PIS-Gentest (Ziege)
Die Professur für Haustier- und Pathogenetik bietet den PIS-Gentest (Erkennung von „Hornlos-Zwittern“, s. auch SCHAFZUCHT 15/2018) für Ziegen ab sofort zum Preis von 32,00 Euro pro Probe als Dienstleistung an.
Ziegen dürfen aus Tierschutzgründen in Deutschland nicht routinemäßig enthornt werden. Hornlosigkeit ist dennoch ein erwünschtes Merkmal. Bei der Zucht auf Hornlosigkeit besteht allerdings die Problematik des Polled-Intersex-Syndroms (PIS). Die Hornlosigkeit selbst wird dominant vererbt und somit auch bei mischerbigen (heterozygoten) Tieren ausgeprägt. Die assoziierte Intersexualität wird jedoch rezessiv vererbt. Bei der Verpaarung zweier mischerbig hornloser Elterntiere hat das zur Folge, dass 50 % der Nachkommen ebenfalls mischerbig hornlos sind, 25 % der Nachkommen behornt sind und 25 % reinerbig hornlos und von PIS betroffen sind. Das PIS führt bei weiblichen, reinerbig hornlosen Ziegen zu variabel ausgeprägter Intersexualität und damit verbundener Unfruchtbarkeit. Auf Grund der uneinheitlichen Ausprägung der Intersexualität können solche Hornlos-Zwitter häufig nicht eindeutig erkannt werden. Der Einfluss des PIS auf männliche Ziegen ist z.Z. noch nicht ausreichend geklärt, jedoch wird eine verminderte Fruchtbarkeit der reinerbig hornlosen Böcke vermutet. Der Gentest kann dabei helfen, Hornlos-Zwitter frühzeitig zu erkennen und damit unnötige Aufzuchtkosten zu vermeiden, da diese Tiere für die Zucht unbrauchbar sind.
Wenn Sie eine Untersuchung durchführen lassen möchten, senden Sie uns bitte das Probenmaterial zusammen mit dem ausgefüllten Untersuchungsauftrag ein. Da wir kein Routinelabor sind, kann die Bearbeitung etwas länger dauern. Halten Sie gerne mit uns Rücksprache, wenn Sie die Ergebnisse zu einem festgelegten Termin benötigen. Sollten Sie uns größere Probenmengen (>30 Stk.) zur Untersuchung zukommen lassen, melden Sie diese bitte zunächst telefonisch oder per Mail bei uns an. Bei Großaufträgen ist ein Mengenrabatt möglich, sprechen Sie uns diesbezüglich gerne an!