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Prof. Dr. phil. Raimund Borgmeier †

* 7. April 1940

† 6. Juni 2024

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Sprache, Literatur, Kultur trauern um Prof. Dr. phil. Raimund Borgmeier der am 6. Juni 2024 im Alter von 84 Jahren verstorben ist.

Raimund Borgmeier studierte ab 1960 Englisch und Latein an den Universitäten in Münster und Exeter (England). Nach dem Ersten Staatsexamen im Jahr 1965 war er zunächst als Verwalter einer wissenschaftlichen Assistentenstelle tätig und wurde anschließend zum Wissenschaftlichen Assistenten an der neu gegründeten Ruhr-Universität Bochum ernannt. Im Jahr 1967 wurde er dort promoviert. Nach einem Auslandsaufenthalt als Gastlektor im schottischen St. Andrews habilitierte er sich 1974 ebenfalls an der Ruhr-Universität Bochum, an der er kurz darauf eine Lehrstuhlvertretung wahrnahm. Im Jahr 1975 erhielt er den Ruf an die Justus-Liebig-Universität. Bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2008 war er Inhaber der Professur für Neuere Englische und Amerikanische Literatur an der Universität Gießen. Er stand dem ehemaligen Fachbereich Anglistik viermal als Dekan vor. Durch wiederholte Gastprofessuren in Milwaukee und Madison (USA) bereitete Prof. Dr. Borgmeier die 1998 unterzeichnete Landeshochschulpartnerschaft mit Wisconsin vor und gestaltete sie aktiv aus. Darüber hinaus war er in verschiedenen Prüfungsausschüssen tätig und war von 2005 bis 2008 Vorsitzender der Gemeinsamen Kommission Geisteswissenschaften. 
 
Prof. Dr. Raimund Borgmeier hat in entscheidender Weise den ehemaligen Fachbereich Anglistik sowie später das Institut für Anglistik geprägt. Als ausgewiesener Shakespeare-Experte war er 1982 bis 1994 Vorsitzender des Geschäftsführenden Ausschusses der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft West. Sein wissenschaftliches Spektrum reichte aber weit über die Frühe Neuzeit hinaus. Hoch beachtet sind seine Schriften zur englischen Romantik, zum Kriminalroman und zur amerikanischen Science-Fiction-Dichtung. Als Dozent und Kollege war er sehr beliebt und spielte für die Außenwirkung der Universität Gießen eine wichtige Rolle. So richtete er u.a. 1997 den Anglistentag in Gießen aus. An der Universität Gießen und bei Kulturveranstaltungen der Stadt Gießen war er auch nach seiner Emeritierung überaus präsent. Er war immer hochinteressiert und hielt stets konstruktive Fragen und ein aufmunterndes Lächeln für alle bereit.

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Sprache, Literatur, Kultur verlieren mit Herrn Prof. Dr. Borgmeier einen herausragenden Wissenschaftler sowie geschätzten Kollegen und werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.