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Anlaufstelle für Betroffene von Antisemitismus (1. März 2024)

Rundschreiben des Präsidiums

Gießen, 1. März 2024

 

Sehr geehrte Mitglieder und Angehörige der JLU,

in einer gemeinsamen Stellungnahme von Präsidium und Senat (https://www.uni-giessen.de/de/ueber-uns/pressestelle/nahost/nahostsenatpraesidium) haben wir bereits im November allen Studierenden und Beschäftigten, die antisemitischen Anfeindungen ausgesetzt sind oder sich in der aktuellen Situation unsicher fühlen, Hilfe und Unterstützung angeboten und sie gebeten, sich in solchen Fällen an das Präsidium zu wenden.

Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst hat am vergangenen Mittwoch für alle hessischen Hochschulen die flächendeckende Einrichtung von Anlaufstellen für Menschen verkündet, die antisemitische Diskriminierung erfahren oder solche beobachtet haben (https://wissenschaft.hessen.de/presse/gemeinsam-gegen-antisemitismus-hessens-hochschulen-schaffen-flaechendeckend-anlaufstellen).

In Absprache mit dem Ministerium haben wir die entsprechende JLU-Anlaufstelle institutionell kurzfristig neu verankert und sie an die Stabsabteilung Studium, Lehre, Weiterbildung, Qualitätssicherung angegliedert. Wir möchten alle Betroffenen von antisemischen Vorfällen ausdrücklich dazu ermutigen, sich ab sofort unter dem Link http://www.uni-giessen.de/meldungantisemitismus an die JLU zu wenden.

Ich bekräftige an dieser Stelle, dass die oben genannte gemeinsame Stellungnahme von Senat und Präsidium, in der wir unser Entsetzen über den Krieg in Nahost und unser tiefes Mitgefühl sowohl für die Opfer der Hamas als auch für die Bevölkerung im Gaza-Streifen ausdrücken, nach wie vor volle Gültigkeit besitzt:

„Zugleich ist es dem Präsidium und dem Senat wichtig, sich unmissverständlich und klar zu positionieren, wenn es um den eigenen Verantwortungsbereich geht – und um den Umgang miteinander auf dem Campus der JLU.

Es schmerzt uns zu hören, dass jüdische Menschen in Deutschland vielfach wieder in Angst leben. Die Vorstellung, dass jüdische Studierende und Beschäftigte sich auf dem Campus der JLU nicht sicher fühlen könnten, ist ungeheuerlich und erfüllt uns mit Scham – gerade angesichts der Geschichte unserer Universität, die in der Zeit des Nationalsozialismus bekanntermaßen allzu bereitwillig jüdische Studierende und Beschäftigte aus den Hörsälen und Laboren ausgeschlossen hat. Präsidium und Senat der JLU sind sich einig darin, Antisemitismus auf dem Campus unter keinen Umständen zu tolerieren. Jeder Ansatz dazu wird sofort unterbunden, jeder Vorfall zur Anzeige gebracht.“

Mit freundlichen Grüßen

Prof. Dr. Katharina Lorenz

Erste Vizepräsidentin