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Neubau Kleintier- und Vogelklinik

Der Neubau der Kleintier- und Vogelklinik ist nach erfolgter Freiräumung des Baufeldes und der Errichtung von kleineren Ersatzbauten ein wesentlicher Schritt zur Neuordnung des Campus Veterinärmedizin der Justus-Liebig-Universität in Gießen. Nach seiner Fertigstellung wird das Erscheinungsbild des Neubaus durch außen liegende Vogelvolieren und einem vorgestellten, dreigeschossigen Hundeauslauf in Richtung Bahngelände geprägt sein. Das Gebäude besteht aus einem durch- gehenden Sockelgeschoss, das teilweise als Tiefgarage für 78 Fahrzeuge genutzt wird. Aufbauend folgen vier Vollgeschosse, die sich um zwei zentrale Innenhöfe erstrecken. Durch eine Stahlbetonskelettbauweise entsteht ein den Anforderungen entsprechend flexibles Tragsystem mit aussteifenden Kernen und unterzugsfreien Flachdecken. Die Hauptfassade mit Fensterbändern basiert auf einem modular aufgebauten, horizontal betonten Ordnungssystem mit einer hinterlüfteten Metallverkleidung. Im Gebäude werden Behandlungs- und OP-Räume, Stallungen und Volieren sowie Labore für Kleintiere, Reptilien und Vögel realisiert.

Mitarbeiter, Studenten und Besucher werden vom zentralen Campusplatz aus in das viergeschossige Gebäude geleitet. Die Wegeführung vermeidet Kreuzungspunkte zwischen Personal-, Patienten- und Besucherverkehr. Das Konzept führt Lehre, Forschung und Behandlung zusammen. Die klare Zuordnung betrieblicher Abläufe ermöglicht eine optimale Patienten- untersuchung und Behandlung. Bei der Bewirtschaftung des Gebäudes steht die Schaffung von Synergien im Vordergrund.

Tierpatienten sollen zukünftig in der neuen Kleintier- und Vogelklinik behandelt werden


chb. Die Abdrücke von Pfoten unterstreichen die Botschaft: Hier befindet sich die „tierischste Baustelle Gießens“: Das riesige Plakat am Rohbau der neuen Kleintier- und Vogelklinik ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Aushängeschild. Deutlich sichtbar ist es nämlich für alle Bahnreisenden, die nach Gießen kommen und kurz vor der Einfahrt zum Hauptbahnhof aus dem Zugfenster schauen. Im Neubau in der Hollerstraße sollen zukünftig Hunde, Katzen, Papageien und andere Tier-Patienten behandelt werden. Derzeit laufen die Bauarbeiten nach Plan, so dass der Bauherr (das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst), die Projektleitung (Hessisches Baumanangement), die Bauleitung und Planer (Heinle, Wischer und Partner, Freie Architekten, Berlin) sowie die späteren Nutzerinnen und Nutzer sehr zufrieden sein können. „Der Neubau ist eine Visitenkarte für die Stadt Gießen und ein Meilenstein für die Campusentwicklung“, sagte JLUPräsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee anlässlich der feierlichen Grundsteinlegung am 22. September 2011. Die hessische Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann beglückwünschte damals die Universität Gießen zu ihrem Fachbereich Veterinärmedizin „Der Fachbereich hat eine sehr lange Tradition und einen guten Namen.“ Für die Versorgung der Tierpatienten seien die Veterinärkliniken ein zentraler Anlaufpunkt für Hessen und die umliegenden Bundesländer. Um „eine starke Position in Forschung und Lehre zu behaupten und auszubauen“, bedürfe es adäquater Lehr-, Forschungs- und Behandlungsflächen. Auf diese in Zukunft hervorragenden Bedingungen musste der Fachbereich indes fast ein Jahrzehnt warten. Prof. Dr. Luise Hölscher, Staatssekretärin im hessischen Finanzministerium, erinnerte an den schlechten baulichen Zustand des bestehenden Gebäudes, der einen Neubau notwendig machte: „Nun haben wir die Chance für ein zukunftsfähiges Gebäude, das große Synergieeffekte bei der Bewirtschaftung und hohe bauliche Flexibilität für die Anforderungen der Nutzer ermöglicht.“ Die Baukosten inklusive Erstausstattung betragen rund 66 Millionen Euro und stammen aus dem hessischen Hochschulbauprogramm HEUREKA.
Die perfekte Inszenierung bei der Grundsteinlegung dürfte allen Gästen nachhaltig im Gedächtnis bleiben: Weißkopfseeadler-Dame „Eika“ landete gemäß Regieanweisung des Falkners zielsicher auf dem Arm von Ministerin Kühne-Hörmann; Dackel-Dame „Frieda“ überbrachte eine Rolle mit einem Foto der Kliniksmitarbeiter. Besser hätte man es nicht zeigen können: Hier steht das Tier im Mittelpunkt und nicht der Mensch.

Pferde-Kranbahn und Vogelvolieren


In der neuen Kleintier- und Vogelklinik werden sich auf einer Nutzfläche von rund 7.500 Quadratmetern Büros, Patientenannahme, Labore sowie Behandlungs-, Operations- und Tierhaltungsräume verteilen. Das Gebäude wird neben der Klinik für Kleintiere und der Klinik für Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische auch die neue bildgebende Diagnostik (MRT und CT) für Pferde beherbergen. Für die Pferde werden eigens neben dem vom Innenhof zugänglichen MRT ein Aufwachraum und eine Kranbahn eingebaut. Bereits von weitem sichtbar werden die außenliegenden Vogelvolieren der Vogel- und Reptilienklinik sein.
Weitere Besonderheiten sind ein Katzenbalkon mit Klettereinrichtung und ein Hundeauslauf in einem vorgelagerten geschwungenen Gebäudeteil.

Projektsteckbrief

     
  Dimension  

 

 

 

 

Nutzfläche, gesamt

Hauptnutzfläche

Verkehrsfläche

Brutto-Grundfläche

Brutto-Rauminhalt

10.480 m²

7.420 m²

4.090 m² (inkl. Parkdeck im UG)

19.250 m²

80.900 m³

  Kosten  

 

Baukosten einschl. 1. NES-Bau

75.177.000 €

  Termine  
 

Bedarfsanmeldung, genehmigt

ES-Bau, genehmigt

EW-Bau, genehmigt

Baugenehmigung

Baubeginn Aushub

Baubeginn Rohbau

Übergabe

12/2006

07/2009

12/2010

03/2011

01/2011

06/2011

06/2018

  Beteiligte  
 

Bauherr

Nutzer

Projektleitung

Projektsteuerung

Planung / Bauleitung

Statik

Gebäudetechnik

Elektrotechnik

Laborplanung

Brandschutz

Außenanlagen

Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst

Justus-Liebig-Universität Gießen

Hessisches Baumanagement (hbm) RNL Mitte, Standort Gießen

DU - Diederichs Projektmanagement, Wuppertal

Heinle, Wischer und Partner, Freie Architekten, Berlin

Wetzel & von Seht, Hamburg

FC-Planung GmbH, 35760 Eschborn

Müller & Bleher Radolfzell GmbH und Co.KG, Radolfzell 

Teamplan GmbH, Tübingen 

hhpberlin Ingenieure für Brandschutz GmbH, Frankfurt

Ingenieurbüro Müller GmbH & Co. KG, Grünberg