Lupus Repel
Lupus Repel: Absicherung der Weidetierhaltung durch angewandtes Wildtiermanagement
Link zur Homepage Lupus Repel
Herausforderung
- Der Wolf breitet sich weiter aus! Seit Anfang März 2020 existieren nach 150 Jahren, neben diversen Durchläufern, nun auch die ersten sesshaften Wölfe in Hessen. Die Populationssteigerung stellt Weidetierhalter vor neue wirtschaftliche Herausforderungen und eine große emotionale Belastung. Die gängigen Herdenschutzmaßnahmen sind meist mit hohem finanziellem Aufwand verbunden und nicht immer unproblematisch und effizient. Dies macht die Suche nach einer Alternative essentiell.
Geplante Innovation und Zielsetzung
-
Die im Innovationsvorhaben angestrebte Nutzung von flüchtigen organischen Verbindungen zur olfaktorischen Vergrämung des Wolfes hat viele Vorteile: Unabhängigkeit von der Geländebeschaffenheit und Einsetzbarkeit für Wanderherden, hohe Anwenderfreundlichkeit, wirtschaftliche Erschwinglichkeit und Umweltverträglichkeit. Freilebende Karnivoren, im Speziellen Beutegreifer wie der Wolf, sichern ihr Überleben durch die Jagd und die Gefahrenwitterung, die im unmittelbaren Zusammenhang mit der Effektivität ihrer olfaktorischen Wahrnehmung steht. Durch Irritierung der nasalen Bereiche wird eine Störung der wölfischen Jagdkaskade angestrebt. Diese soll die Attraktivität von Nutztieren senken, was das Betreten der Weide und somit mögliche Nutztierrisse vermeidet.
-
Ziel ist es, freilebende Wölfe durch die kontinuierliche Exposition mit bestimmten Naturstoffen über Dispenser am Aufsuchen von Weidearealen zu hindern, indem eine olfaktorische Barriere geschaffen wird. Das Handling des Verfahrens soll für den Tierhalter einen maximal geringen Aufwand bedeuten. Die Weidetierhaltung leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur Landschaftspflege und zum Naturschutz. Durch das Innovationsvorhaben kann es möglich sein, ein zukunftsweisendes Vergrämungsmittel zu entwickeln, was eine echte Alternative und/oder Ergänzung zu den herkömmlichen Herdenschutzmaßnahmen schafft, was die Belastung der Weidetierhalter maßgeblich mindern wird.
Durchführung
- Aufbauend auf den Stand des Wissens soll ein Wolfvergrämungsmittel entwickelt werden. Hierfür wird Vergrämungsleistung von definierten Kandidatensubstanzen bestimmt und das Dosis-Wirkungs-Optimum ermittelt. Es werden sowohl freilandnahe Versuche mit Wölfen durchgeführt sowie die Reaktion der Nutztiere auf die Kandidatensubstanzen ermittelt. Ferner wird sich mit der Dispenser-Methodik befasst.
Hauptverantwortliche (Lead Partner)
Justus Liebig Universität Gießen, Professur für Ökologischen Landbau
Dr. Konstantin Becker
MSc. Luisa Traut
Mail: luisa.traut
Operationelle Gruppe
- Prof. Dr. Andreas Gattinger (JLU Professur für Ökologischen Landbau)
- Prof. Dr. Rolf-Alexander Düring (JLU, Institut für Bodenkunde, iFZ)
- Dipl.-Biol. Johannes Lang (JLU Arbeitskreis Wildtierforschung der Klinik für Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische)
- Dr. Marion Ebel (Alte Fasanerie Hanau)
- Tobias Rönitz (WildTierpark Edersee)
- Hans Trumpfheller (Weiße Hube)
- Nikolai Hampel (Sonnenhof)
Laufzeit des Projektes
01.01.2020 - 30.09.2024
Finanzierung