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Hintergrund

Planung und Artenschutz

 

Rauchschwalben

Der Erhalt einer gesunden und natürlichen Umwelt hat einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert. Geschützte Lebensräume, Pflanzen- und Tierarten werden nach gesetzlichen Vorgaben bei Planungsvorhaben berücksichtigt, z. B. bei der Ausweisung von Baugebieten. Die Überprüfung eines Planungsgebietes nach dem Vorkommen geschützter Arten ist zeitlich und finanziell aufwendig.

Ideen aus der Forschung: Mit geografischen Informationssystemen und computergestützten, statistischen Modellen kann berechnet werden, wie sich Arten hinsichtlich der Umweltbedingungen in der Landschaft verteilen. Daten hierfür liefern Fundpunkte von Tier- oder Pflanzenarten in der Landschaft sowie die Umweltbedingungen vor Ort, z. B. Bewirtschaftung oder Bodentyp. Für ein Gebiet kann so flächendeckend berechnet werden, ob es aufgrund der Umweltbedingungen wahrscheinlich oder unwahrscheinlich ist, eine Art dort zu finden.

Abbildung: Schematische Darstellung der verwendeten Modelle. Die Quadrate stehen für Abschnitte einer Landschaft. Das Wissen über unterschiedliche Umweltbedingungen (Blautöne) und Fundpunkte einer Art (rosa Kreuze) werden im statistischen Modell kombiniert. Ergebnis ist eine Prognose des Vorkommens in der Landschaft (grüne Kreuze).

 

 

 Bewertung von Umweltbelangen

 

landschaft

Die Abwägung des Naturschutzes gegenüber Planungsinteressen beschränkt sich v. a. auf gefährdete Arten und besonders geschützte Lebensräume (u. a. Natura 2000 Gebiete). Andere Tier- und Pflanzenarten sowie Lebensräume, die für den Menschen nützliche Leistungen erbringen, wie Bestäubung, Grundwasserneubildung oder Naherholungsqualität, werden in Planungsprozessen dagegen nicht berücksichtigt, obwohl die Integration dieser kostenlosen Leistungen der Natur bereits international gefordert wird.

Ideen aus der Forschung: Die Leistungen der Natur werden in der ökologischen Forschung unter dem Begriff „Ökosystemdienstleistungen“ zusammengefasst. Die zugrundeliegenden Beziehungen zwischen Pflanzen, Tieren und ihrer Umwelt sind oft komplex und für die Planungspraxis ungeeignet. Diese Informationen können jedoch dabei helfen, einfache Messgrößen für einzelne Ökosystemdienstleistungen zu bestimmen, die die kostenlosen Leistungen der Natur verdeutlichen (z. B. Holzproduktion pro Hektar) und ökonomisch greifbar machen (z. B. Einnahmen durch Tourismus pro Jahr).