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Stimme und Präsenz virtuell realistisch erlebbar machen

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Das Projekt


In der Abteilung Schlüsselkompetenzen am Zentrum für fremdsprachliche und berufsfeldorientierte Kompetenzen soll in zwei Seminaren des Bereichs Mündliche Kommunikation die Virtual-Reality-Brille als didaktisches Instrument zum Einsatz kommen:

  • Die frühzeitige Aneignung von Techniken einer gesunden und leistungsfähigen Stimmgebung sind für die dauerhafte Ausübung des Lehrerberufs eine notwendige Grundvoraussetzung. Im Seminar „Stimmtraining für Lehramtsstudierende – mit Einsatz der VR-Brille“ trainieren die Studierenden Techniken zur gesunden Haltung, Atmung und Stimmnutzung und transferieren diese auf ihre zukünftige Unterrichtssituation. Dafür erstellen wir einen virtuellen Klassenraum mit verschiedenen jugendlichen Avataren. Diese sprechen durcheinander, was in mehreren Lautstärke-Stufen erfolgt. Ziel ist es, dass die Studierenden in einer realistischen audiovisuellen Klassenunterrichtssituation die erlernten stimmschonenden Techniken bis zum Einsatz der Kraftstimme anwenden.
  • Im Seminar „Frei und sicher vortragen - mit Einsatz der VR-Brille“ soll die VR-Brille ebenfalls eine realistische Vortragssituation herstellen, die sich anhand eines großen mit Avataren als Publikum gefüllten Vorlesungssaals widerspiegelt. Ziel ist es, dass sich die Studierenden mit dem Sprechen in einem großen Hörsaal situativ vertraut machen, dadurch Lampenfieber und Sprechangst abbauen und sich gleichzeitig anhand von Übungen rhetorisch verbessern.
 

 

Ziele


Die Lehrkonzepte werden von einer Sprechwissenschaftlerin und einem Software-Ingenieur erstmalig am ZfbK entwickelt, erprobt und beforscht. Die Ergebnisse wurden als Open Access publiziert:


Aus technischer Sicht sind dabei die folgenden Anforderungen zu erfüllen:

  • Ressourcenschonende Wiederverwendung von bereits auf dem Markt etablierten Entwicklungsumgebungen, Assets (VR-Objekte) etc.
  • Weitgehender Verzicht auf komplexe Softwareentwicklungsmethoden zur Erleichterung der Wartbarkeit des Softwareprojekts - „Keep it simple“ (einfache Anpassung von Parametern (z.B. Aussehen, Verhalten von Avataren, Audiofiles)
  • Skalierbare Steuerung der akustischen Beeinflussung der Studierenden in Echtzeit in Kombination mit der entsprechenden Verhaltensänderung der Avatare
    Schnelle Update-Möglichkeiten der VR-Brillen mit der aktuellsten Version der VR-Umgebung – „Take the LATEST“
  • Teilhabe der Hörerschaft an dem Erlebten der Studierenden in der VR-Welt mithilfe von Mirroring auf einen Laptop/Projektor via Miracast
  • Integrierung des Spracherkenners Picovoice

Aktueller Projektstand


Seminar 1: „Stimmtraining für Lehramtsstudierende – mit Einsatz der VR-Brille“

Für das Seminar wurde ein virtueller Klassenraum mit lärmenden Kinder-Avataren in unterschiedlichen Lautstärkenstufen entwickelt. Das Üben in diesem Raum erwies sich als großer Lernerfolg bei den Studierenden, weil aus Sicht der Seminarleitung klar erkennbar war, dass die Studierenden während des Seminars mithilfe der VR-Brillen-Übungen bessere Lernerfolge erzielten als in der bisherigen Form des Seminars ohne VR-Brille. Belegt wird dies außerdem anhand der Ergebnisse der Befragungen der Studierenden sowie der Analyse derer Stimmen durch die Seminarleitung vor und nach dem Seminar. Ein weiterer Mehrwert dieser Seminarform ist der Praxistransfer in den Klassenunterricht mithilfe der virtuellen authentischen Welt. Zusätzlich wurde im Jahr 2023 ein Spracherkenner eingebaut, der die Funktion hat, dass die Avatare im Klassenraum auf das Gesagte der Studierenden reagieren. Damit erfuhren die Studierenden unmittelbare Erfolgserlebnisse. 

Seminar 2: „Frei und sicher vortragen – mit Einsatz der VR-Brille“

Für das Präsentationstraining wurde ein virtueller Vorlesungsraum entwickelt, der bei den Studierenden eine realistische Vortragssituation herstellen sollte, um damit Lampenfieber und Sprechangst entgegenzuwirken und rhetorische Techniken zu verbessern.

Es stellte sich im Laufe des Jahres heraus, dass das Seminar nicht gut besucht wurde und die wenigen Studierenden, die teilnahmen, lieber ihre Sprechangst vor der Gruppe statt im virtuellen Vorlesungssaal abbauen wollten. Daher wurde dieser Projektteil nicht weiterentwickelt. Stattdessen wurde in Absprache mit dem Fachbereich 01 (Rechtswissenschaft) kooperiert und die Planung eines virtuellen Gerichtssaals für das bereits verankerte Co-Teaching-Seminar „Argumentieren im juristischen Kontext“ gemacht. In diesem sollen die Studierenden in einem virtuellen Gerichtssaal juristische Inhalte in Form von Plädoyers vortragen und damit in die realistische Berufswelt eintauchen können.

 

Projektteam


 
 

Zentrum für fremdsprachliche und

berufsfeldorientierte Kompetenzen (ZfbK)

Abt. Schlüsselkompetenzen

Justus-Liebig-Universität Gießen

Karl-Glöckner-Str. 5A

35394 Gießen

 

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