Sammlungen
Sonderlesesaal für Forschungszwecke einsehen. Wir bitten Sie um rechtzeitige telefonische oder schriftliche Voranmeldung. Sie helfen damit, Wartezeiten oder erfolglose Besuche zu vermeiden.
Bei Ihrem ersten Besuch füllen Sie bitte unter Vorlage Ihres Personalausweises oder Reisepasses den Antrag auf Benutzung aus, mit dem Sie die Benutzungsbedingungen für unsere historischen Bestände anerkennen ( § 8 der Benutzungsordnung für das Bibliothekssystem der JLU ).
Bestandsschonende Reproduktionen erstellt (nach Rücksprache mit dem Leiter der Sammlungen) unser
Digitalisierungsservice
.
Der Erhalt unserer Sammlungen benötigt Unterstützung:
Informationen zu Buchpatenschaften
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Recherche
- In den Digitalen Giessener Sammlungen (DIGISAM) finden Sie bereits digitalisierte Objekte aus den Sammlungen.
- Recherchemittel zu den Sammlungen der Universitätsbibliothek
Details zu den Sammlungen
- Papyri , Ostraka , Keilschrifttafeln
- Handschriften
- Nachlässe/Vorlässe und Autographen
- Inkunabeln
- Alte Drucke & Rara
- Schulprogramme
- Weitere Sammlungen
- Bildarchiv Gießen
Die Universitätsbibliothek verfügt über mehrere antike Sammlungen.
Darunter befinden sich über 2.300 Papyri bzw. Papyrusfragmente und etwas mehr als 550 beschriebene Ostraka/Tonscherben aus Ägypten und Griechenland. Sie stammen aus der Zeit des 4. Jahrhunderts vor bis zum 8. Jahrhundert nach Christus, einige aus dem 12. und 13. Jahrhundert.
Die Gießener Papyrussammlungen sind die fünftgrößten in Deutschland nach Berlin (24.500 Stück), Leipzig (6.000 Stück), Heidelberg (4.500 Stück) und Köln (4.000 Stück).
Hinzu kommen noch 44 assyrische Keilschrifttafeln, die um 1800 v. Chr. entstanden.
Alle diese Bestände sind gesichert im Sondermagzin untergebracht. Sie können im Sonderlesesaal für Forschungszwecke nach vorausgehender Rücksprache eingesehen werden.
Details
Die Universitätsbibliothek Gießen besitzt über 2.300 Handschriftennummern, wobei die Zahl nicht ganz aussagekräftig ist. Denn häufig wurden unter einer Signatur zahlreiche Stücke zusammengefasst.
Die Bibliothek besitzt:
- ca. 450 mittelalterliche Handschriften und
- darüber hinaus neuzeitliche Handschriften .
Verzeichnet sind die Handschriften nach zwei unterschiedlichen Signaturgruppen:
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Die 1840 in Gießen vorhandenen und bis 1952 hinzugekommenen Handschriften sind nach Themengruppen aufgestellt.
Dieses System hat der Gießener Bibliothekar Johann Valentin Adrian 1840 mit seinem Handschriftenkatalog, dem spätere Nachträge folgten , eingeführt. - Ab 1953 erworbene Handschriften werden in der Gruppe "Handschriften Neue Folge (N.F.) " unter fortlaufender Nummer in einem internen Dienstkatalog aufgenommen.
Die Handschriften können Sie im
Sonderlesesaal
einsehen. Die Nutzung ist ausschließlich wissenschaftlichen Zwecken vorbehalten und kann nur nach schriftlicher oder telefonischer Voranmeldung erfolgen.
Einige der wichtigsten Nachlässe sind der des estnischen Mediziners und Biologen Professor Karl Ernst Baer (1792-1876) und der des Sprachwissenschaftlers, Pfarrers, Schriftstellers und Frankfurter Stadtbibliothekars Lorenz Diefenbach (1806-1883, s. Abb.). Beide korrespondierten mit berühmten Persönlichkeiten ihrer Zeit.
Ein besonderes Kleinod bilden einige Posten aus der Sammlung Walter Benjamin , die vom ehemaligen Germanistischen Seminar übernommen wurden.
Darüber hinaus finden sich Nachlässe und Vorlässe von Gießener Professoren und Persönlichkeiten des 18., 19., 20. und 21. Jahrhunderts.
Aufstellung und Erschließung
Die Nachlässe/Vorlässe sind unterschiedlich tief oder noch nicht geordnet bzw. erschlossen. Einige sind deshalb nur mit Einschränkungen benutzbar. Liegen Bestandsverzeichnisse vor, wurden diese nicht immer nach einheitlichen Kriterien erstellt.
Nachlässe, die bis in die frühen 1950er Jahre an die UB kamen, wurden meist aufgeteilt und in die thematische " Handschriften-Systematik Johann Valentin Adrians " eingearbeitet. Einige Nachlässe blieben zunächst unberücksichtigt liegen. In der Folgezeit stellte man neu erworbene und liegengebliebene Nachlässe teils geschlossen und alphabetisch geordnet auf, teils entnahm man aber auch darin enthaltene Briefe und führte diese den "Handschriften Neue Folge (N.F.) " zu, teils wurden solche Nachlässe sogar vollständig in die "Handschriften Neue Folge" eingefügt.
Seit dem Jahr 2000 übernimmt das Universitätsarchiv Gießen die Nachlässe Gießener Professoren, alle weiteren Nachlässe und Vorlässe fallen der UB zu. Eine ergänzende Suche im Universitätsarchiv ist zu empfehlen.
Die meisten der zuletzt aufgenommenen Nachlässe und Vorlässe sind mindestens ansatzweise nach den aktuell geltenden Erschließungsregeln bearbeitet.
Nachlässe und Vorlässe können im Sonderlesesaal nach Voranmeldung für Forschungszwecke eingesehen werden. Die Nutzung der Objekte kann aufgrund gesetzlicher Regelungen etwa zum Schutz von Persönlichkeitsrechten ( s. Hessisches Archivgesetz vom 13.10.2022 ) eingeschränkt sein.
Recherche
- Hier finden Sie eine Liste der Nachlässe/Vorlässe , die sich in der Universitätsbibliothek befinden. Online verfügbare Verzeichnisse und gedruckt erschienene sind dabei angegeben. Weitere interne Verzeichnisse können Sie erfragen.
- In der Autographendatenbank Kalliope können Sie die Nachlässe einerseits als Gesamtbestand recherchieren. Andererseits können Sie die in den Gießener Nachlässen enthaltene Briefe des 19. Jahrhunderts (1800-1899) auch einzeln recherchieren.
Als Inkunabeln (bzw. Wiegendrucke) bezeichnet man alle frühen Drucke mit beweglichen Lettern bis zum Jahr 1500. Johannes Gutenberg erfand diese Drucktechnik um 1450 in Mainz.
Die Universitätsbibliothek Gießen verfügt über knapp 900 Titel. Den inhaltlichen Schwerpunkt bilden theologische Schriften. Die ersten Inkunabeln kamen zur Zeit der Universitätsgründung in den Besitz der Bibliothek. Zahlreiche Schenkungen erweiterten diesen Bestand: u.a. die des Gießener Professors Johann Heinrich May († 1732) sowie die von Renatus Carl Freiherr von Senckenberg im Jahr 1800. Ein Drittel der Inkunabeln (308) stammt aus der Bibliothek des Butzbacher Fraterherrenstiftes (1468-1555). Einige Inkunabeln (44) kamen vom 1803 aufgehobenen Dominikanerkloster Wimpfen nach Gießen. Bereits seit 1873 begann der damalige Gießener Bibliothekar und spätere Bibliotheksdirektor Ludwig Noack damit, die Inkunabeln aus dem Gesamtbestand zu separieren und neu zu verzeichnen. Auf ihn geht die Signaturengruppe "Ink" zurück.
Die Inkunabeln können Sie im Sonderlesesaal einsehen. Die Nutzung ist ausschließlich wissenschaftlichen Zwecken vorbehalten und kann nur nach schriftlicher oder telefonischer Voranmeldung erfolgen.
Eines der schönsten Stücke ist eine 1462 in Mainz von Peter Schöffer und Johann Fust gedruckte Bibel mit handgemaltem Buchschmuck ( s. Abb., Ink V 3801 ).
Recherche
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Die bis 1966 bekannten Gießener Inkunabeln sind über einen Katalog erschlossen – mit einer ausführlichen Einleitung und genauen Bestandsinformationen. Er verzeichnet die Titel und enthält Register zu Verfassern, Herausgebern und Übersetzern, Schlagworten, Druckorten und Druckern, Signaturen sowie zur Herkunft (Provenienz) der Inkunabeln:
Die Inkunabeln der Universitätsbibliothek Giessen . Gießen 1966 (Hermann Schüling)
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Alle bis heute bekannten Gießener Inkunabeln wurden an die Online-Datenbank
Gesamtkatalog der Wiegendrucke (GW) gemeldet.
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Alle bis heute bekannten Gießener Inkunabeln wurden die internationale Online-Datenbank
Incunabula Short Title Catalogue (ISTC) gemeldet.
Als "Alte Drucke" bezeichnet man Druckerzeugnisse ab 1501 bis zur ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, bevor die industrielle Massenproduktion einsetzte.
Besonders wertvolle Bände dieses Zeitraums, aber auch jüngere Werke, werden zudem als ‚Rara’ getrennt aufgestellt.
In Gießen sind dabei
verschiedene Gruppen
zu unterscheiden, die sich teilweise überschneiden können. Einige Titel sind deshalb mehrfach nachgewiesen:
Bei Schulprogrammen oder Schulprogrammschriften handelt es sich um Publikationen von Gymnasien und anderen (in der Regel höheren) Schulen. Sie enthielten ursprünglich (im 17. und 18. Jahrhundert) das Programm der öffentlichen Prüfung - daher der Name -, dem ab der Mitte des 18. Jahrhunderts häufig eine wissenschaftliche Abhandlung (Programmabhandlung) beigefügt wurde. Ab dem 2. Viertel des 19. Jahrhunderts enthielten sie, zunächst in Preußen aufgrund eines Erlasses, dann auch in anderen Staaten einen Bericht über das vergangene Schuljahr (Schulnachrichten) nach vorgegebenem Schema. Im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert erlebten die Schulprogramme ihre Blütezeit vor allem in Deutschland, Österreich-Ungarn und der Schweiz. Aber auch deutschsprachige Regionen in anderen Ländern sind vertreten, z.B. im Baltikum (Dorpat, Reval, Riga). Nach dem 1. Weltkrieg verschwand diese Publikationsform mit wenigen Ausnahmen.
Die Universitätsbibliothek Gießen verfügt über eine Sammlung von ca. 48.000 wissenschaftlichen Abhandlungen aus Schulprogrammen in Deutschland (in den Grenzen des 19. Jahrhunderts), Österreich-Ungarn und der Schweiz. Darüber hinaus enthält die Sammlung eine unbekannte Anzahl von Jahresberichten, die ohne beigefügte Abhandlung erschienen sind.
Weiterführende Informationen
- Bibliothek der Eden-Stiftung
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Bildarchiv der Universitätsbibliothek Gießen und des Universitätsarchivs Gießen
- Gesang- und Gebetbücher
- Gießener Dissertationen
- Gießener Drucke
- Gießener Zeitungen
- Grafiksammlung Schüling
- Kartensammlung
- Münzsammlung
- Sammlung Anekdotenbücher
- Sammlung Bethke
- Sammlung Bunk
- Sammlung Krüger
- Sammlung Schulbücher Geschichte
- Sammlung Schulbücher Physik
- Sammlung Schul-Lesebücher
- Sammlung Thaer
- Sammlung Trivialliteratur
- Urkunden der Universitätsbibliothek Gießen
Sammlungen der Universitätsbibliothek Gießen
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JUSTfind
und
Katalog (OPAC)
: In Gießen vorhandene gedruckte Werke ab 1501
bis ca. 1850 sowie weitere wertvolle Bände aus der Zeit seit 1851
Ausnahmen:
- Kataloge / Verzeichnisse der Universitätsbibliothek Gießen
Allgemeine Hilfsmittel