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Einführung

Das JAGUAR-Projekt beschäftigt sich mit der Entwicklung von Strategien und Methoden für das nachhaltige Management von Landschaften, die durch menschliche Nutzung geprägt sind. Solche Kulturlandschaften unterliegen gegenläufigen Entwicklungstrends, die besonders Industrieländer wie Deutschland und Japan betreffen. Einerseits fallen Flächen aus der Nutzung, deren Bearbeitung unwirtschaftlich wird, andererseits kommt es auf günstigen Standorten zu einer Intensivierung der Landnutzung. Beide Trends können einer nachhaltigen Nutzung, die verschiedene Funktionen von Kulturlandschaften berücksichtigt, zuwiderlaufen. Hier gemeinsam mit Partnern aus Japan nach universell anwendbaren Lösungsansätzen zu suchen ist das Ziel des JAGUAR-Projekts.

Die Kurzbezeichnung „JAGUAR“ leitet sich vom englischen Projekttitel ab:

Sustainable futures for cultural landscapes of JApan and Germany - biodiversity and ecosystem services as Unifying concepts for the management of Agricultural Regions

Die deutschen und japanischen Untersuchungsgebiete bilden einen repräsentativen Querschnitt verschiedener Typen von Kulturlandschaften ab, von walddominierten Regionen in Mittelgebirgen über intensiv ackerbaulich genutzte Regionen bis hin zu Regionen mit hohen Dichten von Industrieanlagen und Verkehrsflächen. Gewässersysteme spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.

Zwei Schlüsselkonzepte für die nachhaltige Landnutzung werden für die Entwicklung neuer Strategien und Methoden integriert: Biologische Vielfalt und Ökosystemdienstleistungen. Diese Begriffe stehen für komplexe Wirkungszusammenhänge in unserer Umwelt, die für menschliches Wohlergehen unerlässlich sind. Es geht dabei um die Bereitstellung von Nahrungsmitteln und Rohstoffen, um die Regulation  von Klima, Wasserkreislauf und Stoffflüssen sowie um kulturelle und ästhetische Aspekte.

Im JAGUAR-Projekt werden diese Wirkungszusammenhänge in Regionen in Deutschland und Japan untersucht und durch die Entwicklung von computergestützten Modellen formalisiert. Parallel werden in Zusammenarbeit mit der Verwaltung und Landnutzern Szenarien des Landnutzungswandels für die Regionen entwickelt. Die Szenarien zeigen mögliche Entwicklungswege der künftigen Landnutzung auf. Gekoppelt mit den Modellen erlauben sie die Konsequenzen bestimmter Landnutzungsentscheidungen zu untersuchen. Die Ergebnisse dieser wissenschaftlichen Studien werden der Öffentlichkeit vorgestellt und mit Entscheidungsträgern diskutiert. Die Methoden, die durch das Projekt zur Verfügung gestellt werden, können für die Optimierung der Landnutzung eingesetzt werden. Auf diese Weise trägt der Dialog zwischen Forschung und Praxis zum Erhalt unserer Lebensgrundlagen bei.