Arbeitsgruppe Prof. i.R. Dr. Dr. Reimer Gronemeyer
Arbeitsgruppe
- Arbeitsgruppe Prof. i.R. Dr. Dr. Reimer Gronemeyer
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Willkommen auf der Homepage von Professor Dr. Dr. Reimer Gronemeyer und seiner Arbeitsgruppe
Die Themen, die uns beschäftigen, reichen von den sozialen Herausforderungen in den alternden Gesellschaften Europas (bes. Hospiz- und Palliativarbeit, Versorgung bei Demenz) bis zu sozialen Krisen in Gesellschaften des sub-saharischen Afrika (HIV/AIDS, Waisen und gefährdete Kinder in Namibia; Saatgut und Sozialsysteme in kleinbäuerlichen Gemeinschaften Tansanias und Namibias; Frauen in der Textilindustrie Äthiopiens).
Die Themen scheinen weit auseinanderzuliegen: »Hunger«, ein Problem in den kinderreichen armen Ländern; »Pflege«, die Jahrhundertaufgabe in den alternden reichen europäischen Gesellschaften. Bei genauerem Hinsehen lassen sich jedoch überraschende Parallelen feststellen. Kurz und thetisch gesagt:
In beiden Situationen ist ein Prozess erkennbar, bei dem Kompetenzen von Menschen systematisch zerstört und sie versorgenden Apparaturen ausgeliefert werden. In beiden Bereichen setzen sich ähnliche technokratische Begrifflichkeiten und Verfahren durch, die zu dem gleichen Ergebnis führen: dem systematischen Entzug des Eigenen und der Herstellung und Förderung von Abhängigkeiten.
Weitere Problematiken verbinden die Themenbereiche: die Aushöhlung sozialer Bindungen; die Einebnung vielfältiger Weisen, die Welt zu sehen und das Leben zu meistern; der Ruin lebensfreundlicher Alltagsbedingungen. Pathologien der Gesellschaft werden auf den Einzelnen verschoben: Sie oder er - die Kleinbäuerin bzw. der Kleinbauer - ist zum Beispiel »nicht modernisierungsbereit«, deshalb mit Nahrungsmitteln schlecht versorgt.
Den Prozess der fortschreitenden Unterminierung des Eigenen - aus dem Souveränität, Freiheit und Glück erwachsen können - versuchen wir in unseren Arbeiten ins Auge zu fassen.
Team
- Name
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Prof. i.R. Dr. Dr. Reimer Gronemeyer
- Prof. i.R. Dr. Dr. Reimer Gronemeyer
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Ehrensenator und em. Professor für Soziologie
- Sprechzeiten
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nach persönlicher Vereinbarung
- Kontakt
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☎ 0641 99-23204
reimer.gronemeyer
Dr. Jonas Metzger
AG Gronemeyer
- Dr. Jonas Metzger
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Wissenschaftlicher Mitarbeiter
- Kontakt
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Telefon: 0641-99-24205Email: jonas.metzger
- Sprechzeiten
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Sprechstunde im Semester:
dienstags 10:30-11:30, Phil 2, Haus B, Raum 5a
- Hilfskräfte AG Gronemeyer
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Diane Wollenweber B.A.
Email: diane.wollenweber@sowi.uni-giessen.de
- Wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Soziologie der JLU Gießen
- Studiert derzeit im Masterstudium Gesellschaft und Kulturen in der Moderne an der JLU Gießen
- Bachelorstudium der Modernen Fremsprachen (Spanisch und Englisch), Kulturen und Wirtschaft an der JLU Gießen
Dean Corral Valles
Email: dean-mitchel.corral@lehramt.uni-giessen.de
- Wissenschaftliche Hilfskraft im Projekt "Convivial - Praxis oder Programm?" der Arbeitsgruppe Gronemeyer sowie an der Professur für Geistigbehindertenpädagogik am IfFIB
- Studiert derzeit Lehramt für Förderpädagogik mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung
Projekt ENACT DEM
Die Zahl der Menschen, die mit einer Demenz leben, steigt. Die Sorge um diese Gruppe von Menschen wird darum zu einer zentralen sozialen Frage. Ihre »Versorgung« erhält im Kontext des Pflegenotstands den Charakter einer bedrohlichen Krise. Die Gefahr ist, dass die betroffenen Menschen nur noch als problematische Objekte einer lückenhaften Versorgung wahrgenommen
werden.
Das hier vorgestellte Forschungsprojekt ENAct-Dem nimmt bestehende und bislang weitgehend übersehene Beteiligungsmöglichkeiten gemeinsam mit Menschen mit Demenz in den Blick. Sie sollen als am Gemeinwesen partizipierende Bürgerinnen und Bürger sichtbar werden. Dies kann nur gelingen, wenn die Forschung selbst partizipativ vorgeht. Das Vorhaben ist im schönsten Sinne des Wortes abenteuerlich: Menschen mit Demenz lehren, initiieren, erforschen und gestalten mit.
Das Projekt hat nur Aussicht auf Erfolg, weil es in einen internationalen Forschungsverbund eingebettet ist. Das am Institut für Soziologie der Universität Gießen angesiedelte Projekt wird im Verbund mit den Universitäten Stirling (Schottland), Salford (England) sowie der University of British Columbia und der Lakehead University (beide Kanada) durchgeführt.
Die nationalen Teilprojekte werden jeweils von den großen Forschungsförderinstitutionen ihres Landes unterstützt. Das Gießener Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Die Laufzeit beträgt drei Jahre: April 2023 bis März 2026.
Im Projekt sind Dr.in Gabriele Kreutzner, Dr. Jonas Metzger, Dr. Oliver Schultz und Prof. Dr. Reimer
Gronemeyer (Leitung) tätig.
Schätzungen zufolge beläuft sich die Zahl von Menschen mit einer Demenz derzeit auf weltweit 50 Millionen Menschen. Bis 2030 soll diese Zahl auf 82 Millionen und bis 2050 auf 152 Millionen steigen. Etwa zwei Drittel dieser Menschen leben in kommunalen, nicht-institutionellen Zusammenhängen – Tendenz steigend, da Pflege und Betreuung in vielen Teilen der Welt auf die
Kommune ausgerichtet sind.
Dennoch sind Menschen mit Demenz in ihren Kommunen in vielerlei Hinsicht von Teilhabe ausgeschlossen. Bei der politischen Gestaltung und Planung sowie der Konzeption und Bereitstellung von Dienstleistungen werden sie vielfach übersehen.
Die Corona-Pandemie hat diese Ausgrenzung und Benachteiligung von Menschen mit Demenz beim Zugang zu Gesundheits- und Sozialfürsorgediensten zutage treten lassen und verschärft. Eine internationale Agenda für »Demenzfreundliche Kommunen und Initiativen« (DFCIs) will solche Ungleichheiten aufzeigen und die Partizipation von Menschen mit Demenz in ihren Kommunen stärken.
ENAct-Dem will erkunden und erproben, wie die Ausgrenzung von Menschen mit Demenz in ihrer Kommune überwunden werden kann. Wir wollen Menschen mit Demenz dabei unterstützen, in ihren Kommunen mitzureden und mitzuwirken.
Vielfältige lokal verortete Erfahrungen zum Leben mit Demenz sollen untersucht werden. Welche Wünsche und welche Befürchtungen bewegen Menschen mit Demenz? Welche Ansatzpunkte bieten sich vor Ort für Teilhabemöglichkeiten?
Menschen mit Demenz haben während der COVID-Pandemie vielerorts unter einer Politik des Schutzes durch Isolation gelitten. Nun gilt es die Nutzung und Gestaltung konvivialer Räume zu überdenken. Wie können Menschen mit Demenz gleichberechtigte Akteur:innen lokaler Politiken sein? Wie können sie wirkungsvoll in Planungen und Neuerungen auf kommunaler Ebene einbezogen werden? Wie können Verbindungen zwischen Netzwerken von Menschen mit Demenz auf lokaler und globaler Ebene geknüpft werden?
Unser Vorgehen orientiert sich am Ansatz einer partizipativen handlungsorientierten Forschung (Participative Action Research). Wir wollen unseren Forschungsprozess gemeinsam mit Menschen mit Demenz und ihren Sorgepartner:innen in den Kommunen durchführen. Ideen und Projekte für die kommunale Mitgestaltung sollen in einem partnerschaftlichen Prozess bedacht, besprochen und erarbeitet werden. Wir verstehen Menschen mit und ohne Demenz, die sich mit uns engagieren wollen, als unsere Co-Forscher:innen. Ihre Erfahrungen, Befürchtungen, Hoffnungen und Wünsche sind ein ganz wesentlicher Bestandteil dieses Forschungsprozesses.
Gemeinsam wollen wir gute Gründe und Ideen für die dringend erforderliche Umgestaltung lokaler Dienste und Unterstützungsleistungen hervorbringen. Wir wollen neue kreative Ideen entwickeln, damit Menschen mit Demenz künftig eine partizipative Rolle in ihrer Kommune spielen.
- Prof. Dr. Reimer Gronemeyer hat als Vorsitzender der Aktion Demenz e.V. die Entstehung der demenzfreundlichen Kommunen in Deutschland mit auf den Weg gebracht und über lange Jahre engagiert begleitet.
- Dr. Gabriele Kreutzner engagiert sich vor allem für den Dialog von Theorie und Praxis im Bereich Demenz. Siehat ein Wanderprogramm für Menschen mit und ohne Demenz mitkonzipiert und ist mit dieser Gruppe regelmäßig im Schwabenland unterwegs.
- Dr. Jonas Metzger forschte intensiv zu kleinbäuerlichem Leben in Ostafrika und im südlichen Afrika. Gegenwärtig befasst er sich insbesondere mit alternden Gesellschaften.
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Dr. Oliver Schultz
leitet seit vielen Jahren künstlerische Gruppen für Menschen mit Demenz in Pflegeheimen. Er hat u.a. zum Pflegenotstand und zu den Folgen der
Corona-Pandemie für die Pflege geforscht.
Gemeinsam haben wir Forschungsprojekte in den Bereichen Demenz, Alter, Ehrenamt und Sozialraum durchgeführt.
Project Labour Turnover in ETH
Funded by the Federal Ministry for Economic Cooperation and Development (BMZ), Berlin
Project Duration: 2020 - 2022 (3 years)
Project Abstract
The study Labour Turnover (and Absenteeism) in Industrialising Developing Countries: Research on the Textile Industry in Ethiopia carried out by the Institute of Sociology at the University of Giessen under the project lead of Prof Dr Reimer Gronemeyer aims to examine the phenomena of massive labour turnover and high absenteeism of labourers in the Ethiopian textile industry. The project duration is 2020 until 2022 and the undertaking is funded by the German Federal Ministry for Economic Cooperation and Development.
The relatively young Ethiopian textile industry is supported by the German government with the special initiative Ausbildung und Beschäftigung (Training and Job Creation) , however, has not yet turned out to be as effective as expected. High labour turnover, lacking reliability of labourers along with low productivity jeopardise the rentability, and by extension the success and existence of the newly raised industrial parks.
Managers, who are mostly expats, first and foremost see the problem in the »mindset« of the Ethiopian (female) workers. Most textile operators migrate to urban areas from rural settings and seem to encounter huge challenges adapting to industrialised work ethics.
The study sets a special interest in the perspectives, experiences, interests, and motivations of the labourers. The study follows an interdisciplinary research design. In addition to cultural, industrial- as well as development-sociological questions, it also considers questions from the perspectives of economics as well as industrial and organisational psychology.
This research aims to examine the causes of high staff turnover and absenteeism in the Ethiopian textile industry. The phenomena, that goes along with low productivity, jeopardise the rentability, and by extension the success and existence of the newly raised industrial parks. The relatively young Ethiopian textile and garment industry is supported by the German Federal Ministry for Economic Cooperation and Development (BMZ) with the special initiative on Training and Job Creation that has been designed to foster growth in enterprises to help create jobs.
“The Ethiopian government has adopted an Industrial Development Policy to transform the currently agricultural-led economy into an industry-based one, aiming to lift the population out of poverty and becoming a middle-income country by 2025. The textile and garment industry are considered priority sectors on the path to industrialisation. These sectors are, however, often characterised by precarious working conditions, low wages, non-compliance with human rights and social and ecological standards.
The Federal Ministry for Economic Cooperation and Development (BMZ) and the UK Department for International Development (DFID) co-funded project ‘Promoting Sustainable Growth in the Textile and Garment Industry in Ethiopia’ (eTex II), aims at job-effective growth and social and environmental sustainability of the textile and garment industry. The project is implemented by the German Corporation for International Cooperation (GIZ) GmbH in close collaboration with its political partners.”
Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)
Due to different factors such as unsatisfying working conditions, lack of training and career development options, working hours, distance to workplace, salary expectation, etc., many textile factories in Ethiopia encounter problems with high staff turnover. However, high turnover rates cannot exhaustively be explained through economic factors. Various, particularly, social and cultural, reasons play a crucial role, too. Some of them being the agrarian socialisation of the labourers, their strong ties to the rural communities, as well as their cultural (and religious) values. The cultural distance between the labourers and the expectations and norms of an industrialised working environment is intensified by the distance between them and the mostly foreign managers who come from entirely different social and cultural backgrounds. Managers frequently attribute high absenteeism and high break-off rates to the labourers’ »mindset«. Measures for stabilising the workforce have thus far mostly been limited to improving the working conditions in the factories and creating economic incentives, e.g. through performance-related extra pay.
Moreover, the recruitment process is often not yet well-established and sometimes unethical procedures like poaching are part of it. Factories could minimise the turnover rates by improving their human resource strategies how to wisely chose the operators and how to increase job satisfaction and organisational commitment. Having smaller turnover rates will lead to a workforce that is more experienced in the companies’ tasks and procedures, which will automatically lead to higher efficiency and productivity.
In addition, the developments of COVID-19 brings many new challenges to factories. There is a high risk of infections as many people work closely together, workers might be scared to come to work and if many people are infected, production cannot continue as usual. Factories must adapt to this situation and especially the HR department can develop new strategies and concepts how to reduce risks and create a safe working environment for workers.
The research project sets a special interest in the perspectives, experiences, interests, and motivations of the labourers. It follows an interdisciplinary research design: In addition to cultural, industrial- as well as development-sociological questions, it also considers questions from the perspectives of economics as well as industrial and organisational psychology. It ultimately aims to provide recommendations to reduce albour turnover in the Ethiopian textile industry.
Key questions of the study: How do labourers cope with the accelerated industrialisation process? What challenges do they face in the transition from a primarily agrarian to an industrialised living environment? Which life skills and which work ethic do they need in order to work in the textile industry? Or, in other words, which life skills that they acquired to adapt to agrarian living are now a hindrance in their industrial surroundings?
The research project is based on a set of methods consisting of qualitative and quantitative instruments of empirical social science. The causes of high labour turnover and absenteeism will be analysed through the use of narrative problem-focused interviews. The interviews are designed to be group-specific and broken down by gender/sex. There will also be an accompanying quantitative survey of participants’ socioeconomic backgrounds, personal life situation, their working conditions, work satisfaction etc. Additionally, managers as well as government and non-government actors in development cooperation will be included in the research process via expert interviews. Along with other formats, workshops with labourers and managers will be used to devise problem-solving strategies.
The research project builds on the foundation of an extensive data collection and analysis at various locations of the Ethiopian textile industry: The focus of the study will be on the Hawassa Industrial Park (HIP), the Bole Lemi Industrial Zone (BLIZ) and Mekelle Industrial Park (MIP). Finally, in order to enable a comparative perspective, three local textile businesses outside of industrial parks shall be included in the research: 1) the MAA Garment & Textile Factory in Mekelle, 2) Desta in Addis Ababa, and 3) Arbaminch Textile (AT) in Arbaminch and Hawassa.
Interviews with (ex-)labourers and relatives are conducted to find out more about their perspectives, experiences, interests, and motivations concerning the job in the textile sector. In the three different parks and the three local garment businesses, a total of 74 interviews will be conducted with labourers. In addition to that, another 50 interviews will be conducted with ex-labourers, recruiters, factory managers, experts, relatives, scientists/researchers and government executives at the industrial parks.
Furthermore, a quantitative survey (mainly consisting of standardised questions) will be conducted at a total of 5 textile factories (in Hawassa and Addis Ababa). This representative sample (with a total of 380 questionnaire interviews with labourers) is to create a broader data basis, which is meant to supplement and secure the findings from the qualitative survey.
Prof Dr Reimer Gronemeyer Principle Investigator, Institute of Sociology, Justus Liebig University Giessen |
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Prof Dr Tesfaye Semela Kukem Institute of Policy and Development Research, Hawassa University |
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Prof Dr Ingrid Miethe Institute of Education, Justus Liebig University Giessen |
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Dr Michaela Fink Research Assistant, Institute of Sociology, Justus Liebig University Giessen |
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Setisemhal Getachew Teshale PhD Student, Institute of Policy and Development Research, Hawassa University |
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Markos Gifawosen Mitta Reasearch Assistant, Wolkite University |
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Hanna Rössner Student Assistant, Institute of Sociology, Justus Liebig University Giessen |
- Interim findings of the project will soon be published in an anthology on Ethiopia's textile and garment industry (publisher: Springer Fachmedien GmbH, Wiesbaden; editors: R. Gronemeyer & M. Fink)
Prof Dr Reimer Gronemeyer
Institute of Sociology
Faculty of Social Science and Cultural Studies
Justus Liebig University
Karl-Gloeckner-Str. 21E (Building H, Office 101)
35394 Giessen, Germany
Tel: +49 641 9923204
Mobile: +49 151 22331133
E-Mail: reimer.gronemeyer
Weitere Projekte
Förderung: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, BMZ)
Laufzeit: 2020-2022 (3 Jahre)
Projektleitung: Prof. Dr. Reimer Gronemeyer
Kooperationspartner: Prof. Dr. Ingrid Miethe (Institut für Erziehungswissenschaft, JLU), Prof. Dr. Tesfaye Semela Kukem (Institute of Policy & Development Research and College of Education, Universität Hawassa, Äthiopien)
Mitarbeiter*innen: Dr. Michaela Fink, Hanna Rössner, Antje Schäfer; Äthiopien: Setisemhal G. Teshale (Universität Hawassa), Markos Gifawosen Mitta (Universität Wolkite)
Das Projekt untersucht die Ursachen der massiven Arbeitskräftefluktuation in der noch relativ jungen Textil- und Bekleidungsindustrie Äthiopiens. Im Zentrum stehen die Perspektiven und Motivationen von Textilarbeiter*innen. Auf Basis der Projektergebnisse werden realistische, konkrete und auch bereits unmittelbar wirksame Maßnahmen gegen Fluktuation vorgeschlagen. Diese richten sich an Arbeitgeber, Arbeitnehmervertreter, Regierung, NGOs und die EZ (insbesondere die deutsche EZ).
Labour Turnover (and Absenteeism) in industrializing Developing Countries: Research Project on the Textile Industrie in Ethiopia. → Project description
Förderung: Hessisches Ministerium für Soziales und Integration; Stiftung DiaDem der Diakonie Hessen
Laufzeit: April 2020 – April 2021
Projektleitung: Prof. Dr. Reimer Gronemeyer
Projektkoordination: Dr. Oliver Schultz
Kooperationspartner: Prof. Dr. Martina Ritter, Hochschule Fulda und Prof. Dr. Jutta Träger, Hochschule Darmstadt
Mitarbeiter*innen: Dr. Wolfgang Stadel, Fulda und Christopher Groß, Darmstadt
Angesichts der demographischen Entwicklung, die ein Anwachsen des Anteils von Menschen mit Demenz in der Bevölkerung erwarten lässt, sowie des sich verschärfenden Pflegenotstands wird eine Beteiligung zivilgesellschaftlicher Strukturen an der Versorgung von Menschen mit Demenz immer wichtiger. Dem Ehrenamt kommt hier eine besondere Bedeutung zu. Aufgrund von drei Sozialraumanalysen in den Landkreisen Gießen, Darmstadt und Fulda werden die Bedingungen und Möglichkeiten der Beteiligung des Ehrenamts an der lokalen Versorgung von Menschen mit Demenz analysiert und beschrieben. Mithilfe partizipativer Methoden werden die Akteur*innen der jeweiligen Quartiere in den Erarbeitungsprozess einbezogen.
Förderung: Volkswagen Stiftung
Laufzeit: Jan 2021 - März 2022
Projektleitung: Prof. Dr. Reimer Gronemeyer
Projektkoordination: Dr. Jonas metzger
Kooperationspartner: Prof. Dr. Mutjinde Katjiua (Department of Land and Property Science, Namibia University of Science and Technology); Dr. Lameck Mwewa (Department of Agricultural and Natural Resources Sciences (NUST); Prof. Dr. Kirsten Rüther (African Studies Department, University of Vienna); Dr. Antje Daniel (Institut of Development Science, University of Vienna);
Mitarbeiter*innen: Dr. Fabian Pindus, Kristina Fein
The summer school seeks to interrogate the dynamics of change of rural and urban areas in Southern Africa. The focus is on Southern Africa due to two reasons: First, countries in Southern Africa are in the process of a major transition from rural to urban-based societies. Second, land reforms to overcome the strains of apartheid and colonialism and to address its spatial structures of inequality remain one of the most pressing issues in Southern Africa. Furthermore, conflicts over land are accelerated by processes of land acquisition dominated by foreign investors. The land question in Southern Africa cannot be reduced to agrarian change or production as it is politically re-formulated as a question of belonging, citizenship and indigeneity.
Förderung: -
Laufzeit: März – September 2020 (7 Monate)
Projektleitung: Prof. Dr. Reimer Gronemeyer
Projektbearbeitung: Dr. Oliver Schultz
Menschen mit Demenz sind in den Zeiten von Corona besonderen sozialen Belastungen ausgesetzt. Während sie durch eine virologisch begründete Kontaktregulierung geschützt werden sollen, fallen zugleich viele wichtige Formen der sozialen Versorgung weg.
Welche Erfahrungen machen Menschen mit Demenz und diejenigen, die sie pflegen und versorgen, in den Wochen und Monaten der Pandemie? Welche Herausforderungen erleben sie, welche Lösungsstrategien entwickeln sie? Wie äußern sich Öffentlichkeit und Politik zu dieser Situation? In dem Forschungsprojekt sollen zeitnah Antworten auf diese Fragen gesammelt werden. Das Projekt wird in Kooperation mit der Aktion Demenz e.V. durchgeführt.
Förderung: Deutscher Hospiz- und Palliativverband e.V.
Laufzeit: 2017-2018 (15 Monate)
Projektleitung: Prof. Dr. Reimer Gronemeyer
Projektbearbeitung: Dr. Michaela Fink
Kooperationspartner: Das Forschungsprojekt war Teil der Verbundstudie »Ehrenamtlichkeit und bürgerschaftliches Engagement in der Hospizarbeit – Merkmale, Entwicklungen und Zukunftsperspektiven« (Universität Gießen, Universität Klagenfurt, Universität Augsburg, Evangelische Hochschule Freiburg).
Die Hospizbewegung verdankt ihre Existenz sehr wesentlich dem Elan und dem Geist des Ehrenamts. Ehrenamtliche Mitarbeiter*innen verfügen über einen »Schatz« an Erfahrungswissen über die Wirklichkeit des Sterbens und des Trauerns in unserer Gesellschaft.
In Gesprächen mit Ehrenamtlichen wurden Schlüsselerfahrungen aus der Hospizarbeit erkundet und anschließend Praxis und im wissenschaftlichen Diskurs aufgearbeitet. Die Ergebnisse des Teilprojekts sind als Buch veröffentlicht (Titel: Die Kunst der Begleitung: Was die Gesellschaft von der ehrenamtlichen Hospizbegleitung wissen sollte. hospiz Verlag 2018, Autor*innen: Patrick Schuchter, Michaela Fink, Reimer Gronemeyer, Andreas Heller).
Förderung: Stiftung DiaDem
Laufzeit: 2016-2017 (2 Jahre)
Projektleitung: Prof. Dr. Reimer Gronemeyer
Projektbearbeitung: Jonas Metzger (Dipl.-Soz. Wiss.), Dr. Oliver Schultz
Im Alltag der professionellen Versorgung von Menschen mit Demenz, die zugleich Migrant*innen sind, tauchen eine Reihe von neuen Herausforderungen auf, die sich auf die täglichen Entscheidungen in der professionellen Versorgung auswirken. In diesem Forschungsprojekt wurden aktuelle Herausforderungen identifiziert und in Gruppendiskussionen - gemeinsam mit professionell Sorgenden - Lösungsstrategien erarbeitet. Die Ergebnisse des Projekts sind als Buch veröffentlicht (Titel: Die fremde Seele ist ein dunkler Wald. Über den Umgang mit Demenz in Familien mit Migrationshintergrund. Psychosozial-Verlag 2017, Autor*innen: Reimer Gronemeyer, Jonas Metzger, Verena Rothe, Oliver Schultz).
Auftraggeber: Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
Laufzeit: 2015 (1 Jahr)
Projektleitung: Prof. Dr. Reimer Gronemeyer
Projektbearbeitung: Dr. Michaela Fink, Jonas Metzger (Dipl.-Soz. Wiss.)
42.4% aller Kinder unter 5 Jahren in Malawi gelten als mangelernährt. Nach Auffassung von Experten ist Mangelernährung verantwortlich für 34% aller Todesfälle bei Kindern in dieser Altersgruppe sowie für 38% aller Todesfälle unter schwangeren Frauen und Müttern.
In der Studie wurden die sozioökonomischen Ursachen für den einseitigen Nahrungsmittelanbau am Beispiel zweier Distrikte (Dedza und Salima) untersucht. Im Zentrum standen Interviews mit Kleinbäuerinnen und Kleinbauern. Die Ergebnisse dieser qualitativen Studie liegen als Bericht in englischer und in deutscher Sprache vor:
http://reimergronemeyer.de/wp-content/uploads/2015/12/Malawi-E.pdf
https://reimergronemeyer.de/wp-content/uploads/2015/12/Malawi-D.pdf
Die Forschungsergebnisse sind außerdem eingeflossen in die englische Publikation:
Malawi. Economy, Society and Political Affairs. Matthias Rompel, Reimer Gronemeyer (Eds.). London: Zed Books 2020
Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Laufzeit: 2012-2015 (3 Jahre)
Projektleitung: Prof. Dr. Reimer Gronemeyer
Projektbearbeitung: Dr. Michaela Fink, Julia Erb M.A.
Thema dieses Projekts waren die sozialen Folgen der AIDS-Waisenkrise im Südlichen Afrika. Am Beispiel Namibias wurde der gesellschaftliche Umgang mit der Krise untersucht. Dabei wurden jene sozialen Phänomene identifiziert und erforscht, die auf die Krise antworten: Traditionell-familiale, administrative, projektorientierte, nachbarschaftliche und zivilgesellschaftlich orientierte Ansätze wurden in den Blick genommen. Ein besonderer Fokus lag auf den innovativen Potentialen, die aus der Krise resultieren (können). Ergebnisse v.a. veröffentlicht in:
Michaela Fink/ Reimer Gronemeyer (2020): Namibias Kinder. Lebensbedingungen und Lebenskräfte in der Krisengesellschaft. Bielefeld: transcript (engl. Ausgabe "Namibia's Children", ebenfalls bei transcript, 2021)
Michaela Fink/ Reimer Gronemeyer (Hg.) (2015): Afrikanische Kindheiten. Soziale Elternschaft und Waisenhilfe in der Subsahara. Bielefeld: transcript Verlag
Michaela Fink/ Reimer Gronemeyer (Eds.) (2013): Who takes care? Children of Crisis. Essays by Namibian Learners. Windhoek: Namibia Publishing House
Förderung: Fritz Thyssen-Stiftung
Laufzeit: 2011-2014 (3 Jahre)
Projektleitung: Prof. Dr. Reimer Gronemeyer
Projektbearbeitung: Jonas Metzger (Dipl.-Soz. Wiss.), Daniela Dohr (Dipl.-Päd.), Philipp Kumria (Dipl.-Soz. Wiss.)
Hunger und Ernährungsunsicherheit zählen – trotz weltweit steigendem Wohlstand – noch immer zu den größten Herausforderungen unserer Zeit, insbesondere auf dem afrikanischen Kontinent.
Das Forschungsprojekt hat nach den sozio-kulturellen Umgangsweisen mit Saatgut in kleinbäuerlichen Gemeinschaften in Tansania und Namibia gefragt. Im Zentrum standen folgende Fragen: Was leistet die kleinbäuerliche Landwirtschaft? Wie hilfreich kann lokales Saatgut zur Bekämpfung von Hunger sein? Welche Rolle spielen Geschlechterverhältnisse bei der Ernährungssicherung? Welchen Veränderungsprozessen sind Kleinbauern und Kleinbäuerinnen unter dem Einfluss von Modernisierung und Globalisierung ausgesetzt?
Ergebnisse veröffentlicht in:
Dohr, D. / Kumria, P. / Metzger, J. (2015): Saatgut und Sozialsystem. Gender, Monetarisierung und bäuerliche Praktiken der Ernährungssicherung in Namibia und Tansania. Berlin: LIT Verlag
Wie in den meisten Orten Deutschlands wächst auch in Idstein und im Idsteiner Land der Anteil der älteren Bevölkerung. Im Hinblick auf diese demographische Entwicklung stehen die lokalen Akteure vor großen Herausforderungen. Über zwei Sozialraumanalysen wird im Raum Idstein Stadt und Idsteiner Land ein genauerer Einblick in die Lebenssituation älterer Menschen gewonnen. Es gilt zu erfassen, welche Angebote es für ältere Menschen gibt und an welchen es mangelt.
Laufzeit: Jan 2018 - Okt 2018
Förderung: Diakoniestation Idsteiner Land und Diakonisches Werk Rheingau-Taunus
Projektleitung: Prof. Dr. Dr. Reimer Gronemeyer
Mitarbeitende: Jonas Metzger (Dipl.-Soz.-Wiss.), Anne Zulauf (Dipl.-Soz.-Wiss.)
Die Herausforderungen im Bereich Lehre und Bildung sind heute vielfältig und umfassend – Dozentinnen und Dozenten sind in hohem Maß zu Innovation und Ideenreichtum aufgefordert. Vielfalt im Angebot der Studienplätze, diversifizierte Möglichkeiten innerhalb der Universitäten einerseits und unsichere Arbeitsplätze andererseits geben Anlass neue Denkansätze zu entwickeln, um die Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu vervielfältigen. Hierbei gilt es auch, neuartige Möglichkeiten aufzugreifen und weiterzudenken, wie sie zum Beispiel im Konzept des sozialunternehmerischen Handelns sichtbar werden. Im Rahmen dieses Projektes werden Workshops für Lehrende und Studierende zum Thema sozialunternehmerisches Denken und Handeln durchgeführt.
Laufzeit: Aug 2017 -2019
Förderung: Initiative Making More Health , Boehringer Ingelheim
Projektleitung: Prof. Dr. Dr. Reimer Gronemeyer
Mitarbeitende: Anne Zulauf (Dipl.-Soz.-Wiss.)
17 Millionen Menschen in Deutschland haben einen Migrationshintergrund, viele von ihnen werden hier älter. Die Studie möchte deshalb die Praxis des Umgangs mit Demenz in familiären Bezügen mit Migrationshintergrund untersuchen: Welche kulturellen, religiösen, ökonomischen, sozialen Gewohnheiten, Innovationen, Rituale lassen sich beschreiben? Wird das Thema Demenz gesehen? Werden Dienstleistungen und Hilfen in Anspruch genommen? Um diesen und weiteren Fragen nachzugehen wurden qualitative, narrative Interviews mit pflegenden Angehörigen in Deutschland und der Türkei geführt.
Laufzeit: Sept. 2016 - April 2017
Förderung: Robert Bosch Stiftung
Mitarbeitende: Jonas Metzger (Dipl.-Soz.-Wiss.), Dr. Oliver Schultz, Verena Rothe (M.A.)
Ergebnisse veröffentlicht in:
Gronemeyer, R. / Metzger, J. / Rothe, V. / Schultz, S. (2017): Die Fremde Seele ist ein dunkler Wald. Über den Umgang mit Demenz in Familien mit Migrationshintergrund . Gießen, Psychosozial-Verlag
Kooperationen
- Kooperationen
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Seit September 2020 sind Reimer Gronemeyer, Michaela Fink und Oliver Schultz Herausgeber*innen der Fachzeitschrift Demenz: das Magazin des Verlags Brinkmann & Meyhöfer GmbH & Co. KG, Hannover. Das Magazin, das vierteljährlich erscheint, verbindet Demenzbetroffene, Angehörige, berufliche Helfer mit Erfahrungsberichten, Reportagen, Interviews, Hintergründen.
Informationen unter: www.demenz-magazin.de/
Die Aktion Demenz ist eine deutschlandweite bürgerschaftliche Initiative, die sich als Netzwerk versteht. Ziel der Initiative ist es, Mitbürgerinnen und Mitbürger dafür zu gewinnen, sich für Wohlergehen und gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Demenz und ihrer Begleiter zu engagieren.
In Kooperation mit anderen Initiativen und Organisationen will die Aktion Demenz vor allem durch zivilgesellschaftliches Engagement zu einer Verbesserung der Lebensbedingungen von Menschen mit Demenz beitragen. Ein Kernanliegen ist dabei die Beseitigung der Stigmatisierung von Demenz.
Nähere Informationen unter: www.aktion-demenz.de
Die 2013 gegründete Stiftung Convivial hat sich zum Ziel gesetzt, das Werk und Denken Ivan Illichs (1926-2002) zu bewahren und durch Forschung zu vertiefen.
Des Weiteren fördert die Stiftung, in enger Kooperation mit dem Kultur- und Veranstaltungsraum »Fragmente« in Wiesbaden, wissenschaftliche und praktische Vorhaben, die der vorgeblichen Alternativlosigkeit der zunehmend zerstörerischen gesellschaftlichen Entwicklungen etwas entgegensetzen wollen.
Nähere Informationen unter: www.convivial.de
Der gemeinnützige Verein Pallium e.V. unterstützt seit 2004 soziale Projekte in Namibia. Die Hilfe konzentriert sich vor allem auf Waisen und gefährdete Kinder. Entstanden ist der Verein im Kontext langjähriger Forschungen zur HIV/AIDS- und Waisenkrise im Südlichen Afrika am Institut für Soziologie der JLU Gießen.
Nähere Informationen unter: www.pallium-ev.com
Die Arbeitsgruppe conditio humana ist durch verschiedene Forschungsarbeiten miteinander verbunden. In der gemeinsamen online Zeitschrift »conditio humana« veröffentlicht die Gruppe Texte, die das innere Band, das die unterschiedlichen Forschungsthemen verknüpft, sichtbar machen sollen. Die bisher erschienenen Ausgaben siehe unter: http://geb.uni-giessen.de/geb/schriftenreihen_ebene2.php?sr_id=202