Wetterau
Im Gegensatz zum Vogelsbergkreis besitzt der Wetteraukreis sehr ertragreiche Böden, welche intensive Landwirtschaft und vor allem die Getreideproduktion („Kornkammer Hessens“) fördert. Dementsprechend wird die Landschaft von landwirtschaftlich genutzten Ackerflächen geprägt, welche über 40% der Fläche einnimmt. Es ist also nicht verwunderlich, dass diese landwirtschaftliche Gunstregion eine der ältesten Kulturlandschaften Deutschlands ist und bereits seit dem Neolithikum (2000 v.Chr.) eine dichte Besiedlung aufweist. Herausragende Funde sind beispielsweise Gräber der Bronzezeit oder keltische Funde vom Glauberg. Aufgrund der Nähe zur Metropolregion Frankfurt besitzt der florierende Landkreis eine wachsende Industrie und eine hohe Bevölkerungsdichte von 271 Einwohnern pro km² (298.429 Einwohner gesamt) (Hessisches Statistisches Landesamt 2013). Neben der intensiven Agrarlandschaft stellen zahlreiche Feuchtgebiete der Wetterau wichtige Naturschutzgebiete dar. Die großräumigen, naturnahen Auenbereiche mit Röhrichten, Stillgewässer sowie langsam strömende Flüssen neben Auwaldresten und im Norden angrenzende Laubmischwälder bieten zahlreichen Vogelarten bedeutende Lebensräume. Viele gefährdete Vogelarten wie die Bekassine (Gallinago gallinago), der große Brachvogel (Numenius arquata) oder der Kiebitz (Vanellus vanellus) finden so in den Vogelschutzgebieten der Wetterau entscheidende Brutgebiete (Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz 2010).