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WS: Kurationsworkshop zur Ausstellung „Making a Home in Giessen“

When

Nov 15, 2016 from 11:30 to 04:00 (Europe/Berlin / UTC100)

Where

Friedland, Göttingen

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Der Workshop beschäftigt sich mit der Frage, wie es Ausstellungen gelingen kann, die Eindrücke und Erfahrungen von Stadt, die ihr BürgerInnen machen, möglichst partizipativ und multisensorisch zu repräsentieren.

Damit zielt der Workshop insbesondere darauf ab, die für Januar 2017 geplante Ausstellung „Making a Home in Giessen“ (AT) konzeptuell vorzubereiten. Hierbei sollen Stadterfahrungen von Gießener Neuankömmlingen sowie alteingesessenen BürgerInnen dargestellt werden. Bereits vorliegende Ideen zur Gestaltung dieser Ausstellung werden im Workshop kritisch auf hierarchische Postulate sowie vereinnahmende Erzählweisen überprüft und Dilemmata der Partizipation und Deutungshoheit diskutiert, aber auch allgemeine kuratorische Herausforderungen anhand der konkreten Ausstellungspläne besprochen. Obwohl die Ausstellung zu „Making a Home in Giessen“ keine Migrationsausstellung in diesem Sinne ist, wird auch dieser Aspekt eine Rolle in den Diskussionen spielen, indem Fragen zur Repräsentation von Heimat, Stadtaneignung und sprachlicher Vielfalt im Museum gestellt werden. Gemeinsam mit Joachim Baur erarbeiten die TeilnehmerInnen konkrete kuratorische Methoden und Ausstellungsprinzipien zur Gestaltung einer Ausstellung auf der Grundlage von persönlichen Statements und Fotografien der Gießener BürgerInnen.

Vor Beginn des Workshops besteht zudem die Möglichkeit, sich die von Joachim Baur und Kathrin Pieper kuratierte Ausstellung „Fluchtpunkt Friedland“ im Museum Friedland anzusehen. Dadurch können die TeilnehmerInnen im Workshop auf die gemeinsamen Besuchserfahrungen und die in dieser Ausstellung angewandten Methoden Bezug nehmen.

Der Workshop richtet sich vornehmlich an alle Beteiligten der Ausstellung zu „Making a Home in Giessen.“ Herzlich eingeladen sind jedoch insbesondere auch alle weiteren GGK- und GCSC-Mitglieder, die eine Ausstellung mit Bürgerbezug planen. Zur Vorbereitung des Workshops wird es ein Treffen mit allen TeilnehmerInnen des Workshops geben. Dort werden auch weitere Spezifika zur Organisation der Veranstaltung erklärt.

 

Wichtige Information: Der Workshop findet in Friedland bei Göttingen statt. Die Anreise erfolgt gemeinsam per Zug und ist für die TeilnehmerInnen des Workshops, die ein Semesterticket besitzen, kostenlos.

Zum Workshop gehört ein Vorbereitungstreffen am 10.11.2016 um 17:00 Uhr im Raum B25.


// Dr. Joachim Baur ist Historiker und Kulturwissenschaftler mit breiter Erfahrung in der Kultur- und Ausstellungsarbeit. Als Ausstellungsmacher bespielte er schon die unterschiedlichsten Felder - von der Revolution 1848/49 bis zum Alltag in der Nachkriegszeit, von der Spaßgesellschaft bis zur Geschichte der RAF. Akribische Recherche und kreative Ideen gehören für ihn untrennbar zusammen. Durch die Realisierung größerer Ausstellungen und Tagungen ist er mit den Anforderungen der Steuerung auch komplexer Projekte vertraut. Die Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Arbeit, die ihn unter anderem in die USA und nach Australien führte, sind die Themen Migration und kulturelle Vielfalt, Museumstheorie und Geschichtspolitik. Seine Dissertation, die 2009 unter dem Titel „Die Musealisierung der Migration. Einwanderungsmuseen und die Inszenierung der multikulturellen Nation" erschien, ist das erste Buch zur Thematik in Deutschland und erschließt ein neues Untersuchungsfeld mit hoher Relevanz für die Museumspraxis.