Forschung
Unsere Arbeitsgruppe befasst sich mit Fragen der Verhaltensökologie und damit verbundenen ökophysiologischen Prozessen.
Ökologischen Phänomenen liegen oft individuelle Verhaltensentscheidungen zugrunde, die sich evolutiv als erfolgreich erwiesen haben. Zum Beispiel bestimmt die Habitatwahl vieler Individuen die resultierende Populationsdichte. Die Verhaltensökologie untersucht, wie die Verhaltensweisen als Ergebnis der Evolution entstanden sind. Verhaltensmerkmale (dazu zählen in der Verhaltensökologie auch Merkmale wie Gefiederfärbung oder Brutbeginn) sind zumeist genetisch bedingt, sie zeigen jedoch ein Maß an phänotypischer Plastizität. Sie dienen dazu, dem Individuum in seiner Umwelt eine vergleichsweise hohe biologische Fitness zu ermöglichen. Mit anderen Worten, die Tiere, die im Laufe der Evolution diese Verhaltensausprägung zeigten, haben relativ mehr Nachkommen hinterlassen, und deshalb können wir das Verhalten heute beobachten. Dabei kann das optimale Verhalten für jedes Individuum von vielen Merkmalen abhängen, wie z.B. von der Nahrungsverfügbarkeit, von seiner eigenen Kondition oder davon, ob es von Parasiten befallen ist.
Forschungsschwerpunkte
Wilde Populationen langlebiger Vögel und ihre Reaktionen auf Veränderungen in marinen und terrestrischen Ökosystemen, einschließlich: Reaktionen auf historische und rezente Veränderungen des Klimas und der Landnutzung; Nahrungssuche und Ernährung, mit direkten Methoden sowie nicht-invasiven Methoden, Molekulare Ökologie und Artbildung; Verhaltensökologie: Fokus auf elterliche Investition; Reaktion auf variable Umweltbedingungen: Feldendokrinologie und -immunologie.
Forschungsthemen
Verbreitungsgebiete und Anpassungsfähigkeiten
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Migration und Verteilungsmuster
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Artenschutz – ein integrativer Ansatz | Vögel als Wirte von Blutparasiten |
Study sites
Wir kooperieren mit einer Zahl von Kollegen akademischer und Naturschutz-Institutionen sowohl in Deutschland, als auch international, z.B. Mexiko, Spanien, UK, Österreich, Argentinien, Brasilien, Frankreich, Belgien und USA.
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Subantarktis |
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California Current, Mexiko |
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Antarktis |
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Russische Arktis |
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Patagonien |
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Deutschland - Europa |
Methoden
Die eingesetzten Methoden umfassen unter anderem:
- Monitoring von Bruterfolg und elterlichem Investment
- verschiedene Dataloggeranwendungen (GPS, Tauchdatenanalysen, Geolokation)
- Nahrungsanalysen, unter anderem mit Hilfe stabiler Isotope
- Molekulare Methoden der Geschlechts- und Elternschaftsbestimmung
- VHF Radiotracking
- Tonanalysen (Bioakustik)
- Farbanalysen (v.a. Spektrometrie)
- Feldimmunologische Methoden
- Räumliche Analysen (GIS)
- Multivariate Statistik