Mentale Gesundheit in einer sich verändernden Umwelt bewahren
Pressemitteilung Nr. 144 der JLU am 08. Oktober 2024
Prof. Jürg Luterbacher ist Mitglied der neuen „Nature“-Kommission „Earth Brain Health“
Megatrends wie Klimawandel, Umweltverschmutzung, Verstädterung und soziale Ungerechtigkeit stellen unser Gehirn vor große Herausforderungen. Welche Auswirkungen hat dies auf die Gesundheit unseres Gehirns und – eng damit verknüpft – unsere psychische Gesundheit und wir können wir sie bewältigen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Kommission „Earth Brain Health“, die unter anderem von der Springer Nature Group gefördert wird, und nun ihre Arbeit aufgenommen hat. Prof. Jürg Luterbacher, Ph.D., Institut für Geographie (Bereich Klimatologie, Klimadynamik und Klimawandel) und Zentrum für internationale Entwicklungs- und Umweltforschung (ZEU) der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), ist Mitglied dieser Kommission. Er leitet das Arbeitspaket „Environment and Climate change“.
Die „Earth Brain Health“-Kommission, konzentriert sich auf technologische Fortschritte und innovative Lösungen, um umweltbedingte psychische Gesundheitsprobleme zu lindern und die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden von Einzelpersonen und lokalen Gemeinschaften weltweit zu verbessern. Sie setzt sich zusammen aus derzeit 25 Kommissionsmitgliedern aus dem akademischen Bereich, dem Privatsektor, der Regierung und Non-Profit-Organisationen. Darunter sind Expertinnen und Experten für globale psychische Gesundheit, Neurobiologie, Erdsystem und Atmosphärenwissenschaften, Klimatologie, Informatik, Soziologie und Ethik, deren Fachwissen von der Grundlagenforschung bis zur klinischen Umsetzung und politischen Implementierung reicht. Sechs Veröffentlichungen in den September- und Oktober-Ausgaben der renommierten Zeitschrift „Nature Mental Health“ informieren über die Arbeit der Kommission.
In dem von Prof. Luterbacher geleiteten Arbeitspaket „Environment and Climate change“ werden Daten aus hochmodernen Klimamodellen, Satellitendaten und Beobachtungen der atmosphärischen Zusammensetzung mit regionalen sozioökonomischen Informationen sowie Daten zur öffentlichen Gesundheit abgeglichen. Auf diese Weise sollen die größten Herausforderungen für die psychische Gesundheit identifiziert werden. Dies soll als Basis dienen, um neue Strategien für den Umgang mit diesen Belastungen zu entwickeln. „Die multidisziplinäre Expertengruppe dieses Arbeitspakets trägt dazu bei, die Agenda zu Umwelt- und Klimaproblemen sowie zu Gehirn- und psychischer Gesundheit voranzutreiben“, so Prof. Luterbacher. „Gleichzeitig wird eine Roadmap für die nächste Generation von Forscherinnen und Forschern entwickelt, die darauf abzielt, Lösungen für eine adaptive Bewältigung dieser wachsenden globalen Herausforderungen zu schaffen.“