Projektphase im 2. Semester
Es sind 3 aus 4 Projekten zu wählen.
Projekt 1: Paläoklima, Paläoumwelt & Geoarchäologie
Der Blick auf Umwelt- und Klimabedingungen der quartären Vergangenheit setzt den menschgemachten Klimawandel in einen umfassenderen Kontext. Die Studierenden beschäftigen sich mit der Rekonstruktion von Umwelt- und Klimaveränderungen aus natürlichen Archiven und bekommen einen Überblick über unterschiedliche Datierungsverfahren. Auf verschiedenen Zeitskalen werden auch die Wechselwirkungen zwischen Klimaveränderungen, ökologischen Prozessen und gesellschaftlichen Entwicklungen diskutiert.
Projekt 2: Modelle, von Code zu Prozessen und Anwendungen
Das Modul beschäftigt sich mit dem Verständnis und Anwendungen von Klimamodellen, welche dazu verwendet werden, die vergangene, aktuelle und künftige Entwicklung des Klimas auf Basis bestimmter Annahmen (Szenarien) zu berechnen. Das Modul stellt dabei verschiedene Modelle vor (energy balance models, earth system models of intermediate complexity, general circulation & earth system models, comprehensive earth system models, regional climate models), deren Quellcodes, deren Funktionsweisen sowie deren Anwendungen in der Praxis. Große Datenmengen werden aus den Klimamodellen extrahiert, auf verschiedenen Raum und Zeitskalen untersucht, statistisch ausgewertet, interpretiert und visualisiert. Dabei kommen verschiedene Tools und multivariate Methoden zur Anwendung, die im Rahmen des Advanced Geostatistics Modul im 1. Semester erlernt wurden.
Projekt 3: Geographie vor Ort
Dieses Modul behandelt maßgeblich die empirische Feldforschung. Im Rahmen von Geländeübungen und Exkursionen werden theoretisch erlernte Inhalte angewendet: Die Studierenden nehmen Proben oder sammeln Daten, die sie dann selbst im Labor auswerten und interpretieren. Außerdem bekommen die Studierenden Einblick in geographische Arbeitsfelder und potentielle Praktikumsanbieter. Daneben besteht die Möglichkeit auf Exkursionen ins Ausland, das erworbene Wissen im Gelände praktisch zu erfahren.
Projekt 4: Klimawandel und Entwicklungen im Globalen Süden
Im Rahmen der Untersuchung der vielfältigen und differenzierten Auswirkungen von Klima- und Umweltveränderungen auf den Menschen befasst sich dieses Modul mit diesen Auswirkungen für die Gebiete im Globalen Süden. Das Spektrum ist breit gefächert, und das Modul schlägt in einem rein interdisziplinären Ansatz eine Brücke zwischen natur- und sozialwissenschaftlichen Aspekten, indem es das Bewusstsein für alle Fragen und Herausforderungen, die von den Sustainable Development Goals angesprochen werden, schärft und Wissen darüber vermittelt. Von Wasserverfügbarkeit und Ernährungssicherheit bis hin zu Bildung und Welthandel, von Gesundheit, Migration und Frieden, Resilienz, Nachhaltigkeit und wirtschaftlicher Gerechtigkeit. Die Skalen variieren von menschlichen Siedlungen bis hin zu Gesellschaften und Städten und das Potenzial, die Lösungen und die Anpassung von lokal bis global. Das Modul wird auch aufzeigen, wie sich das Klima durch anthropogene Aktivitäten verändert hat und wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler diese Veränderungen zeitlich zuordnen.