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Vielfältige Unterstützung in der Corona-Krise durch die Gießener Veterinärmedizin

Aufbau von Testkapazitäten für SARS-CoV-2 – Erfassung zur Bereitstellung von Beatmungsgeräten – Aufruf an pflegerisch ausgebildete Studierende sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Nr. 56 • 31. März 2020

In der aktuellen Corona-Krise leistet der Fachbereich Veterinärmedizin der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) nicht nur einen wichtigen Beitrag durch die Forschungsarbeiten zur Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 (vgl. PM Nr. 54 vom 27. März 2020). Der Fachbereich setzt sich für die Bewältigung der Krise auch auf vielfältige andere Weise ein. So baut die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Friedemann Weber am Institut für Virologie Laborkapazitäten für Tests auf SARS-CoV-2 auf. „Dabei wird zum einen die Möglichkeit geschaffen, das Virus mit den aktuell verwendeten Testkits nachzuweisen“, sagt Dekan Prof. Dr. Martin Kramer. „Zum anderen sollen auch neue Testmethoden etabliert werden.“ Dies solle im „worst case“ aber nicht nur im Institut für Virologie erfolgen können. „Wir eruieren gerade, welche anderen Labore in der Veterinärmedizin ebenfalls auf das neuartige Coronavirus testen könnten, wenn es notwendig sein würde“, so Kramer.

Zudem hat der Fachbereich überprüft, welche für den humanmedizinischen Einsatz geeigneten Beatmungsgeräte und Anästhesiegeräte mit Beatmungsmöglichkeit in der Veterinärmedizin vorhanden sind und für die Krankenversorgung zur Verfügung gestellt werden könnten. Derartige Geräte stammen in der Regel aus der Humanmedizin. Auf Initiative von u.a. Prof. Dr. Sabine Tacke, Professorin an der Klinik für Kleintiere der JLU und stellvertretende Leiterin der Fachgruppe „Veterinärmedizinische Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie“ (VAINS) in der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft e.V., ist diese Abfrage über die Fachgruppe VAINS auch deutschlandweit erfolgt. Sie richtet sich nicht nur an veterinärmedizinische Universitätsklinika, sondern auch an private Tierkliniken und Tierarztpraxen. „Wir werden alle Daten zusammenführen und den offiziellen Stellen wie universitären Einrichtungen, Kliniken, Krankenhäusern, Gesundheitsämtern sowie Ministerien auf Landes- und Bundesebene zur Verfügung stellen“, so Tacke.

Darüber hinaus hat der Fachbereich Veterinärmedizin alle pflegerisch oder humanmedizinisch ausgebildeten Studierenden sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgerufen, sich im Dekanat zu melden. „Dazu zählen beispielsweise Leute, die einen Pflegeberuf erlernt haben, die als Rettungssanitärinnen und -sanitäter ausgebildet oder beim Technischen Hilfswerk tätig sind oder waren“, sagt Kramer. Sie könnten eingesetzt werden, falls es während der Corona-Pandemie Engpässe in der Krankenpflege oder -versorgung geben sollte. „Ich bin allen Beteiligten unseres Fachbereichs sehr dankbar für ihr Engagement und ihre Solidarität in dieser Krise“, betont der Dekan.

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