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Wenn der Darm verrücktspielt …

Seniorenvorlesungen des Fachbereichs Medizin der Justus-Liebig-Universität Gießen – Vorträge im Hörsaal des Instituts für Anatomie und Zellbiologie – Auftakt am 15. Oktober

    
Nr. 145 • 8. Oktober 2024

Funktionelle Störungen ohne eine erkennbare organische Ursache bedeuten für die Betroffenen oft gravierende Einschränkungen im Alltag. Zum Auftakt der Seniorenvorlesungen im Wintersemester 2024/25 steht daher das „Reizdarm-Syndom“ im Mittelpunkt. Prof. Dr. Elke Roeb, Professur für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Gastroenterologie an der JLU und Leiterin der Abteilung Gastroenterologie am UKGM Gießen, nimmt am 15. Oktober 2024 den Darm in den Blick und erläutert seine vielfältigen Aufgaben, die von der Verdauung von Nahrung über die Produktion verschiedener Hormone bis hin zur Abwehr von Krankheitserregern reichen. Im Fokus stehen diesmal vor allem auch seelische Ursachen und ihre körperlichen Folgen.  

Die Seniorenvorlesungen des Fachbereichs Medizin der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) bieten für Laien gut verständliche Einordnungen in medizinische Themen, zeigen Behandlungsmöglichkeiten auf und gehen auf Vorbeugung, Heilung und Nachsorge bei Krankheiten ein. Alle Vorträge finden – erneut in Kooperation mit dem UKGM Gießen – jeweils dienstags um 17 Uhr c.t. im großen Hörsaal des Instituts für Anatomie und Zellbiologie im Aulweg 123 in Gießen statt. Die beliebte Reihe ist durchaus nicht ausschließlich für Seniorinnen und Senioren, sondern für alle Interessierten gedacht.

Bei zehn bis 20 Prozent der Menschen in Deutschland spielt der Darm regelmäßig verrückt, ohne dass eine erkennbare organische Ursache vorliegt. In diesen Fällen spricht man vom Reizdarm-Syndrom. Es gehört zu den häufigsten funktionellen Störungen des Gastrointestinaltrakts und bringt für Betroffene häufig Beschwerden und Belastungen im Alltag mit sich, sagt Prof. Elke Roeb. Welche Risikofaktoren es gibt und wie eine gute Behandlung aussieht, wird sie in ihrem Vortrag erörtern. Außerdem wird die Expertin darauf eingehen, worauf bei Diagnostik und Therapie des Reizdarm-Syndroms zu achten ist.

Am 29. Oktober 2024 wird die Reihe fortgesetzt von Prof. Dr. Dr. Henning Gall, Chefarzt der Pneumologie an den Hochtaunus-Kliniken, der teilweise auch noch am UKGM in Gießen tätig ist. Prof. Gall wird sich mit dem Thema „Lungenembolie – oft verkannt, doch hoch relevant“ auseinandersetzen. Lungenembolien seien häufiger als von Laien vermutet, könnten klinisch unerkannt bleiben, aber schwere Folgen bis hin zum Tod haben. Prof. Gall wird Symptome, Diagnostik und Therapie erklären. Fragen der Zuhörerinnen und Zuhörer sind erwünscht.

Am 12. November 2024 ist ein Vortrag von Dr. Anne Kauffels-Sprenger, Oberärztin am Zentrum für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Transplantationschirurgie, geplant mit dem Titel: „Ein kleiner Schnitt am Hals, ein großer Schritt Richtung Gesundheit – die moderne Schilddrüsenchirurgie“: Der große „Kragenschnitt“ sei nicht mehr angesagt, die Schilddrüsenchirurgie bleibe aufgrund der Zunahme von Schilddrüsenkarzinomen jedoch zentraler Bestandteil der multidisziplinären Therapie. Neben den Indikationen für Operationen werden die modernen Verfahren der Schilddrüsenchirurgie erläutert. 

Der letzte Vortrag vor Weihnachten am 3. Dezember 2024 ist Tumorerkrankungen gewidmet. Prof. Dr. Mathias Rummel, Leiter des Schwerpunktes Hämatologie am UKGM in Gießen, referiert zum Thema „Krebserkrankungen – aktueller Kenntnisstand zur Vorbeugung und zu Therapiemöglichkeiten“: Er wird darauf eingehen, welchen Einfluss Lebensumstände, Ernährung, Sport und Vorbeugeuntersuchungen (Screening) auf das Risiko haben, an einem Krebsleiden zu erkranken. Darüber hinaus wird Prof. Rummel auf neue Therapiemöglichkeiten eingehen.

Im ersten Vortrag im kommenden Jahr wird von Prof. Dr. Daniel Habermehl, Direktor der Abteilung für Strahlentherapie am UKGM in Gießen, am 14. Januar 2025 über „Moderne Strahlentherapie – lokale Ablation, Organerhalt und Immunsystem–Booster“ sprechen. Die Strahlentherapie hat sich durch technische Verfeinerungen, eine immer präzisere Anwendung und mit Unterstützung moderner bildgebender Verfahren weitere Indikationen erschlossen. Durch die hochpräzise Verabreichung sehr hoher lokaler Bestrahlungsdosen in einer oder wenigen Sitzungen können kleine Tumore sehr gezielt behandelt werden. In multimodalen Therapiekonzepten hat die Strahlentherapie zudem einen festen Platz zum Erhalt des jeweils befallenen Organs, ohne dass dieses chirurgisch entfernt werden muss.

Am 28. Januar 2025 spricht Prof. Dr. Hagen Huttner zum Thema: „Hirnblutung – Behandlungsmöglichkeiten“: Dieser Vortrag soll einen Überblick geben über die verschiedenen Varianten von Hirnblutungen und Risikofaktoren. Ferner werden die unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten vorgestellt und es wird erläutert, bei welchen Patientinnen und Patienten eher medikamentöse und in welchen Fällen auch chirurgische Verfahren zur Anwendung kommen sollten. 

Am 11. Februar 2025 endet die Vorlesungsreihe dieses Wintersemesters mit einem Vortrag von Prof. Dr. Christian Koch, leitender Oberarzt und Forschungskoordinator des Zentrums für Anästhesie und operative Intensivmedizin am UKGM in Gießen, zum Thema: „Operationen überleben für Fortgeschrittene – Moderne Konzepte im perioperativen Umfeld“: Im höheren Lebensalter müssen sich viele Menschen zum Teil komplexen chirurgischen Eingriffen unterziehen. Doch was genau passiert vor, während und nach einer Operation? Die Zuhörer erfahren, wie moderne medizinische Konzepte und Techniken die Risiken einer Operation minimieren und die Genesung optimieren können – von der Vorbereitung bis zur Nachsorge.

Prof. Dr. Bettina Kemkes-Matthes, Fachärztin für Innere Medizin (JLU) und Organisatorin der Seniorenvorlesungen des Fachbereichs Medizin, hat erneut ein vielfältiges Programm zusammengestellt. Sie freut sich auf zahlreiche Gäste und betont: „Ich freue mich, dass wir wiederum zahlreiche Expertinnen und Experten des UKGM Gießen gewinnen konnten, die allgemeinverständlich Einblicke in die verschiedenen medizinischen Disziplinen geben werden. Medizinische Vorkenntnisse sind keinesfalls nötig.“ 

 

  • Weitere Informationen
    Seniorenvorlesungen im Wintersemester 2024/25
    Veranstaltungsort: Großer Hörsaal des Instituts für Anatomie und Zellbiologie der JLU, Aulweg 123, 35392 Gießen
    Die Veranstaltungen finden jeweils dienstags um 17 Uhr c.t. statt.
    Auftakt: 15. Oktober 2024
  • Hier geht es zu den Seniorenvorlesungen der vergangenen Semester:
    Online-Seniorenvorlesungen

Ein organisatorischer Hinweis für alle, die nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommen können. Aufgrund von Bauarbeiten wird der Parkplatz im Aulweg nicht nutzbar sein. Möglich sein wird das Parken oberhalb der Anatomie: Die Einfahrt wird gewährt an der oberen Schranke in der Schubertstraße (Bitte klingeln und „Seniorenvorlesung“ sagen). Die Ausfahrt ist möglich über die untere Schranke in der Schubertstraße – diese öffnet automatisch.

  • Kontakt

Prof. Dr. Bettina Kemkes-Matthes

 

Presse, Kommunikation und Marketing • Justus-Liebig-Universität Gießen • pressestelle@uni-giessen.de

 

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