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Kürzlich verstorben:

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Prof. Dr. phil. Karl-Heinz Flehinghaus †

* 10. August 1925

† 1. September 2024

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften trauern um Prof. Dr. phil. Karl-Heinz Flehinghaus der am 1. Septmber 2024 im Alter von 99 Jahren verstorben ist.

Karl-Heinz Flehinghaus studierte ab 1947 an der Pädagogischen Akademie in Wuppertal. Nach der Ersten und Zweiten Staatsprüfung für das Lehramt an Volksschulen arbeitete er mehrere Jahre an Volks- und Hilfsschulen in Wuppertal. Von 1958 bis 1960 studierte er am Heilpädagogischen Institut in Köln und schloss das Studium mit der Staatsprüfung für das Lehramt an Hilfsschulen ab. Bis 1962 war er Lehrer an der Rheinischen Landesgehörlosenschule in Wuppertal und nahm anschließend in Hamburg erneut sein Studium auf, das er 1964 mit der Staatsprüfung für das Lehramt an Gehörlosen-, Schwerhörigen- und Sprachkrankenschulen abschloss. In den darauffolgenden Jahren war er als Lehrer an der Rheinischen Landesgehörlosenschule in Essen tätig. Nachdem er im Jahr 1970 an der Ruhr-Universität Bochum promoviert wurde, war er u.a. als Akademischer Oberrat an der Pädagogischen Hochschule Ruhr tätig. Dort habilitierte er sich 1972 und wurde kurz darauf zum Wissenschaftlichen Rat und Professor ernannt. Im Jahr 1977 erfolgte seine Ernennung zum Universitätsprofessor an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1990 hatte er die Professur für Erziehungswissenschaft unter Berücksichtigung der Heil- und Sonderpädagogik inne.
 
Prof. Dr. Karl-Heinz Flehinghaus hat sich der Sichtbarkeit seines Faches und dem Aufbau der Fachlichkeit der jungen Disziplinen gewidmet. Neben der Forschung und Theoriebildung galt sein Augenmerk immer der Praxis und damit den Menschen. Sein überaus großes Verdienst macht sich bis heute darin bemerkbar, dass er zum einen die Bedeutung und Fachlichkeit einzelner sonderpädagogischer Förderschwerpunkte unterstrich, sich andererseits als Brückenbauer zwischen den Förderschwerpunkten verstand und insbesondere für die Förderschwerpunkte Geistigbehindertenpädagogik und die Sprachheilpädagogik übergreifende Unterrichtskonzepte entwickelte. 

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften werden Prof. Dr. Flehinghaus als eine Persönlichkeit mit Weitblick, mit der Fähigkeit zur Vernetzung sowie mit einer den Menschen zugewandten Weltsicht in Erinnerung behalten und ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

 

 

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Prof. Dr. phil. Siegfried Quandt †

* 11. Juli 1936

† 18. August 2024

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften trauern um Prof. Dr. phil. Siegfried Quandt, der am 18. August 2024 im Alter von 87 Jahren verstorben ist.

Siegfried Quandt studierte Geschichte, Philosophie und Germanistik an den Universitäten Bonn, Hamburg und Bochum. Zunächst war er als Realschullehrer tätig, bevor er 1970 promovierte. 1973 habilitierte er sich für das Fach „Sozialgeschichte und Didaktik der Geschichte“ und wurde im gleichen Jahr zum Professor an der Pädagogischen Hochschule Freiburg berufen, wo er zuvor bereits als Dozent tätig war. 1977 erfolgte seine Ernennung zum Professor an der Justus-Liebig-Universität Gießen, wo er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2004 die Professur für Didaktik der Geschichte innehatte.

Neben seiner erfolgreichen Tätigkeit in Forschung und Lehre, die insbesondere die Bereiche Sozial- und Kommunikationsgeschichte, Geschichtsdidaktik und Fachjournalistik umfasste, übte Prof. Dr. Quandt auch Aufgaben in der akademischen Selbstverwaltung aus, bspw. als Vizepräsident des Deutschen Hochschulverbandes oder als Gutachter für die Deutsche Forschungsgemeinschaft. Auch in der praktischen Medienarbeit war Prof. Dr. Quandt vertreten, wie etwa als wissenschaftlicher Berater bei öffentlich-rechtlichen Sendungsformaten. Zudem engagierte er sich wirkungsvoll im Bereich des Journalismus und setzte sich u.a. für neue Wege in der Journalistenausbildung ein. Im Jahr 2006 wurde er dafür mit dem Verdienstkreuz Erster Klasse der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften werden Herrn Prof. Dr. Quandt stets ein ehrendes Andenken bewahren.

 

 

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Prof. Dr. rer. nat. Manfred Ueck †

* 17. Juni 1936

† 28. Mai 2024

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Medizin trauern um Prof. Dr. rer. nat. Manfred Ueck, der am 28. Mai 2024 im Alter von 87 Jahren verstorben ist.

Manfred Ueck studierte Biologie, Anatomie, Chemie und Physik an den Universitäten Wien und Kiel und wurde 1967 im Fach „Zoologie“ promoviert. Ab dem Jahr 1967 war er als Dozent am Anatomischen Institut der Justus-Liebig-Universität Gießen tätig. Im Jahr 1973 habilitierte er sich für das Fach „Mikroskopische Anatomie und Humanbiologie“. Im Jahre 1976 erfolgte die Erweiterung auf das Gesamtfach „Anatomie“. Der Habilitation gingen Studienaufenthalte in Norwegen, Holland und Schweden voraus. 1974 erfolgte die Berufung zum Universitätsprofessor der Justus-Liebig-Universität Gießen. 2001 wurde Herr Prof. Dr. Ueck in den Ruhestand versetzt.

Neben seiner erfolgreichen Tätigkeit in Forschung und Lehre übte Herr Prof. Dr. Ueck über einen langen Zeitraum auch Aufgaben in der universitären Selbstverwaltung aus. Seine wissenschaftlichen Studienaufenthalte in Japan und Australien als Gastprofessor waren sehr ehrenvoll, wobei ihm von der Stadt Osaka der „goldene Schlüssel“ der Stadt überreicht wurde. Besonders hervorzuheben ist sein Einsatz bei der Errichtung des Praktikums für „Biologie für Mediziner“ sowie seine Beteiligung an der Etablierung des Unterrichts in der Humanbiologie.

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Medizin werden Herrn Prof. Dr. Ueck stets ein ehrendes Andenken bewahren.

 

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Prof. Dr. phil. Raimund Borgmeier †

* 7. April 1940

† 6. Juni 2024

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Sprache, Literatur, Kultur trauern um Prof. Dr. phil. Raimund Borgmeier der am 6. Juni 2024 im Alter von 84 Jahren verstorben ist.

Raimund Borgmeier studierte ab 1960 Englisch und Latein an den Universitäten in Münster und Exeter (England). Nach dem Ersten Staatsexamen im Jahr 1965 war er zunächst als Verwalter einer wissenschaftlichen Assistentenstelle tätig und wurde anschließend zum Wissenschaftlichen Assistenten an der neu gegründeten Ruhr-Universität Bochum ernannt. Im Jahr 1967 wurde er dort promoviert. Nach einem Auslandsaufenthalt als Gastlektor im schottischen St. Andrews habilitierte er sich 1974 ebenfalls an der Ruhr-Universität Bochum, an der er kurz darauf eine Lehrstuhlvertretung wahrnahm. Im Jahr 1975 erhielt er den Ruf an die Justus-Liebig-Universität. Bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2008 war er Inhaber der Professur für Neuere Englische und Amerikanische Literatur an der Universität Gießen. Er stand dem ehemaligen Fachbereich Anglistik viermal als Dekan vor. Durch wiederholte Gastprofessuren in Milwaukee und Madison (USA) bereitete Prof. Dr. Borgmeier die 1998 unterzeichnete Landeshochschulpartnerschaft mit Wisconsin vor und gestaltete sie aktiv aus. Darüber hinaus war er in verschiedenen Prüfungsausschüssen tätig und war von 2005 bis 2008 Vorsitzender der Gemeinsamen Kommission Geisteswissenschaften. 
 
Prof. Dr. Raimund Borgmeier hat in entscheidender Weise den ehemaligen Fachbereich Anglistik sowie später das Institut für Anglistik geprägt. Als ausgewiesener Shakespeare-Experte war er 1982 bis 1994 Vorsitzender des Geschäftsführenden Ausschusses der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft West. Sein wissenschaftliches Spektrum reichte aber weit über die Frühe Neuzeit hinaus. Hoch beachtet sind seine Schriften zur englischen Romantik, zum Kriminalroman und zur amerikanischen Science-Fiction-Dichtung. Als Dozent und Kollege war er sehr beliebt und spielte für die Außenwirkung der Universität Gießen eine wichtige Rolle. So richtete er u.a. 1997 den Anglistentag in Gießen aus. An der Universität Gießen und bei Kulturveranstaltungen der Stadt Gießen war er auch nach seiner Emeritierung überaus präsent. Er war immer hochinteressiert und hielt stets konstruktive Fragen und ein aufmunterndes Lächeln für alle bereit.

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Sprache, Literatur, Kultur verlieren mit Herrn Prof. Dr. Borgmeier einen herausragenden Wissenschaftler sowie geschätzten Kollegen und werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

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Prof. Dr. phil. Klaus Fritzsche †

* 10. Juni 1940

† 1. Juni 2024

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften trauern um Prof. Dr. phil. Klaus Fritzsche der am 1. Juni 2024 im Alter von 83 Jahren verstorben ist.

Klaus Fritzsche studierte in Marburg zunächst Theologie und Latein und absolvierte anschließend ein Zweitstudium in Soziologie und Politikwissenschaft. Im Jahr 1969 wechselte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an die Justus-Liebig-Universität Gießen, wo er 1973 promoviert wurde. Zwei Jahre später erfolgte der Ruf auf die Professur für Politikwissenschaft, die er bis zum Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2008 innehatte. 
Sein umfangreiches hochschulpolitisches Engagement führte Prof. Klaus Fritzsche zur Übernahme verschiedener Funktionen innerhalb der Universität. So war er langjährig Sprecher einer Liste des Konvents und später Senator. Im Jahre 1999 übernahm er das Amt des Gründungsdekans des Fachbereichs Sozial- und Kulturwissenschaften und leistete in dieser Funktion einen entscheidenden Beitrag zur Konsolidierung und strategischen Entwicklung des Fachbereichs. Prof. Klaus Fritzsche trug wesentlich zur Bildung einer gemeinsamen Identität der zum Teil sehr unterschiedlichen Fächerkulturen des neuen Fachbereichs bei und hierbei war es ihm ein besonderes Anliegen, alle Statusgruppen gleichberechtigt miteinzubeziehen. Außerhalb der Justus-Liebig-Universität Gießen fungierte er langjährig als Vertrauensdozent der Hans-Böckler-Stiftung. 
Prof. Klaus Fritzsche – ein Schüler Wolfgang Abendroths – widmete sich in seinem wissenschaftlichen Oeuvre vor allem der politischen Theorie in ihrer ganzen Breite. In zahlreichen Lehrveranstaltungen vermittelte er seinen Studierenden Kenntnisse über die politische Geschichte Deutschlands, politische Theorien und Ideologien. Mit ihm verliert der Fachbereich einen wachsamen Mahner vor fremdenfeindlichem Gedankengut.

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften werden Prof. Klaus Fritzsche als brillanten Lehrer und profunden Kenner seiner Forschungsgebiete in Erinnerung behalten und ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

 

 

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Dr. troph. Marco Russo †

* 3. August 1980

† 17. April 2024

Foto: Marzieh Shafiee Hajiabad
Foto: Marzieh Shafiee Hajiabad
Nach seinem Studium der Ernährungswissenschaften an der Friedrich-Schiller-Universität Jena war Marco Russo von 2011 bis 2020 zunächst als Doktorand und später als Post-Doc wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Pflanzenbau der JLU Gießen. Neben seinen Forschungsarbeiten zu Zitronenmelisse und zur Rapsölqualität war seine große Leidenschaft die Weitergabe seines Wissens an Studierende. Durch sein außerordentliches Engagement, seine Kreativität und sein freundliches Wesen war er stets eine Stütze für seine Kolleginnen und Kollegen. Nach seiner Tätigkeit an der Professur für Pflanzenbau war er, gemeinsam mit Dr. Marzieh Shafiee-Hajiabad, Gründer und Mitinhaber eines Unternehmens zur Entwicklung und zum Vertrieb von Nahrungsergänzungsmitteln und etablierte die Marke „Vimion“, mit der er „die Welt ein Stück besser machen wollte“. Zugleich arbeitete er im Post-Doc-Programm des Gießener Graduiertenzentrums für Lebenswissenschaften. 

Marco Russo war ein geachteter Wissenschaftler und guter Freund. Sein unerwarteter Tod hinterlässt für uns alle eine große Lücke. Wir werden das Andenken an ihn für immer in Ehren halten. 

Prof. Dr. Bernd Honermeier 
Leiter der Professur (1998-2020)

Die ehemaligen Mitarbeiter/innen der 
Professur für Pflanzenbau

 

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Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Geissel †

* 13. Mai 1950

† 29. April 2024

Foto: G. Otto (GSI)
Foto: G. Otto (GSI)
Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Mathematik und Informatik, Physik, Geographie trauern um Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Geissel der am 29. April 2024 im Alter von 73 Jahren nach schwerer Krankheit in Wixhausen verstorben ist.

Als der Physikstudent Hans Geissel in den 1970er-Jahren bei Prof. Dr. Heinz Ewald, der am II. Physikalischen Institut der JLU am Aufbau des Search for Hidden Particles (SHIP) federführend beteiligt war, erstmals von jenem Spitzenforschungsinstitut hörte, das in der Nähe von Darmstadt gebaut werden sollte, war er fasziniert. Die Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) sollte ihn bis zu seinem Lebensende begleiten. Prof. Hans Geissel hat große Teile des wissenschaftlichen Programms maßgeblich geprägt und entscheidende Grundlagen für die zukünftige FAIR-Experimentieranlage gelegt. 
In Alsfeld geboren, von Prof. Dr. Gottfried Münzenberg während seiner Diplom-Arbeit beim Aufbau von Flugzeitdetektoren für das SHIP betreut, wurde Hans Geissel mit einem Thema zur Untersuchung der atomaren Wechselwirkung von energiereichen Schwerionen in Materie 1982 an der JLU promoviert. Seine Postdoc-Zeit von 1982 bis 1984 verbrachte er am ECL-Labor in Chalk-River (Kanada). Es war die Kombination aus Kern-, Atomphysik und Ionenoptik, die für seine wissenschaftliche Arbeit charakteristisch werden und ihn zeitlebens begleiten sollte.
Mitte der 1980er-Jahre begannen an der GSI die konkreten Vorbereitungen zum SIS-ESR-Projekt. In letzter Minute entstand die Idee, einen Fragmentseparator zu integrieren. In Berkeley waren kurz zuvor „exotische Atomkerne“, sogenannte Halo-Kerne, entdeckt worden, und in Caen war ein neues Separationsprinzip für Projektilfragmente entwickelt worden. Niemand wusste zu jener Zeit, wie solch ein Instrument mit relativistischen Strahlen funktionieren könnte. Es waren solche Aufgaben, die Hans Geissel jederzeit motivierten, die pionierhafte Tat, die totale Herausforderung, Neues ermöglichen, Unbekanntes erforschen. 
Ab 1991 folgte eine wissenschaftlich äußerst fruchtbare Periode: ein hochauflösendes Impuls-Spektrometer für relativistische Ionen war ein weltweites Novum für die kernphysikalische Forschung mit Schwerionen und eröffnete zahlreiche neue Forschungsmöglichkeiten; es erschloss einen neuen Energiebereich für Präzisionsexperimente; die Kombination eines Fragmentseparators mit einem Speicherring war einmalig in der Welt – und ist es – mit einer Ausnahme – bis heute geblieben. Das im FRS bei GSI realisierte Konzept eines Fragmentseparators und hochauflösenden Impulsspektrometers wurde weltweit zur Schablone für alle weiteren Experimentieranlagen mit energiereichen exotischen Kernen. Zahlreiche Schlüsselergebnisse sind aufs Engste mit Hans Geissels Wirken verbunden . 
Neben der Leitung der FRS-Gruppe führte Hans Geissel von 1999 bis 2012 die Super-FRS Arbeitsgruppe und war maßgeblich an der Gründung der NUSTAR-Kollaboration beteiligt. Nach der Habilitation 1996 in Gießen wurde er 2001 zum außerplanmäßigen Professor an der JLU ernannt und war ab dem Jahr 2000 am Aufbau der IONAS-Arbeitsgruppe am II. Physikalischen Institut beteiligt (IONAS = Ionenoptik, Nukleare Astrophysik und Struktur exotischer Kerne). Er war und blieb seiner Alma Mater stets eng verbunden; die universitäre Ausbildung junger Forscherinnen und Forscher war ihm besonders wichtig. Er pflegte vielfältige internationale Verbindungen. Ab 2015 war er als Helmholtz-Professor weiterhin bei GSI und an der JLU tätig und widmete sich besonders der Weiterentwicklung des wissenschaftlichen Profils der Super-FRS Experiment Kollaboration, die sowohl den FRS bei GSI als auch den Super-FRS bei FAIR als hochauflösendes Impulsspektrometer zusammen mit neuartigen Detektoren wie dem (Super-)FRS Ion Catcher für neue Experimente nutzt. 
Die wissenschaftliche Arbeit war für Hans Geissel persönliche Leidenschaft und Erfüllung, er empfand sie als ein Privileg und lebte sie als ein die Menschen über Länder-, Sprach- und Kulturgrenzen hinweg verbindendes Element. Wir nehmen Abschied mit allergrößter Wertschätzung und Dankbarkeit. 

 

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Prof. Dr. phil. Manfred Landfester †

* 4. April 1937

† 6. Februar 2024

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaftentrauern um Prof. Dr. phil. Manfred Landfester, der am 6. Februar 2024 im Alter von 86 Jahren verstorben ist.

Manfred Landfester studierte von 1957 bis 1963 Klassische Philologie und Geschichte sowie Griechisch und Latein für das Lehramt an Gymnasien an den Universitäten Freiburg, Bonn und Tübingen. Er wurde 1964 in Tübingen promoviert. Im Jahr 1970 habilitierte sich Dr. Landfester an der Universität Bochum und war dort anschließend zunächst als Dozent und ab 1980 als Professor tätig. Im Jahr 1981 wurde er zum Professor an der Justus-Liebig-Universität Gießen ernannt, wo er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2002 die Professur für Griechische Philologie innehatte. 
Während seiner Dienstzeit an der Justus-Liebig-Universität Gießen engagierte sich Prof. Landfester sehr in der universitären Selbstverwaltung. So nahm er unter anderem zwei Amtszeiten als Dekan seines Fachbereichs wahr und hatte von 1993 bis 1995 auch das Amt des Vizepräsidenten inne. Zu seinen zahl-reichen wissenschaftlichen Interessen gehörten neben dem griechischen Drama auch die Stiltheorie, spä-terhin die Wissenschaftsgeschichte. Die große altertumswissenschaftliche Enzyklopädie des "Neuen Pauly“ hat er mitinitiiert und herausgegeben. Auch in einem der ersten großen geisteswissenschaftlichen Sonderforschungsbereiche, den „Erinnerungskulturen“, wirkte er mit. Prof. Manfred Landfester blieb dem Institut für Altertumswissenschaften und der Justus-Liebig-Universität Gießen auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand eng verbunden. 

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

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Prof. Dr. Sabine Blähser †

* 30. Juli 1934

† 31. Dezember 2023

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Medizin trauern um Prof. Dr. Sabine Blähser die am 31. Dezember 2023 im Alter von 89 Jahren verstorben ist.

Sabine Blähser studierte Veterinärmedizin in Gießen und Alfort/Frankreich. Im Jahr 1962 wurde sie in Frankreich promoviert und erhielt kurz darauf in Deutschland ihre Approbation als Tierärztin. Nach ihrer Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am École Nationale Vétérinaire d’Alfort/Frankreich arbeitete sie ab 1963 als Verwalterin einer wissenschaftlichen Assistentenstelle zunächst am Institut für Veterinär-Anatomie, -Histologie und Embryologie und anschließend am Institut für Veterinär-Biochemie des Fachbereichs Veterinärmedizin der Universität Gießen. Im Jahr 1964 wurde sie zur wissenschaftlichen Assistentin und einige Zeit später zur Dozentin ernannt. Ihre Habilitation für das Fach „Morphologische Endokrinologie“ im Jahr 1973 sowie die Erweiterungen um die Fächer „Mikroskopische Anatomie und vergleichende Endokrinologie“ im Jahr 1976 und „Anatomie“ im Jahr 1985 erfolgten an den Fachbereichen Veterinärmedizin und Humanmedizin der Universität Gießen. Ab 1974 war sie am Institut für Anatomie und Zytobiologie des Fachbereichs Humanmedizin u.a. als Akademische Direktorin tätig. Im Jahr 1986 erfolgte ihre Ernennung zur Professorin. Bis zu ihrem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1999 hatte sie die Professur für Anatomie inne. 
Prof. Dr. Blähser verfasste zahlreiche wissenschaftliche Publikationen und zeigte ein hohes Engagement bei der internationalen Zusammenarbeit. Neben ihrer erfolgreichen Tätigkeit als Forscherin und Lehrende übte sie über einen langen Zeitraum auch verschiedene Aufgaben in der akademischen Selbstverwaltung aus. 
Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Medizin werden Prof. Dr. Blähser stets in Dankbarkeit und Anerkennung ein ehrendes Andenken bewahren.

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Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Hans-Rainer Duncker †

* 1. Juli 1933

† 29. November 2023

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Medizin trauern um Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Hans-Rainer Duncker, der am 29. November 2023 im Alter von 90 Jahren verstorben ist.

Hans-Rainer Duncker studierte ab dem Jahr 1953 Biologie, Zoologie und Medizin in Hamburg, Tübingen, Wien sowie Kiel und wurde 1964 zum Doktor der Naturwissenschaften promoviert. In Hamburg legte er 1965 sein medizinisches Staatsexamen ab, war als wissenschaftlicher Assistent, wissenschaftlicher Rat und wissenschaftlicher Oberrat tätig und wurde 1967 zum Doktor der Medizin promoviert. Im Jahr 1969 habilitierte er sich und erhielt die venia legendi für das Fach Anatomie. Es folgte 1971 der Ruf auf die Professur für Anatomie der Justus-Liebig-Universität Gießen, die er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2001 innehatte. Neben seiner erfolgreichen Tätigkeit in Forschung und Lehre übte Herr Prof. Dr. Dr. Duncker über einen langen Zeitraum auch Aufgaben in der universitären Selbstverwaltung aus. So war er mehrfach stellvertretender Geschäftsführender Direktor und Geschäftsführender Direktor des Instituts für Anatomie und Zytobiologie. Ebenso hervorzuheben ist sein langjähriges Engagement als Erster Vorsitzender der Medizinischen Gesellschaft Gießen. Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Medizin werden Herrn Prof. Dr. Dr. Duncker stets ein ehrendes Andenken bewahren.

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Prof. Dr. rer. nat. Klaus-Jürgen Götting †

* 7. Juni 1936

† 18. Oktober 2023

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Biologie und Chemie trauern um Prof. Dr. rer. nat. Klaus-Jürgen Götting, der am 18. Oktober 2023 im Alter von 87 Jahren verstorben ist.

Klaus-Jürgen Götting absolvierte sein Studium der Biologie an den Universitäten Halle (Saale), Frankfurt am Main und Gießen und wurde 1961 an der Justus-Liebig-Universität in Gießen promoviert. Nach seiner Promotion war er mitunter für das Max-Planck-Institut für Limnologie tätig und bis 1963 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Biologischen Anstalt Helgoland beschäftigt. Anschließend war er wissenschaftlicher Assistent am I. Zoologischen Institut der Justus-Liebig-Universität Gießen bis er 1966 zum Oberassistenten ernannt wurde. 1965 habilitierte er sich für das Fachgebiet „Zoologie“. Die Ernennung zum Professor für Zoologie mit den Schwerpunkten Spezielle Zoologie und Ultrastruktur am Institut für Allgemeine und Spezielle Zoologie erfolgte 1971. Er blieb der Justus-Liebig-Universität Gießen bis zu seinem Ruhestand im Jahre 2001 treu. Prof. Götting konzentrierte seine wissenschaftliche Arbeit auf die Erforschung von Weichtieren, insbesondere Schnecken und Muscheln, und die ökologischen, faunistischen und systematischen Aspekte dieser Tiergruppe. Für seine Konzeption des Studiengangs „Meeresbiologie“ an der Universidad Austral de Chile in Valdivia, Chile, erhielt er die Ehrenplakette eben jener Universität. Prof. Götting engagierte sich darüber hinaus nicht nur im Fachbereichsrat, sondern nahm auch zwei Amtszeiten als Dekan des Fachbereichs Biologie und Chemie wahr. Prof. Götting war ein hervorragender Wissenschaftler und ein geschätzter akademischer Lehrer und Kollege.
Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Biologie und Chemie werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

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Prof. Dr. oec. publ. Ehrenfried Pausenberger †

* 10. Mai 1931

† 5. Dezember 2023

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Wirtschaftswissenschaften trauern um Prof. Dr. oec. publ. Ehrenfried Pausenberger der am 5. Dezember 2023 im Alter von 92 Jahren verstorben ist.

Ehrenfried Pausenberger studierte ab 1951 Betriebswirtschaft und Rechtswissenschaft an den Universitäten München und Freiburg im Breisgau. Nach Abschluss des Studiums war er zunächst Privatassistent und anschließend Verwalter einer wissenschaftlichen Assistentenstelle am Betriebswirtschaftlichen Institut der Universität München. Im Jahr 1957 wurde er ebenfalls an der Universität München promoviert und war kurz darauf als wissenschaftlicher Assistent tätig. Danach arbeitete er in einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, bevor er 1963 Dozent an der Staatlichen Höheren Wirtschaftsfachschule in Siegen wurde. Im Jahr 1965 nahm er seine Tätigkeit als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Erlangen-Nürnberg auf. Dort habilitierte er sich und erhielt 1967 die venia legendi für das Fach Betriebswirtschaftslehre. Ab 1968 war er zunächst Dozent und im Anschluss Professor an der Hochschule für Wirtschaft und Politik in Hamburg, bis er 1973 dem Ruf an die Justus-Liebig-Universität Gießen folgte. Bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1999 war er dort Inhaber der Professur für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Internationale Unternehmungen. Er stand dem Fachbereich Wirtschaftswissenschaften mehrmals als Dekan vor. Prof. Dr. Ehrenfried Pausenberger beschäftigte sich u.a. mit den Forschungsgebieten internationales (Finanz-)Management, Unternehmensführung in heterogenen Umwelten und Unternehmenszusammenschlüsse. In diesen Gebieten hat er zahlreiche Bücher und Artikel publiziert und war Herausgeber der „Gießener Schriftreihe zur Internationalen Unternehmung“. In der Praxis wurde die Expertise von Prof. Dr. Ehrenfried Pausenberger ebenfalls sehr geschätzt. Er hat den Arbeitskreis "Organisation und Führung international tätiger Unternehmen" der Schmalenbach-Gesellschaft für Betriebswirtschaft e.V. über 25 Jahre geleitet. Er war auch mehrere Jahre als Gastprofessor in Lissabon tätig. Außerdem gehörte er mehreren nationalen und internationalen wissenschaftlichen Gesellschaften an. Von der Academy of International Business wurde er 1980 zum "Fellow" gewählt. Prof. Dr. Pausenberger war bei Studierenden und Mitarbeitenden gleichermaßen beliebt, von denen er viele auf ihrem akademischen Weg begleitet hat.
Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Wirtschaftswissenschaften werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

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Prof. Dr. med. Harald Fürst von Lieven †

* 15. April 1938

† 27. November 2023

Die Justus-Liebig-Universität Gießen, der Fachbereich Medizin und das Universitätsklinikum Gießen und Marburg trauern um Prof. Dr. med. Harald Fürst von Lieven der am 27. November 2023 im Alter von 85 Jahren verstorben ist.

Herr Prof. von Lieven studierte Medizin in Saarbrücken und Heidelberg und schloss das Studium im Jahr 1962 ab. Seine Promotion zum Dr. med. erfolgte im Jahr 1963. An medizinische Qualifizierungszeiten als Medizinalassistent schloss sich die Bestallung als Arzt im Jahr 1965 an. Es folgten ärztliche Tätigkeiten an den Universitätskliniken in Frankfurt, Zürich und München Die Facharztanerkennung als Arzt für Radiologie erhielt der Verstorbene im August 1971, die Habilitation im Juli 1978. Zum 01.07.1980 wurde Herr Prof. von Lieven zum Professor an der LMU München berufen. Im Jahr 1983 erfolgte der Wechsel nach Gießen nach seiner Berufung als Professor auf die C4 Professur für Strahlentherapie am Fachbereich Medizin der JLU Gießen. Hier leitete er bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 2003 die W.C. Röntgen-Klinik mit großem Erfolg, wobei er moderne Aspekte der Radioonkologie umsetzte. Neben seiner erfolgreichen Tätigkeit als Forscher, Arzt und Lehrender in der Medizin übte Herr Prof. von Lieven über lange Jahre auch Aufgaben in der universitären Selbstverwaltung aus. So war er von 1988 an zunächst Stellvertretender Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Radiologie des Universitätsklinikums Gießen und vom 01.10.1991 bis 30.09.2002 Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Radiologie. Mit Ablauf des Monats September 2003 wurde Herr Prof. von Lieven in den Ruhestand versetzt.

Die Justus-Liebig-Universität Gießen, ihr Fachbereich Medizin und das Universitätsklinikum Gießen und Marburg werden Herrn Professor von Lieven stets in Dankbarkeit und Anerkennung ein ehrendes Andenken bewahren.

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Prof. Dr. Ing. Werner Irnich †

* 16. März 1934

† 2. Dezember 2023

Die Justus-Liebig-Universität Gießen, der Fachbereich Medizin und das Universitätsklinikum Gießen und Marburg trauern um Prof. Dr. Ing. Werner Irnich der am 2. Dezember 2023 im Alter von 89 Jahren verstorben ist.

Herr Prof. Irnich studierte Allgemeine Elektrotechnik an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen und schloss das Studium im Jahr 1960 ab. Seine Promotion zum Dr. Ing. im Jahr 1968 und seine Habilitation für das Fachgebiet „Bioelektronik und medizinische Messtechnik“ im Januar 1975, erfolgten durch die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen. An das Studium schlossen sich berufliche Tätigkeiten in Aachen und Berlin an und ein Forschungsaufenthalt im Jahr 1977 am Massachusetts General Hospital, USA. Im September 1979 wurde Herr Prof. Irnich auf die C4 Professur für Biomedizinische Elektronik an die JLU Gießen berufen. Hier war er als Leiter des Instituts für Medizinische Technik maßgeblich am Aufbau eines Medizinischen Servicezentrums am Universitätsklinik in Gießen beteiligt. Herrn Prof. Irnich war auch die Initiative und der Aufbau eines bundesweiten Herzschrittmacher-Registers zu verdanken. Als engagierter Hochschullehrer hat sich Prof. Irnich mit großem Einsatz an der Lehre beteiligt. Die Wissenschaft, der er stets verbunden war, empfand er als echte Verpflichtung und Herausforderung. Mit Ablauf des Monats März 1999 wurde Herr Prof. Irnich in den Ruhestand versetzt.

Die Justus-Liebig-Universität Gießen, ihr Fachbereich Medizin und das Universitätsklinikum Gießen und Marburg werden Herrn Professor Irnich stets in Dankbarkeit und Anerkennung ein ehrendes Andenken bewahren.

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Prof. Dr. med. vet. Heinrich Rufeger †

* 20. April 1931

† 3. November 2023

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Veterinärwedizin trauern um Prof. Dr. med. vet. Heinrich Rufeger der am 3. November 2023 im Alter von 92 Jahren verstorben ist.

Nach einer Landwirtschaftslehre studierte Heinrich Rufeger von 1951 bis 1957 Veterinärmedizin in Hannover. Ab 1961 war er als Verwalter einer wissenschaftlichen Assistentenstelle an der Justus-Liebig-Universität Gießen tätig. Nachdem er 1962 an der Universität Gießen promoviert wurde, arbeitete er fortan als wissenschaftlicher Assistent. Im Jahr 1969 wurde er zum Akademischen Rat ernannt und habilitierte sich 1970 ebenfalls in Gießen. Ein Jahr später erfolgte seine Ernennung zum Professor am Institut für Veterinär-Physiologie. Dort war er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1996 tätig und stand dem Fachbereich Veterinärmedizin in den Jahren 1990/1991 als Dekan vor. 

In seinem wissenschaftlichen Wirken befasste sich Prof. Dr. Rufeger mit ernährungsphysiologischen Themen, welche den Proteinstoffwechsel und den Energieumsatz monogastrischer Organismen betreffen. Seine wissenschaftlichen Untersuchungen umfassten die Analyse des Stickstoff-Stoffwechsels, biologische Wertbestimmung und Verwertung der Nahrungsproteine, Beziehung zwischen Proteinstoffwechsel und Energieumsatz, Ermittlung des Einflusses von Quantität und Qualität der Nahrungsproteine auf den Energieumsatz und N-Stoffwechsel und den dabei auftretenden Adaptationsphänomenen. Aufgrund des fundierten wissenschaftlichen Wirkens war Prof. Dr. Rufeger mehrere Jahre lang im Arbeitskreis für Proteinbewertung der Gesellschaft für Ernährungsphysiologie der Haustiere tätig.

Prof. Dr. Heinrich Rufeger war ein geschätzter und geachteter Hochschullehrer. Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Veterinärmedizin werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

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Prof. Dr. agr. Rudolf Georg Hermann Waßmuth †

* 09. März 1928

† 27. September 2023

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement trauern um Prof. Dr. agr. Rudolf Georg Hermann Waßmuth der am 27. September 2023 im Alter von 95 Jahren verstorben ist.

Rudolf Georg Hermann Waßmuth studierte ab dem Jahr 1949 Agrarwissenschaften an der Justus-Liebig-Universität Gießen und wurde dort im Jahr 1954 promoviert. Es folgte der Abschluss des bereits 1953 begonnenen Vorbereitungsdienstes für den höheren landwirtschaftlichen Dienst mit dem Staatsexamen. Im Jahr 1957 wurde er wissenschaftlicher Assistent an der Universität Gießen, wo er sich im Jahr 1962 habilitierte. Nach der Habilitation war er als Gastdozent an der Ege-Universität Izmir und anschließend als Oberassistent, Dozent und außerplanmäßiger Professor an der Universität Gießen tätig. Im Jahr 1968 folgte er einem Ruf an die Universität Kiel. Ein Jahr später kehrte er an die Universität Gießen zurück und nahm den Ruf auf die Professur für Tierzucht und Haustiergenetik der Universität Gießen an, die er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1993 innehatte. In der universitären Selbstverwaltung übernahm er mehr-fach das Amt des Dekans. 

Während seiner langjährigen Tätigkeit an der Universität Gießen beschäftigte sich Prof. Dr. Rudolf Waß-muth in Forschung und Lehre insbesondere mit genetischen Grundlagen tierzüchterischer Problemfelder und der Verbesserung der züchterischen Merkmalserfassung unter Berücksichtigung von Umwelteinflüs-sen sowie mit Fragen im Qualitätsbereich tierischer Produkte. Seine Forschungsergebnisse haben vielfach Einzug in die Praxis der Landwirtschaft gefunden. Unter seiner Anleitung entstanden zahlreiche Diplom- und Doktorarbeiten. Zahlreiche Publikationen zeugen von seiner sehr aktiven Tätigkeit als Hochschulleh-rer.

Die breite Ausstrahlung der Lehre und Forschung von Prof. Dr. Rudolf Waßmuth zeigt sich in der Viel-zahl langjähriger prominenter Aufgaben und Mitgliedschaften. Er war u. a. mehrere Jahre Fachgutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für das Fachgebiet Tierzucht sowie Vizepräsident bzw. Präsident der Kommission für Schaf- und Ziegenzucht der European Association for Animal Production (EAAP). Durch seine Forschungsergebnisse erwarb er sich einen hohen nationalen wie auch internationa-len Bekanntheitsgrad und erhielt bedeutende Ehrungen. So wurde er u. a. mit der Verleihung der Ehren-plakette in Gold des Hessischen Ministers für Landesentwicklung, Wohnen, Landwirtschaft, Forsten und Naturschutz für besondere Verdienste um die Entwicklung der hessischen Tierzucht gewürdigt.

Prof. Dr. Rudolf Waßmuth war ein überaus geachteter Hochschullehrer und Wissenschaftler. Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltma-nagement werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

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Prof. Dr. phil. Klaus Heller †

* 18. Dezember 1937

† 12. Juli 2023

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften trauern um Prof. Dr. phil. Klaus Heller der am 12. Juli 2023 im Alter von 85 Jahren verstorben ist.

Klaus Heller studierte von 1959 bis 1965 Geschichte, Germanistik und Slawistik an den Universitäten Würzburg und Tübingen. Nach dem Ersten Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien absolvierte er sein Referendariat, das er 1967 mit dem Zweiten Staatsexamen abschloss. Ab 1970 war er als wissen-schaftlicher Assistent am Institut für Geschichte der Universität Erlangen-Nürnberg tätig und wurde dort 1973 promoviert. Von 1976 bis 1978 hatte er ein Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft, das ihm u. a. einen Forschungsaufenthalt in Helsinki ermöglichte. Im Jahre 1978 habilitierte er sich an der Universität Erlangen-Nürnberg und wurde im gleichen Jahr zum Oberassistenten ernannt. Ab 1981 wirkte er ebenda als Professor, bis er 1988 dem Ruf an die Justus-Liebig-Universität Gießen folgte. Hier forschte und lehrte er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahre 2003 und hatte die Professur für Osteuropäische Geschichte inne. Er war Geschäftsführender Direktor des Historischen Instituts und stand 1991/92 dem damaligen Fachbereich Geschichtswissenschaften als Dekan vor.

Als Forscher hat Prof. Dr. Klaus Heller ein thematisch breites wie konzeptionell innovatives Werk vorge-legt. In dessen Zentrum steht die russische Geschichte von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart und ihre internationale Verortung. Seine zahlreichen Publikationen zeichnen sich insbesondere durch die Verbindung osteuropahistorischer und sozialgeschichtlicher Fragestellungen aus. Hervorzuheben ist überdies die Verbindung sozial- und wirtschaftsgeschichtlicher mit kulturhistorischen Ansätzen. Als ein drittes markantes Merkmal seines Schaffens ist seine kulturvergleichende Perspektive zu nennen. Er hat sich in hervorragender Weise um die internationale Vernetzung seines Faches in Forschung und Lehre verdient gemacht. So hat er Forschungskooperationen mit den Historischen Instituten der Akademien der Wissenschaften Russlands und Tatarstans initiiert. Mit Prof. Dr. Klaus Heller verliert die Justus-Liebig-Universität Gießen einen Forscher und akademischen Lehrer, der einen herausragenden Beitrag zur Etab-lierung und Entwicklung von Gießen als zentralem Standort für die Osteuropaforschung geleistet hat.

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

 

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Prof. Dr. rer. nat. Rudolf Adolf Schipp †

* 27. Juni 1938

† 7. April 2023

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Biologie und Chemie trauern um Prof. Dr. rer. nat. Rudolf Adolf Schipp, der am 7. April 2023 im Alter von 84 Jahren verstorben ist.

Rudolf Adolf Schipp absolvierte 1963 sein Lehramtsstudium der Biologie, Geographie und Leibesübungen an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und setzte sein Promotionsstudium am dortigen Institut für Physiologische Zoologie fort. Er wurde im Jahr 1966 promoviert und war in Mainz bis zu seinem Wechsel an die Justus-Liebig-Universität Gießen im Jahre 1970 als wissenschaftlicher Assistent tätig. Seine Ernennung zum Professor am Institut für Allgemeine und Spezielle Zoologie der Justus-Liebig-Universität Gießen erfolgte bereits 1972. Er blieb dem Standort Gießen bis zu seinem Ruhestand im Jahre 2003 treu.

Prof. Schipp konzentrierte seine wissenschaftliche Arbeit auf die Erforschung der Biologie der Tintenfische. Er befasste sich mit zellbiologischen und physiologischen Untersuchungen vegetativer Organsysteme und legte dabei einen besonderen Fokus auf Kreislauf- und Exkretionssysteme. Seine Forschungsarbeit führte zu zahlreichen Aufenthalten an meeresbiologischen Laboratorien, u. a. auf Hawaii und Neukaledonien. 

Prof. Schipp war ein hervorragender Wissenschaftler sowie ein geschätzter Hochschullehrer und Kollege. Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Biologie und Chemie werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

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Prof. Dr. iur. Manfred Aschke †

* 21. März 1950

† 23. März 2023

 

Quelle: Alexander Stock

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Rechtswissenschaft trauern um Prof. Dr. iur. Manfred Aschke, der am 23. März 2023 im Alter von 73 Jahren verstorben ist.

Professor Aschke war von 1974 bis 1979 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Rechtswissenschaft tätig und wurde hier im Jahr 1985 zum Thema „Übergangsregelungen als verfassungsrechtliches Problem“ promoviert. Von 1982 an war er in der Justiz tätig, seit 1995 als Vorsitzender Richter am Thüringer Oberverwaltungsgericht und seit 2014 als Präsident des Verfassungsgerichtshofs. Im Jahr 2002 habilitierte er sich am Fachbereich Rechtswissenschaft mit der Schrift „Kommunikation, Koordination und soziales System“ und erhielt die venia legendi für Öffentliches Recht und Rechtssoziologie. 

Aufgrund seiner Verdienste in der Lehre insbesondere im verwaltungsrechtlichen Schwerpunktbereich des Fachbereichs, aber ebenso in Würdigung seines wissenschaftlichen Oeuvres, das sich in vielfältiger Weise mit dem allgemeinen und besonderen Verwaltungsrecht auseinandersetzt, wurde Professor Aschke 2003 vom Fachbereich Rechtswissenschaft zum Honorarprofessor ernannt.

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Rechtswissenschaft werden Professor Aschke stets ein ehrendes Andenken bewahren.

 

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Prof. Dr. agr. Siegfried Franz Bauer †

* 24. Januar 1949

† 1. Februar 2023

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement trauern um Prof. Dr. agr. Siegfried Franz Bauer, der am 1. Februar 2023 im Alter von 74 Jahren verstorben ist.

Nach einer Landwirtschaftslehre studierte Siegfried Bauer in Bonn und Berlin Agrarwissenschaften sowie Volkswirtschaftslehre. Im Jahr 1978 wurde er an der Universität Bonn promoviert und arbeitete dort anschließend als wissenschaftlicher Assistent bis zu seiner Habilitation im Jahr 1984. Bevor er 1985 von der Universität Kiel für die Dauer von zwei Jahren zum Professor ernannt wurde, war er als Privatdozent an der Universität Bonn und als Lehrbeauftragter an der Universität Gießen tätig. Im Jahr 1987 kehrte er an die Universität Bonn zurück und folgte 1991 dem Ruf auf die Professur für Projekt- und Regionalplanung im ländlichen Raum an der Justus-Liebig-Universität Gießen, die er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2014 innehatte.

Während seiner langjährigen Tätigkeit an der Universität Gießen forschte und lehrte Prof. Dr. Siegfried Bauer im Bereich Agrar-, Regional-, Umwelt- und Entwicklungsökonomie sowie -politik mit einem Fokus auf wirtschaftliche und soziale Probleme sowie Umweltaspekte in Industrie- und Entwicklungsländern. Seine Forschungsergebnisse haben vielfach Einzug in Publikationen und in die Praxis gefunden.

Das hohe und internationale Engagement in Lehre und Forschung von Prof. Dr. Siegfried Bauer zeigt sich besonders in seiner langjährigen Funktion als Koordinator des vom Deutschen Akademischen Austausch-dienst (DAAD) geförderten Doktorandenprogramms „Agricultural Economics and Related Sciences“. In diesem überaus erfolgreichen Programm betreute er zahlreiche internationale Doktorandinnen und Doktoranden aus Entwicklungsländern. Darüber hinaus war Prof. Dr. Siegfried Bauer u.a. Sprecher des BUND-Arbeitskreises „Zukunftsfähige Raumnutzung“ sowie Vorsitzender der Hessischen Akademie der Forschung und Planung im Ländlichen Raum (HAL).

Prof. Dr. Siegfried Bauer war ein überaus geachteter Hochschullehrer und Wissenschaftler. Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.