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Forschungsprofil

Die Sachlagen des 21. Jahrhunderts sind zunehmend durch eine doppelte Komplexität gekennzeichnet. In faktischer Hinsicht erweisen sich Entwicklungen im Kontext der Globalisierung häufig als vielschichtig und hochgradig vernetzt. Ethisch sind sie vielfach nicht eindeutig zu bewerten. Die Komplexität wird noch verstärkt durch fachliche und moralische Kontroversen. Dieser Umstand stellt für den Geographieunterricht eine zentrale Herausforderung dar. Die Tendenz zur Übersimplifizierung in Form einer unzulässigen Vereinfachung von Problemen und einer Entwicklung von unterkomplexen Lösungsansätzen zeichnet sich zunehmend im Unterrichtsalltag ab. Stattdessen gilt es verstärkt Anstrengungen zu unternehmen die Eigenkomplexität der Schülerinnen und Schüler zu erhöhen, sie in die Lage zu versetzen, mit komplexeren Sachlagen angemessen zu operieren.

Die Forschungsprojekte der Arbeitsgruppe Geographiedidaktik zielen in einem ganzheitlichen, triangulativen und emergenten Ansatz darauf ab, empirische Evidenzen zu generieren, wie die Steigerung der Eigenkomplexität auf Seiten der Schülerinnen und Schüler im Geographieunterricht angebahnt werden kann. Dazu wird sich verschiedenen Forschungsfeldern wie z.B. den Basiskonzepten, der Systemkompetenz, der Lehrerfortbildungsforschung oder der ethischen Urteilsbildung gewidmet. Das eingesetzte methodische Spektrum reicht von Item Response Theory-Modellen über die dokumentarische Methode bis hin zur prozessanalytischen Videografie.