Vortrag „Migrationsdebatten in Frankreich und die Wahl zum Europäischen Parlament“
„Migrationsdebatten in Frankreich und die Wahl zum Europäischen Parlament“ - Vortrag von Dr. Jutta Hergenhan am 18. Juni 2024
Fragen der Einwanderung stehen in Frankreich seit Langem im Zentrum kontroverser Debatten. Der französische Staat sieht sich gerne in einer Tradition der Menschenrechte, die Menschen Aufnahme gewährt. Gleichzeitig wirkt er an den restriktiven Einwanderungspolitiken der Europäischen Union mit und pflegt Bündnisse zur Migrationsabwehr mit wenig menschenrechtsfreundlichen Regimen. Nicht zuletzt aufgrund post- und neokolonialer Außenbeziehungen und Innenpolitiken stellt Migration einen bedeutenden Faktor für soziale Ungleichheit in der französischen Gesellschaft dar. Der Wahlkampf und das Ergebnis der Wahlen zum Europäischen Parlament werden zeigen, welche Diskurse um Migration sich durchsetzen können und welchen Zuspruch insbesondere die Formationen der extremen Rechten, wie etwa das Rassemblement National und Reconquête!, erhalten. Gleichzeitig interessiert, ob und wie sich traditionelle rechtskonservative, rechtsliberale oder auch linke Kräfte deren Positionen annähern, nicht zuletzt auch im Hinblick auf mögliche Parteienbündnisse im Europäischen Parlament. Der Vortrag möchte eine Bilanz und Analyse der Europawahl aus der Perspektive der Debatten um Migration in Frankreich bieten.
Der Vortrag findet in einer Veranstaltungsreihe zu Ein- und Ausschlüssen sowie zur Historizität von Menschenrechten im Rahmen des Forschungsnetzwerks „Migration und Menschenrechte“ statt.
Datum: Dienstag, 18. Juni 2024, 16.15 - 17:45 Uhr
Ort: Alte UB 3, Bismarckstraße 37, Gießen