Schilddrüsenerkrankungen des Hundes
Die häufigste Schilddrüsenerkrankung des Hundes ist die Schilddrüsenunterfunktion. Diese wird nur in Einzelfällen unter Zuhilfenahme der Szintigraphie diagnostiziert. In der Regel kann sie über die Durchführung von relativ einfachen Bluttests (Bestimmung von T4 und TSH) erkannt werden. Die medikamentelle Therapie mit Levothyroxin ist die Therapie der Wahl.
Besteht bei einem Hund der Verdacht auf einen Schilddrüsentumor, stellt die Szintigraphie (neben der Ultraschall- und Zytologiediagnostik) einen wichtigen diagnostischen Schritt dar.
Die Szintigraphie gibt Aussage darüber, ob es sich um tumorös entartetes Gewebe handelt, welches in der Lage ist radioaktives Iod (I 131) aufzunehmen und für den betreffenden Patienten damit die Radiojodtherapie als mögliche Therapieoption in Frage kommt. Zwar ist die chirurgische Entfernung von caninen Schilddrüsentumoren immer noch sowohl diagnostisch als auch therapeutisch zu bevorzugen, je nach Ausprägung und Lokalisation der Tumore ist eine Radiojodtherapie aber additiv zu empfehlen bzw. notwendig.
Aus strahlenschutztechnischen Gründen können wir die Radiojodtherapie für Hunde in unserem Hause derzeit noch nicht anbieten. In Kooperation mit der Universität Gent (Belgien) betreuen wir aber Patienten, die eine Radiojodtherapie erfahren und führen die Abklärung bis zur Indikationsstellung der Radio-Iod-Therapie, sowie die Nachbetreuung dieser Patienten durch.
Schilddrüsentumore des Hundes sind in 80 % der Fälle bösartig (sogenannten Karzinome). Die Radiojodtherapie e kann in diesem Fall die Erkrankung also nicht endlich heilen, den Verlauf und die klinischen Symptome in ihrer Ausprägung jedoch deutlich mindern.