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Chemische Nachweismethoden ersetzen Hundenase

LOEWE-Schwerpunkt AmbiProbe erhält Auslauffinanzierung für die Entwicklung tragbarer Mini-Labore

Nr. 248 • 5. Dezember 2012

Der LOEWE-Schwerpunkt  „AmbiProbe – Massenspektrometrische in-situ-Analytik für die Problembereiche Gesundheit, Umwelt, Klima und Sicherheit“ bekommt für das Jahr 2013 eine Auslauffinanzierung in Höhe von 836.000 Euro. Das hat die LOEWE-Verwaltungskommission entschieden. AmbiProbe wird seit Anfang 2010 im Rahmen der hessischen Exzellenz-Initiative gefördert. Neben der federführenden Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ist an dem Projekt auch die Goethe-Universität Frankfurt beteiligt; assoziierte Partner sind das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) Heidelberg sowie das GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung Darmstadt.

In den vergangenen Jahren entwickelten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Rahmen von AmbiProbe neue mobile Analyseverfahren, die sich an aktuellen gesellschaftlichen Fragestellungen der chemischen Sicherheit in den Bereichen Gesundheit, Umwelt, Klima und Sicherheit (GUKS) orientieren. Dazu zählen „in-situ“-Methoden beispielsweise für die Identifizierung von Schimmelpilzgiften auf Pflanzen und in Lebensmitteln, für die Gewebetyp-Identifizierung während chirurgischer Eingriffe, für den Nachweis und die Verfolgung von Umweltgift-Einträgen oder für die Terrorabwehr an Flughäfen, wo sie die Nasen von Sprengstoffhunden ersetzen sollen.

In Zukunft werden solche Geräte und Methoden miniaturisiert, mobil und unmittelbar am jeweiligen Ort einsetzbar sein. In der Auslaufphase des LOEWE-Schwerpunkts sowie in Folgeprojekten werden insbesondere bildgebende analytische Techniken weiterentwickelt und einbezogen, mit denen Gefahrenpotenziale und Prozesse – beispielsweise der Krebsentstehung – auch in Beziehung zu räumlichen Zusammenhängen gebracht werden können.

„Mit diesem LOEWE-Projekt haben wir einen Hochtechnologieschwerpunkt für chemische Nachweismethoden in den Lebenswissenschaften an der JLU angesiedelt“, so der Sprecher des Schwerpunkts, Prof. Dr. Bernhard Spengler vom Institut für Anorganische und Analytische Chemie an der JLU. „AmbiProbe ist ein Meilenstein für den Ausbau lebenswissenschaftlicher Forschung an der JLU. Die Universität erringt damit ein internationales Alleinstellungsmerkmal in der Analytischen Chemie und Methodenentwicklung.“

Die JLU verfügt über ein hohes Potenzial auf dem Gebiet der Entwicklung analytischer Techniken, Instrumente und Methoden, das im Rahmen einer Schwerpunktbildung gebündelt und ausgebaut wurde. Die Projektleiter sind Prof. Dr. Bernhard Spengler (Sprecher), Dr. Zoltan Takats, Dr. Klaus-Peter Hinz, Dr. Andreas Römpp, Dr. Bernd Commerscheidt, Prof. Dr. Andreas Vilcinskas, PD Dr. Rolf-Alexander Düring, Dr. Wolfgang Plaß (alle JLU), Prof. Christoph Scheidenberger (JLU/GSI Darmstadt), Prof. Dr. Michael Karas (Frankfurt) und Prof. Dr. Wolf Dieter Lehmann (DKFZ Heidelberg). Das Land Hessen hat den Forschungsverbund AmbiProbe von 2010 bis 2012 mit insgesamt rund 4,5 Millionen Euro gefördert.

Eine weitere erfreuliche Nachricht gab es von der LOEWE-Verwaltungskommission für ein Projekt der Forschungsallianz der Universitäten Gießen und Marburg: Das LOEWE-Zentrum UGLMC (Universities of Giessen and Marburg Lung Center – Entzündliche und hyperproliferative Erkrankungen der Lunge und der Atemwege) wird vom Land Hessen – mit Beteiligung der Von-Behring-Röntgen-Stiftung – für weitere drei Jahre bis Mitte September 2015 mit rund 16,2 Millionen Euro finanziert.

  • Kontakt:

Prof. Dr. Bernhard Spengler
Institut für Anorganische und Analytische Chemie
Schubertstraße 60, 35392 Gießen
Telefon: 0641 99-34800/1

Pressestelle der Justus-Liebig-Universität Gießen, Telefon: 0641 99-12041

 

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Forschung