Über uns
Der Forschungsschwerpunkt „MENSCH-ERNÄHRUNG-UMWELT“ stellt sich vor
Die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ist gekennzeichnet durch ein breites Fächerspektrum in den Rechts-, Wirtschafts-, Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften, das nicht nur für Hessen einzigartig ist. Agrarwissenschaften, Ernährungswissenschaften und Veterinärmedizin sind Disziplinen, die jeweils und vor allem in dieser Kombination nur an sehr wenigen deutschen Universitäten vertreten sind. Diese Fächer bilden, gemeinsam mit der Biologie und der Humanmedizin, einen Schwerpunkt in Forschung und Lehre im Bereich der Lebenswissenschaften an der Giessener Universität.
Die JLU Gießen strebt eine weitere Intensivierung des Bereichs der Lebenswissenschaften an. Dazu fördert sie die fachbereichsübergreifende interdisziplinäre Zusammenarbeit zur Stärkung der Drittmitteleinwerbung sowie zur Steigerung der nationalen wie internationalen Wettbewerbsfähigkeit.
Die Weiterentwicklung von Lehre und Forschung an der JLU Gießen muß davon geleitet sein, die bestehenden methodischen und inhaltlichen Schwerpunkte zu nutzen und weiter auszubauen. Vor diesem Hintergrund ist die Einrichtung und zielgerichtete, kontinuierliche Fortentwicklung eines Forschungsschwerpunkt „Mensch-Ernährung-Umwelt“ charakterisierten Projektverbundes von zukunftsweisender Bedeutung.
Dabei wird die in Gießen gegebene einmalige Fächerkombination Ernährungswissenschaften, Agrarwissenschaften, Medizin und Veterinärmedizin fachbereichsübergreifend genutzt, um Aspekte der gesamten Nahrungskette von der Produktion zur Konsumption wissenschaftlich zu bearbeiten. In diesem interdisziplinären Forschungsschwerpunkt werden die Themen „Ernährung und Stoffwechsel“ sowie „Krankheitsrisiken durch Lebensmittel“ bearbeitet.
Wichtigste Aufgabe ist dabei die Durchführung von Forschungsarbeiten, die dem Ziel dienen, Qualität und Sicherheit der Nahrungsgrundlagen des Menschen zu fördern. Dieses beinhaltet Untersuchungen zur Prävention und Therapie von ernährungsbedingten bzw. ernährungsabhängigen Krankheiten durch gesunde Lebensmittel, die Erarbeitung von Maßnahmen zur Prophylaxe bzw. Bekämpfung von (mikro)biologischen Gesundheitsgefährdungen durch Lebensmittel, sowie die Identifizierung von Möglichkeiten zur Verbesserung der Lebensmittelqualität.
Dies erfordert die Berücksichtigung der komplexen Wechselwirkungen zwischen menschlichem Handeln und Umwelteinflüssen, da hochwertige und sichere Produkte dauerhaft nur durch nachhaltige und ressourcenschonende Produktionsverfahren gewährleistet werden können. Insbesondere muß eine zielführende Forschungstätigkeit die gesamte Nahrungskette von der Urproduktion bis zum Verbraucher („from stable to table“) berücksichtigen. Ein wesentlicher Vorteil der Bündelung von Aktivitäten in einem solchen Schwerpunkt liegt in einer langfristig orientierten Forschungskonzeption und der gemeinsamen Nutzung modernster analytischer und biologischer Methoden (z.B. Real Time-PCR; Zellkulturtechniken, LC-MS, GC-MS, GC-C-IRMS). Dabei sollen neben aktuellen Themen auch grundlegende Fagestellungen unter verschiedenen Aspekten umfassend und fachübergreifend bearbeitet werden.
Im Forschungsschwerpunkt „Mensch-Ernährung-Umwelt“ werden die folgenden Themen und Ziele fächerübergreifend initiiert und verfolgt:
- Genetische und molekulare Mechanismen der Biosynthese wertbestimmender pflanzlicher Inhaltsstoffe und deren Optimierung durch Züchtung.
- Einflüsse der Umwelt- und der landwirtschaftlichen Erzeugung auf qualitätsbestimmende Inhaltsstoffe von Lebensmitteln sowie Risiken für die menschliche Gesundheit.
- Veränderungen landwirtschaftlicher Organisationsstrukturen und deren Einfluß auf die Qualität von Lebensmitteln.
- Auswirkungen der Aufnahme von Lebensmitteln auf den Stoffwechsel des Menschen.
- Möglichkeiten der Primär- und Sekundärprävention von Krankheiten durch Lebensmittel mit hoher gesundheitspolitischer Relevanz.