer Mitarbeiter am DiML