Forschungskolloquium
Gemeinsames Forschungskolloquium der GGS Sektion Politische Bildung, der Professur für Didaktik der Sozialwissenschaften (Prof. Dr. Sophie Schmitt) und der Nachwuchsforschungsgruppe "Politische Gestaltung lernen. Politische Bildungsdiskurse und -praxen der Nachhaltigkeit" (gefördert von der Hans-Böckler-Stiftung).
Das Forschungskolloquium eröffnet Nachwuchswissenschaftler*innen, fortgeschrittenen Studierenden, Absolvent*innen und Praktiker*innen in einen Austausch über aktuelle Forschungsprojekte zu kommen, Ideen für neue Projekte vorzustellen oder (Zwischen)Ergebnisse und Abschlussarbeiten zu präsentieren. Interessierte sind stets willkommen und werden um Anmeldung an didaktik.sowi@uni-giessen.de gebeten.
Der Austausch findet zwischen den Sektionsmitgliedern der GGS Sektion Politische Bildung, der Professur für Didaktik der Sozialwissenschaften (Prof. Dr. Sophie Schmitt) und den Mitgliedern der Nachwuchsforschendengruppe Politische Gestaltung lernen - Politische Bildungsdiskurse und -praxen der Nachhaltigkeit (gefördert von der Hans-Böckler-Stiftung) statt. Die Mitglieder möchten einen wohlwollenden Raum für wissenschaftliche Kritik und Diskurs schaffen und laden explizit neue Interessierte ein vorbei zu schauen.
Erweitert wird der Austausch um externe Vorträge oder Workshops, zu denen alle Interessierte ohne Voranmeldung willkommen sind. Im Sommersemester 2024 findet in Kooperation mit der Sektion Transnationale und intersektionale Herrschaftskritik
eine digitale Veranstaltungsreihe zum Aufbau und Bewerbung der Nachwuchsforschungsgruppe zum Thema "Politische Gestaltung lernen. Sozial-ökologische Transformation und politische Bildung" statt.
Überblick über die Themen sowie Zugänge zu Online Veranstaltungen:
Datum | Titel | weitere Informationen |
23.04.2024 18:30 Uhr |
Forschungskolloquium |
Mitglieder und Studierende stellen aktuelle Forschungsprojekte vor (Präsentation und anschließende Diskussion) online Veranstaltung (um vorherige Anmeldung an didaktik.sowi@uni-giessen.de wird gebeten) |
07.05.2024 18:30 Uhr |
Forschungskolloquium |
Mitglieder und Studierende stellen aktuelle Forschungsprojekte vor (Präsentation und anschließende Diskussion) online Veranstaltung (um vorherige Anmeldung an didaktik.sowi@uni-giessen.de wird gebeten) |
14.05.2024 18:00 Uhr |
Prof. Dr. Daniela Gottschlich Der Beitrag von feministischer sozial-ökologischer Ökonomik zur politischen Gestaltung von Gesellschaft. Digitaler Vortrag und Diskussion (BBB-Raum) |
Um in einer komplexen und von Krisen geprägten Welt (neu) handeln zu lernen, müssen Menschen bereit sein, sich in Lernprozessen erschüttern zu lassen und sich für neuen Sinn zu öffnen. Die Dekonstruktion von alten Paradigmen ist dafür wesentlich, um Visionen und Strategien für eine nachhaltige Welt denken zu können und schlussendlich Menschen zu befähigen, verantwortlich zu handeln und den sozial-ökologischen Wandel voranzutreiben. Die feministische sozial-ökologische Ökonomik ist dafür ein ausgesprochen geeigneter Bildungsansatz. Sie kritisiert und dekonstruiert zum einen das enge Wirtschafts- und Arbeitsverständnis der Neoklassik, das völlig blind für die zentralen Grundlagen allen Wirtschaftens ist, und entwickelt zum anderen ausgehend von den unbezahlten Care-Arbeiten, aber auch den Leistungen der Natur, Visionen einer lebensdienlichen Ökonomie und einer Gesellschaft, die das Sorgen füreinander und die mehr-als-menschlichen Welten ins Zentrum stellt. Aus Perspektive der politischen Bildung ist spannend, welcher Bilder sie sich dabei bedient. Daniela Gottschlich ist inter- und transdisziplinär arbeitende Politikwissenschaftlerin und Professorin für Nachhaltigkeit und Gesellschaftsgestaltung an der Hochschule für Gesellschaftsgestaltung (hfgg) in Koblenz. Sie lehrt und forscht u.a. zu Feministischer sozial-ökologischer Ökonomik, Politischer Ökologie, neuen Ökonomien, Demokratisierung gesellschaftlicher Naturverhältnisse, Ökologie und Rechtsextremismus. Sie hat an zahlreichen Universitäten gearbeitet, hatte u.a. Vertretungsprofessuren an den Universitäten Hamburg und Trier sowie an der Humboldt Universität zu Berlin. Sie ist Mitbegründerin von diversu e.V. und Mitglied im Netzwerk Vorsorgendes Wirtschaften. |
21.05.2024 18:30 Uhr |
Forschungskolloquium |
Mitglieder und Studierende stellen aktuelle Forschungsprojekte vor (Präsentation und anschließende Diskussion) online Veranstaltung (um vorherige Anmeldung an didaktik.sowi@uni-giessen.de wird gebeten) |
28.05.2024 18:00 Uhr |
Prof. Dr. Mandy Singer-Brodowski Überlegungen zu einer ungleichheitssensiblen politischen Bildung für nachhaltige Entwicklung Digitaler Vortrag und Diskussion (BBB-Raum) |
Als internationale Bildungsprogrammatik wird Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) als wesentlicher Treiber für eine Befähigung aller Menschen gesehen zu sozial-ökologischen Transformationsprozessen beizutragen. Empirische Studien zeigen jedoch, dass die Betroffenheit von den Folgen nicht-nachhaltiger Entwicklungen sowie die Transformationskosten für verschiedene gesellschaftliche Gruppen extrem ungleich verteilt sind. Analysen systemischer Ursachen für die multiplen Krisen der Nicht-Nachhaltigkeit sowie die gesellschaftliche Aushandlung von Lösungen sind wiederum Kernfragen der politischen Bildung im Kontext von Nachhaltigkeit. In diesem Zusammenhang ergibt sich die Frage, inwiefern BNE den aktuellen Bedarfen im Kontext sozialer Nachhaltigkeitsaspekte international wie auch national genügend Rechnung trägt. Im Vortrag werden Überlegungen dahingehend entwickelt, welche Forschungsfragen und Praxisempfehlungen sich im Kontext einer ungleichheitssensiblen politischen BNE ergeben. Prof. Dr. Mandy Singer-Brodowski hat an der Leuphana Universität Lüneburg promoviert und am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie als Referentin für Transformative Wissenschaft gewirkt. Sie war Gastprofessorin im Kontext des europäischen Hochschulverbundes UNA Europa und an der Alpen-Adria Universität Klagenfurt. In den letzten Jahren koordinierte sie an der Freien Universität Berlin mehrere Forschungsprojekte. Seit April 2024 ist sie Professorin für BNE an der Universität Regensburg. Ihre Schwerpunkte sind Transformatives Lernen, Bildung für nachhaltige Entwicklung und nachhaltige Transformationsprozesse im Wissenschaftssystem. |
04.06.2024 18:30 Uhr |
Forschungskolloquium |
Mitglieder und Studierende stellen aktuelle Forschungsprojekte vor (Präsentation und anschließende Diskussion) online Veranstaltung (um vorherige Anmeldung an didaktik.sowi@uni-giessen.de wird gebeten) |
11.06.2024 18:00 Uhr |
Dr. Katharina Röll-Berge & Jonas Schmidt (Freie Universität Berlin): Herausforderungen und Chancen einer politischen beruflichen BNE in Zeiten gesellschaftlichen Wandels - Das Praxisbeispiel "Berufsschule meets Uni" Digitaler Vortrag und Diskussion (BBB-Raum) |
Die Herausforderungen unserer Zeit sind allgegenwärtig. Wie können Schülerinnen und Schüler lernen, auf die vielschichtigen aktuellen ökologischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Probleme zu reagieren – kritisch, informiert, lösungsorientiert und nach demokratischen Maßstäben handelnd? Das Konzept der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) bietet hierfür seit den 90er Jahren erste konzeptionelle Ansätze. Die politische Bildung ist nun aufgefordert, hieran anzuknüpfen und eine politische BNE zu entwickeln, denn es sind derzeit vor allem politische Entscheidungsprozesse, die eine demokratische Aushandlung der globalen Herausforderungen möglich machen können. Wie kann eine solche politische Bildung für nachhaltige Entwicklung im Schulalltag aber umgesetzt werden? Das Praxisbeispiel „Berufsschule meets Uni“ liefert sowohl konzeptionelle als auch unterrichtspraktische Anregungen für eine berufliche politische BNE. Dr. Katharina Röll-Berge ist Studienrätin für die Fächer Politik und Biologie. Sie arbeitet als Lehrkraft für besondere Aufgaben am Arbeitsbereich Politikdidaktik/ Politische Bildung der FU Berlin. Sie ist dort vor allem in der Lehre tätig. Ihre Forschungsinteressen liegen im Bereich „Bildung für nachhaltige Entwicklung und fachübergreifender Unterricht“. Jonas Schmidt ist Lehrer für die Fächer Politik und Biologie an einer Sekundarschule in Berlin-Neukölln und leitet dort den Fachbereich Gesellschaftswissenschaften.Neben seiner Tätigkeit an der Schule arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Arbeitsbereich Politikdidaktik/Politische Bildung der FU Berlin. Seine Forschungsinteressen liegen im Bereich „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ und „Politische Bildung im berufsschulischen Bereich“. Zum Nachlesen und Weiterlesen: Röll-Berge, Katharina/Schmidt, Jonas (2024): Kompetenzen für eine (berufliche) politische BNE – Konzeptionelle Ansätze und Einblicke in das Praxisprojekt „Berufsschule meets Uni“, erschienen in: Bildung für nachhaltige Entwicklung, Wochenschau Sonderausgabe Sek I/II, Nr. 24s, Juni 2024, S.28ff. |
18.06.2024 18:30 Uhr |
Forschungskolloquium |
Mitglieder und Studierende stellen aktuelle Forschungsprojekte vor (Präsentation und anschließende Diskussion) online Veranstaltung (um vorherige Anmeldung an didaktik.sowi@uni-giessen.de wird gebeten) |
25.06.2024 18:00 Uhr |
Dr. Nilda Inkermann (Universität Kassel): Politische Bildung (in) der Transformation – Macht- und Herrschaftsverhältnisse im Bildungs- und Wissenssystem Digitaler Vortrag und Diskussion (BBB-Raum) |
„Große Transformation“, „sozial-ökologische Transformation“, „Zeitenwende“ – globalen gesellschaftlichen Veränderungsprozessen sind in öffentlichen Diskursen omnipräsent, über ihre Notwendigkeit scheint man sich einig zu sein. Kontrovers sind dagegen die Ziele und Wege von Politiken der Transformation – sie sind umkämpft. In unterschiedlichen Transformationsverständnissen werden Gegenwartsdeutungen und Zukunftserzählungen sichtbar. Nilda Inkermann ist Soziologin und Politikwissenschaftlerin und arbeitet als PostDoc im Fachgebiet Didaktik der politischen Bildung an der Universität Kassel. In ihrer Forschung beschäftigt Sie sich insbesondere mit Globalem Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung als politische Bildung im Kontext sozial-ökologischer Transformation. Nilda ist zudem Teil des ILA-Kollektivs indem sich junge Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen interdisziplinär mit Herausforderungen der imperialen Lebens- und Produktionsweise und solidarischen Alternativen, sowie Transformationsfragen auseinandersetzen. Zum Nach- und Weiterlesen: Inkermann, Nilda (): Globale Bildung (in) der Transformation: Macht- und Herrschaftsverhältnisse im Bildungs- und Wissenssystem. In: VENRO Diskussionspapier 2024. |
02.07.2024 18:00 Uhr |
++ fällt aus ++
Dr. Julia Lingenfelder Politische Bildung und sozial-ökologische Transformation. Ansätze der Klimagerechtigkeitsbewegung Digitaler Vortrag und Diskussion (BBB-Raum) |
Angesichts multipler Krisen stellen sich zunehmend Fragen nach Notwendigkeit und Gestaltung sozial-ökologischer Transformationsprozesse auch im Kontext von Bildung. Während die Auseinandersetzung in der politischen Bildung dabei noch eher am Anfang steht, finden in der Klimagerechtigkeitsbewegung bereits seit längerem vielfältige (Selbst-)Bildungsprozesse statt. Diese wurden im Rahmen einer Dissertation in den Blick genommen. Der Vortrag stellt nun die zentralen Ergebnisse der empirischen Studie vor, zeigt politische Bildungspraxen der Klimagerechtigkeitsbewegung auf und leitet daraus Überlegungen für eine politische Bildung im Kontext sozial-ökologischer Transformation ab. Dr.in Julia Lingenfelder ist Lehrkraft für besondere Aufgaben am Lehr- und Forschungsbereich Politikwissenschaft, Bildungspolitik und politische Bildung an der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind sozial-ökologische Transformation, soziale Bewegungen, kritische politische Bildung und transformative Bildung |
13. & 14.07.2024 |
Vorbereitungsworkshop für die Nachwuchsforschungsgruppe: Politische Gestaltung lernen. Politische Bildungsdiskurse und -praxen der Nachhaltigkeit. |
Mit Beiträgen von Prof. Dr. Bettina Zurstrassen (Universität Bielefeld), Prof. Dr. Sophie Schmitt (JLU) und Marcel Beyer (Universität Bielefeld) am 13.07. und einem halbtägigen Exposé-Workshop am 14.07.2024 Weitere Infos zum Workshop und Exposé-Workshop finden Sie hier. |
16.07.2024 17:00 Uhr |
Forschungskolloquium |
Mitglieder und Studierende stellen aktuelle Forschungsprojekte vor (Präsentation und anschließende Diskussion) Philosophikum II, Haus E, Raum E 214b (um vorherige Anmeldung an didaktik.sowi@uni-giessen.de wird gebeten) |