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Lecture on Historical Paleoclimatology

20.12.2023 - "Historical method and paleoclimate research in the time of the Anthropocene: present and future perspectives" (Hybrid-Veranstaltung)

 

Kooperation mit dem (GGN)

 

*Die Veranstaltung wird in englischer Sprache stattfinden*

 

Uhrzeit Ort Teilnahme
16 Uhr c.t.

Multifunktionsraum 1, Alter Steinbacher Weg 38, 35390 Gießen

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Vortrag

Prof. Dr. Nicola Di Cosmo

(Princeton Institute for Advanced Study, USA)

In den letzten zwei Jahrzehnten haben Historiker begonnen, auf paläoklimatische Daten zurückzugreifen, um Antworten auf langjährige Fragen zu sozialen und politischen Phänomenen zu finden. Aufgrund zunehmender Kooperationen zwischen Historikern und Wissenschaftlern und Synergien entstanden umfangreiche Bemühungen, um Wege zu finden, natürliche Archive und klimatologische Wissenschaften mit menschlicher Dynamik in der prämodernen Welt zu verknüpfen. Experimentelle Forschung in diesem Bereich kann zu einem besseren Verständnis der menschlichen Vergangenheit beitragen und ebenso aufzeigen, wie Gesellschaften auf Umweltveränderungen und klimabedingte Krisen reagieren, überwinden oder ihnen erliegen. Im Zeitalter des Anthropozäns, in dem die Menschheit asymmetrisch, aber kollektiv aufgefordert wird, sich mit den Realitäten des Klimawandels und der globalen Erwärmung auseinanderzusetzen, kann eine Reflexion über vergangene Erfahrungen, die mehrere Gesellschaften, Technologien, Wirtschaften und Entwicklungs- und Komplexitätsstufen umfasst, eine unschätzbare Ressource sein, um über aktuelle Herausforderungen nachzudenken und möglicherweise gemeinsame Fehler zu vermeiden, wie mechanische oder vereinfachte kausale Zusammenhänge zwischen Klimaauswirkungen und sozialen Reaktionen. Relativ isolierte, aber wachsende Synergien zwischen wissenschaftlichen und humanistischen Forschern haben bedeutende Ergebnisse hervorgebracht, zudem aber auch Methoden, theoretische Annahmen und die allgemeinen Ziele eines klimatischen Ansatzes zur historischen Forschung in Frage gestellt. Diese Vorlesung illustriert einige der wichtigsten Fragen, mit denen sich Wissenschaftler und Historiker auseinandersetzen, die sich an interdisziplinären Projekten beteiligt haben, insbesondere darauf konzentrieren, wie solche “hybriden” Forschungen zu größeren Gesprächen über Klima und Gesellschaft beitragen können.

 

Prof. Dr. Nicola Di Cosmo

Nicola Di Cosmo ist der Henry Luce Foundation Professor für Ostasienstudien am Institute for Advanced Study, School of Historical Studies (Princeton, USA). Er hat seinen PhD an der Indiana University erworben, seinen BA an der Universität Venedig (Italien). Aktuell ist es Gastprofessor für Ostasienstudien an der Princeton University.

Seine Hauptforschungsinteressen liegen in der Geschichte der chinesischen und innerasiatischen Grenzgebiete von der Antike bis zur Moderne, der Geschichte der Nomadenvölker und der Geschichte der Qin-Dynastie. Zu seinen Veröffentlichungen gehören Ancient China and Its Enemies: The Rise of Nomadic Power in east Asian History (Cambridge), Manchu-Mongol Relations on the Eve of the Qing Conquest (Brill), The Diary of a Manchu Soldier in Seventeenth Century China (Routledge). Er ist zudem (Mit)Herausgeber mehrerer Bücher wie etwa Military Culture in Imperial China (Harvard), The Cambridge History of Inner Asia (Cambridge), Warfare in Inner Asian History (Brill), Empires and exchanges in Eurasian Late Antiquity. Rome, China, Iran, and the Steppe, ca. 250–750 und Rebel Economies: Warlords, Insurgents, Humanitarians.

Er hat zuvor an der Harvard University und an der University of Canterbury (Neuseeland) unterrichtet und war unter anderem Gastprofessor an der New York University-Shanghai, der Universität Venedig (Italien) und der Columbia University. Als Forschungstipendiat war er an der Universität Cambridge tätig, und seine Arbeit wurde von der Chiang Ching-kuo Foundation, der Rockefeller Foundation, der National Science Foundation und anderen Einrichtungen finanziert. Seine jüngste Forschungsarbeit befasst sich mit der Verwendung von paläowissenschaftlichen Daten in der historischen Forschung, insbesondere mit Bezug auf die Geschichte Chinas, Zentralasiens und der Mongolei, wobei er insbesondere versucht, lang- und kurzfristige hochauflösende paläoklimatische Daten mit historischer Analyse zu integrieren.