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Hunde mit Harnabsatzbeschwerden und Harnblasenentzündungen

Harnblasenentzündung und bakterielle Harnwegsinfektion

Erkrankungen des unteren Harntraktes manifestieren sich meist mit Symptomen einer

Harnblasenentzündung. Hunde mit Harnblasenentzündung zeigen typischerweise häufiges Absetzen

kleiner Mengen Urin oder Pressen und Schmerzen beim Urinabsatz. Auch Verfärbungen des Urins

(„blutiger Urin“) oder augenscheinlich häufigeres „Markieren“ sind zu beobachten.

Leider lassen die Symptome einer Harnblasenentzündung („Harnabsatzbeschwerden“) nicht auf die

Ursache der Harnblasenentzündung schließen. Bakterielle Harnblasenentzündungen treten nur bei ca.

50 % der betroffenen Hunde auf. Der „pauschale Einsatz“ von Antibiotika bei Hunden mit Symptomen

einer Harnblasenentzündung ist somit nicht immer gerechtfertigt. Außerdem trägt der undifferenzierte

Einsatz von Antibiotika zur prekären Resistenzlage von Bakterien gegenüber Antibiotika bei, wodurch

die Gesundheit von Tieren und auch des Menschen gefährdet wird. Die Diagnostik von

Harnblasenentzündungen, insbesondere von bakteriellen Harnblasenentzündungen ist jedoch

zeitaufwendig, da Bakterien in Kulturen angezüchtet werden müssen. Diese Anzucht und die

Beurteilung, ob eine bakterielle Harnblasenentzündung vorliegt oder nicht, dauert daher meist einige

Tage.

Neue Studie über Hunde mit Harnblasenentzündung und bakterieller Harnwegsinfektion

An der Klinik für Kleintiere – Innere Medizin der Justus Liebig Universität Gießen führen wir im Rahmen

einer Doktorarbeit über Hunde mit bakteriellen Harnwegsinfektionen eine neue Studie durch. In der

Studie wollen wir neue Diagnostikmethoden für Hunde mit Harnblasenentzündungen erforschen, um

die Diagnostik für die tierärztliche Praxis zu vereinfachen und den Hunden so eine optimale Therapie

zukommen zu lassen. Außerdem wollen wir prüfen, ob sich der Einsatz von Antibiotika bei bakteriellen

Harnblasenentzündungen bei Hunden reduzieren lässt, um einen Beitrag zur Verbesserung der

prekären Resistenzlage von Bakterien zu leisten.


Welche Hunde können an der Studie teilnehmen?


An der Studie können Hunde mit (einem oder mehreren der) folgenden Harnabsatzbeschwerden

teilnehmen: 


- häufiges Absetzen kleiner Mengen an Urin

- Pressen und/oder Schmerzen beim Urinabsatz

- tröpfelnder Urinabsatz

- Verfärbungen des Urins (v.a. Rotfärbung)
  


Welche Untersuchungen werden durchgeführt?

Im Rahmen der Studie erfolgen lediglich die Untersuchungen, die für Ihren Hund aus medizinischer

Sicht nötig sind und die auch durchgeführt werden sollten, wenn Ihr Hund nicht an der Studie teilnehmen

würde. Es werden keine zusätzlichen Proben entnommen oder zusätzliche Untersuchungen an Ihrem

Hund durchgeführt. Die Studie ist von der Ethikkommission geprüft, als absolut unbedenklich eingestuft

und genehmigt worden.

Welche Kosten muss der Tierbesitzer bezahlen?

Falls Ihr Hund für unsere Studie über Harnblasenentzündungen geeignet ist, müssen Sie nur die

bakteriologische Urin-Kultur bezahlen, die Kosten für die klinische Untersuchung, Urinentnahme,

vollständige Urinanalyse und Studienkosten werden von unserer Tierklinik übernommen. Sollten wegen

des Gesundheitszustands Ihres Hundes weitere Untersuchungen erforderlich sein, die nicht Teil der

Studie sind, müssen diese zusätzlichen Kosten vom Tierbesitzer übernommen werden. Alle weiteren

Untersuchungen über die Studie hinaus erfolgen jedoch immer erst nach Rücksprache mit dem

Tierbesitzer.


Kontakt bei Interesse an der Studie


Falls Sie Interesse an unser Studie über Harnblasenentzündungen haben, schreiben Sie bitte eine eMail

an Vanessa.Dreller@vetmed.uni-giessen.de oder kontaktieren Sie unsere Anmeldung (0641 9938666).

Auf für Rückfragen zur Studie (z.B. ob Ihr Hund für die Teilnahme geeignet ist) schreiben Sie gerne eine
eMail bzw. werden Sie auch gerne zurück gerufen.

Mit freundlichen Grüßen


Vanessa Dreller , Tierärztin und Doktorandin Innere Medizin der Kleintiere


Dr. Anna-Lena Proksch, Oberärztin Innere Medizin,
Fachtierärztin Innere Medizin der Kleintiere, Diplomate ECVIM-CA