Lesung des polnischen Schriftstellers Jacek Dehnel

Nr. 106 • 1. Juli 2024

Im Rahmen einer Tagung junger Osteuropa-Expertinnen und -Experten an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) wird der preisgekrönte polnische Schriftsteller Jacek Dehnel aus seinem Roman „Aber mit unseren Toten“ lesen. Interessierte sind zu der Lesung am Freitag, 5. Juli 2024, um 18 Uhr in der Aula der Universität herzlich eingeladen. Zu der Tagung, die sich mit aktuellen Ergebnissen aus der Osteuropaforschung beschäftigt, werden vom 4. bis 6. Juli 2024 rund 40 internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Gießen erwartet. 

Der 1980 in Danzig geborene, derzeit in Berlin lebende polnischen Schriftsteller, Übersetzer, Maler und Moderator Jacek Dehnel erhielt 2005 den renommierten Koscielski-Preis. 2010 wurde sein Gedichtband „Ekran kontrolny“ („Kontrollbildschirm“) für den wichtigsten polnischen Literaturpreis, NIKE, nominiert. Internationale Bekanntheit erlangte er 2006 mit seinem Roman „Lala“, der, wie weitere seiner Bücher, auch ins Deutsche übersetzt wurde.

Für die Lesung sollen Auszüge aus Dehnels Roman „Aber mit unseren Toten“ (Ale z naszymi umarłymi) gelesen werden. Der 2019 erschienene und 2022 ins Deutsche übersetzte makaber-dystopische Schelmenroman hat nichts an Aktualität eingebüßt und wirkt fast schon erschreckend prophetisch, liest man ihn nach Jahren von Corona und erstarkenden Nationalismen. Dabei stellt der Roman sehr aktuelle Fragen: Was passiert, wenn Wahnvorstellungen aus der Vergangenheit zur blutigen Realität werden?

Die Lesung von Jacek Dehnel ist der Höhepunkt der Tagung junger Osteuropaexpert*innen (JOE), die im International Graduate Centre for the Study of Culture (GCSC), Otto-Behaghel-Str. 12, stattfindet. Junge Forschende stellen dort ihre aktuellen Forschungsprojekte, von Masterarbeiten bis hin zu kürzlich eingereichten Dissertationen, vor und stellen sich der Diskussion mit ausgewiesenen Expertinnen und Experten. Die JOE-Tagung bietet einen Überblick über die aktuelle disziplinenübergreifende Forschung zu Ost-, Südost- und Ostmitteleuropa im deutschen Sprachraum und ist damit die einzige ihrer Art. 

Gastgeberinnen bzw. Gastgeber sind in diesem Jahr die Gießener Promovierenden Laura Clarissa Loew, Anastasiia Marsheva und Filip Emanuel Schuffert. Sie werden unterstützt vom GCSC, dem Gießener Zentrum Östliches Europa (GiZo), der Gießener Hochschulgesellschaft, dem Schroubek-Fonds sowie den Professuren der Osteuropäischen Geschichte und der Slavistik. Die Tagung findet unter der Schirmherrschaft und fachlichen Betreuung der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde e.V. (DGO) sowie der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen statt.

• Termin

Lesung: Freitag, 5. Juli 2024, 18 Uhr, Aula, Ludwigstraße 23, Gießen
Tagung: 4. bis 6. Juli 2024, GCSC, Otto-Behaghel-Str. 12, Gießen

• Weitere Informationen

https://www.hsozkult.de/event/id/event-144736 - Programm

• Kontakt

Filip Schuffert
Historisches Institut
Tel: 0641 99-28251
filip.e.schuffert

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