AMIES II
AMIES II - Szenarienentwicklung für nachhaltige Landnutzung im Großen Kaukasus Georgiens.
Koordinatorin: Prof. Dr. Dr. Annette Otte
Laufzeit: 2014-2017
Projektträger: VolkswagenStiftung
AMIES II Final Meeting in Tiflis
28.-29.9.2017
Poster
- Analyzing Betula litwinowii encroachment and reforestation in the Kazbegi region, Greater Caucasus, Georgia - Wiebke Hansen, Anja Magiera, Tim Theißen, Rainer Waldhardt, Annette Otte
- Species composition, productivity, and functionality of grassland in the Greater Caucasus - Anja Magiera, Hannes Feilhauer, Annette Otte, Rainer Waldhardt
- Landscape pattern along altitudinal belts in the Central Greater Caucasus - Tim Theissen, Annette Otte, Rainer Waldhardt
AMIES II Midterm Meeting in Schloss Rauischholzhausen
17.05. - 21.05.2016
Poster
- Development and Site Conditions of Subalpine Betula litwinowii Stands in the Greater Caucasus, Georgia - Wiebke Hansen, Anja Magiera, Nato Tephnadze, Tim Theißen, Rainer Waldhardt, Annette Otte
- Charecterizing cattle bevarior and influencing factors by remote sensing and GPS tracking - Philipp Heilmann, Hannes Feilhauer, Anja Magiera, Annette Otte, Rainer Waldhardt
- MAXQDA and MAXApp in the Field of Data Collection and Analysis in Tourism Study (Example of Kazbegi Municipality) - Temur Gugushvili, Gvantsa Salukvadze
Kurzbeschreibung des Projektes:
Das Fortsetzungsprojekt zum Projekt AMIES (2010‐2013) der VolkswagenStiftung setzt seine interdisziplinäre Forschung zur Unterstützung der ländlichen Entwicklung der Kazbegi‐Region auf der Grundlage der in AMIES gewonnenen Erkenntnisse vertieft fort. Die Zusammenarbeit des ZEU der Justus‐Liebig‐Universität Gießen mit zwei staatlichen Universitäten sowie, als neuem Partner, einer privaten Agrar‐Universität (jeweils in Tiflis ansässig) beschäftigt sich mit der Schnittstelle Mensch‐Umwelt und umfasst ökologische und sozio‐ökonomische Forschung zur Entwicklung nachhaltiger Landnutzungsoptionen.
Das Gesamtprojekt gliedert sich in vier Einheiten, in denen jeweils deutsche und georgische Wissenschaftler zusammenarbeiten. Die Projekteinheiten sind thematisch miteinander verknüpft und in mehrfacher Weise durch interdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb und zwischen den Projekteinheiten gekennzeichnet:
Projekteinheit A
(Landschaftsökologie; Antragsteller: Prof. Dr. Rainer Waldhardt; Co-Antragsteller: Prof. Dr. Dr. Annette Otte, Prof. Dr. Otar Abdaladze, Prof. Dr. George Nakhutsrishvili) koordiniert das Gesamtprojekt. Der disziplinäre Fokus liegt auf der Modellierung der Vegetation auf Landschaftsebene, die im Hinblick auf die Produktivität der Grünlandbestände erweitert wird. Dies erfordert eine sehr enge Zusammenarbeit mit den Projekteinheiten B, C und D. Weiterhin bereitet A die für das dritte Projektjahr vorgesehene interdisziplinäre Entwicklung der Szenarien vor.
Projekteinheit B
(Bodenkunde; Antragsteller: Prof. Dr. Peter Felix-Henningsen; Co-Antragsteller: Prof. Dr. Tengiz Urushadze, Prof. Dr. Besik Kalandadze) konzentriert sich auf die Erfassung quartärer glazialer und periglazialer Lagen und ihre Bedeutung für die Bodenbildung und ‐verwundbarkeit (B1). Projekt B2 untersucht die Produktivität der Böden und die Beziehungen zwischen Bodenfunktionen und Biomassepotenzial. Die Ergebnisse fließen in die interdisziplinäre Analyse und Ableitung von Empfehlungen ein. Um dies zu gewährleisten, ist eine sehr enge Zusammenarbeit mit den Projekteinheiten A und C zur Datenerhebung auf Habitat‐Ebene vorgesehen.
Projekteinheit C
(Vegetationsökologie, Agrobiodiversität; Antragstellerin: Prof. Dr. Dr. Annette Otte; Co-Antragsteller: Prof. Dr. Maia Akhalkatsi, Prof. Dr. George Nakhutsrishvili, Prof. Dr. Rainer Waldhardt) beschäftigt sich mit der Phytodiversität, d. h. dem "pflanzlichen" Teil der Biodiversität. In C1 werden die Beziehungen zwischen dem Biomasseaufwuchs von Grünland und der Reflexion im Hyperspektralbereich untersucht. Darüber hinaus soll für bestimmte Artengruppen deren Bedeutung für die Futterqualität von Grünlandaufwuchs ermittelt werden. Projekt C2 widmet sich dem Potenzial der reichhaltigen georgischen pflanzlichen Agrobiodiversität der Gebirge, d. h. der Vielfalt der oftmals bereits lokal verschwundenen Kultursorten und genutzten Wildpflanzen. Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit der Projekteinheit D die biotischen Potentiale des Anbaus von Gemüse und Wildpflanzen untersuchen und für den Anbau geeignete Standorttypen und Standorte ausweisen.
Projekteinheit D
(Wirtschafts‐ und Sozialwissenschaften; Antragstellerin: Prof. Dr. Ingrid-Ute Leonhäuser; Co-Antragsteller: Prof. Dr. Joachim Aurbacher, Prof. Dr. Joseph Salukvadze, Prof. Dr. David Bedoshvili) untersucht den regionalen Bedarf an Agrarprodukten und berücksichtigt dabei auch das traditionelle Ernährungsverhalten der lokalen Bevölkerung (Projekt D1). In Projekt D2 wird die Wirtschaftlichkeit von Optionen der landwirtschaftlichen Produktion und des regionalen Absatzes von Produkten bearbeitet. Die Ergebnisse beider Projekte werden weitere wichtige disziplinäre Daten erbringen, die zur interdisziplinären Erarbeitung und Bewertung von Szenarien nachhaltiger agrarischer Landnutzung unverzichtbar sind.
Die disziplinären und interdisziplinären Ergebnisse der Projekteinheiten A bis D werden dazu in gemeinsamer Arbeit in normative Szenarien für eine nachhaltige Entwicklung übersetzt. Deren mögliche Konsequenzen und Auswirkungen werden in Form von hochaufgelösten Karten und Daten als Alternativen im Sinne von "alternative futures" aufgezeigt. Die Entwicklung der Szenarien erfolgt unter Einbeziehung eines Projektbeirates und von Vertretern georgischer Nichtregierungsorganisationen (NGOs). Damit wird sichergestellt, dass die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen umfassend bei der Szenarienbildung berücksichtigt werden können. Zusätzlich werden durch die Multiplikatorwirkung des Beirats und der beteiligten NGOs die in AMIES II gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse politischen und gesellschaftlichen Entscheidungsträgern bekannt und können somit von diesen genutzt werden.
Aktuelle Publikationen
- Relationships between plant diversity, vegetation cover, and site conditions: implications for grassland conservation in the Greater Caucasus - Martin Wiesmair, Annette Otte, Rainer Waldhardt - Biodiversity and Conservation - 01.11.2016