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GOL-Abschied: Blick zurück und nach vorn

Ende nach acht Jahren: Zum Jahreswechsel ist die Gießener Offensive Lehrerbildung (GOL) Geschichte. Das Team der GOL feierte mit zahlreichen Gästen und seinen Kooperationspartnern Abschied und blickte zurück auf eine erfolgreiche Zeit für die Lehrkräftebildung an der JLU.

Sieben Seiten. So lang war die Liste mit Namen, denen Prof. Dr. Ludwig Stecher, der Sprecher des Projekts, im Namen des gesamten Teams auf der Abschiedsveranstaltung der GOL Mitte November seinen Dank ausdrücken wollte: für die intensive gemeinsame Arbeit, für das gute Miteinander, für den konstruktiven Austausch. Die Liste umfasste nicht nur die Mitglieder der Steuerungsgruppe sowie das gesamte Team, sondern auch externe Partnerinnen und Partner, die mit der GOL in den vergangenen acht Jahren eng zusammengearbeitet und diese unterstützt haben – etwa die Hessische Lehrkräfteakademie, das Staatliche Schulamt, viele Schulleitungen oder der wissenschaftliche Beirat. Auch den Kolleginnen und Kollegen an der JLU, dem Dekanat des Fachbereichs 03 und der Vizepräsidentin für die Lehre hat Herr Stecher für die intensive Mitarbeit der GOL ganz herzlich gedankt.

Rund 50 Personen waren der Einladung in die Alte Universitätsbibliothek (AUB) gefolgt. Sie konnten noch einmal im Schnelldurchlauf auf die Ziele und Errungenschaften des Strukturentwicklungsprojektes zurückblicken, das 2016 mit dem Ziel angetreten war, die Qualität der ohnehin schon starken Lehrkräftebildung an der JLU weiter zu verbessern. Dafür erhielt die GOL im Rahmen der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierten „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ über die Jahre und aufgeteilt in zwei Förderphasen insgesamt fast elf Millionen Euro.  

Die ehemalige Vizepräsidentin für Lehre, Prof. Dr. Verena Dolle, die die GOL über viele Jahre unterstützt hatte, hob in ihrer Videobotschaft diese für die Lehrkräftebildung enorme Summe hervor und nannte die GOL einen „sehr großen Tanker im Bereich der Drittmittelerfolge“. Mit dem Geld arbeitete die GOL an Maßnahmen zur Verbesserung der Studienbedingungen, der Studienangebote, der Lehr-Lernkultur sowie der Kommunikation und Kooperation mit außeruniversitären Akteuren in der Lehrerbildung.

Videos der Abschlussveranstaltung  

Rückblick von Prof. Dr. Verena Dolle (ehem. VPL)

Rückblick der Clemens-Brentano-Europaschule in Lollar

"Die GOL bedeutet für mich..."

"Was sollten wir als nächstes gemeinsam anpacken?"

Exemplarisch wies Herr Stecher, auf Projekte wie den Excellence Day, GOL@School und das Online Self-Assessment „Fit fürs Lehramt“ hin, die im Laufe der ersten Förderphase entwickelt wurden, um geeignete Schulabgänger und Schulabgängerinnen für ein Lehramtsstudium zu gewinnen. Das war nicht nur eine schöne Geste für die vielen ehemaligen Mitarbeitenden aus diesen Maßnahmen, die extra für die Abschiedsveranstaltung noch einmal zurück in die AUB gekommen waren, sondern zeigte eindrucksvoll, dass die GOL bereits vor dem Studienbeginn angesetzt hat. Neben der Gewinnung von Studierenden und ihrer Begleitung (Stabilisierung) zum Beginn des Studiums, gehörte die Weiterentwicklung der akademischen Lehr-Lernkultur durch den Erfahrungsaustausch der hauptamtlich Lehrenden an der JLU („Forum Lehrentwicklung“), die Fort- und Weiterbildung von schulischen Mentorinnen und Mentoren sowie die Vernetzung von Schule, Hochschule und außeruniversitären Akteuren der Lehrkräftebildung („Campusschulen“, „JUSTMatch“, Kooperationsrat) zu den Maßnahmen der GOL. Es wurden in der Präsentation aller Aktivitäten aus der GOL wieder ihre beiden Leitideen „Auf die Lehrkraft kommt es an.“ und „Auf die Uni kommt es an.“ sehr deutlich.

Ludwig Stecher äußerte die Hoffnung, dass die begonnenen Prozesse, etablierten Strukturen und die phasenübergreifende Zusammenarbeit „auch ohne die GOL als Mutterschiff weitergehen“. Deshalb gelte es, gemeinsam zu überlegen, wie die Ideen und Konzepte fortgeführt und verstetigt werden könnten, um eine nachhaltige Lehrkräftebildung zu ermöglichen. Auch in zahlreichen Videobotschaften wurde auf die Erträge und Zukunftsperspektiven eingegangen.

Martin Reinert, der selbst zunächst im Team der GOL arbeitete, ehe er Geschäftsführer des Zentrums für Lehrerbildung (ZfL) an der JLU wurde, nannte die Fortführung der in der GOL begonnenen Prozesse angesichts des hohen Aufwands, den das Strukturentwicklungsprojekt betrieben hat, „eine unheimliche Aufgabe, die wir vor dem Hintergrund ungewisser Zukünfte der Lehrkräftebildung erfüllen müssen“. Er zeigte sich zuversichtlich, dass einzelne Bestandteile der GOL das Ende der Projektlaufzeit überdauern werden. Schließlich seien es nicht nur die Ergebnisse und Erträge der GOL, die an diesem Abend herausstechen, sondern auch die „erfolgreich aufgebaute Kompetenz an der JLU zur Bewältigung ungewisser Zukünfte“ in der Lehrkräftebildung, für die die GOL einen wesentlichen Beitrag geleistet hat.

Mit diesem zuversichtlichen Ausblick endete ein Abend voller Nostalgie, ein wenig Wehmut, aber vor allem Stolz auf das, was gemeinsam erreicht wurde. Den ehemaligen und aktuellen GOLis, wie sich die Mitarbeitenden selbst nannten, kam es vor wie ein Klassentreffen, für das Ludwig Stecher im Namen der gesamten Steuerungsgruppe die Losung ausgegeben hatte: „Einmal GOLi, immer GOLi.“