Augenbewegungslabore
In unseren Augenbewegungslaboren können wir die Augenbewegungen der Probanden messen, während sie visuelle Reize auf einem Computermonitor beobachten und okulomotorische Aufgaben ausführen. Damit untersuchen wir, welche Augenbewegungen bei der Ausführung bestimmter Aufgaben eingesetzt werden und wie Augenbewegungen durch visuelle Reize gelenkt werden. Wir benutzen verschiedene Arten von sogenannten Eytrackern zu Messung von Augenbewegungen. Bei den videobasierten Systemen (EyeLink II & EyeLink 1000) werden die Augen des Probanden mit Infrarot-Videokameras gefilmt. Dabei wird das Auge mit für Menschen unsichtbarem Infrarotlicht beleuchtet. Da die Pupille sehr wenig bis gar kein Licht reflektiert, erscheint im Kamerabild ein dunkler Fleck. Die Software des Eyetrackers identifiziert die Position dieses dunklen Flecks und interpretiert dies als die Position der Pupille. Wir wollen aber natürlich nicht die Position der Pupille im Kamerabild des Eyetrackers messen, sondern die Blickposition des Probanden auf dem Computermonitor. Hierzu muss der Eyetracker kalibriert werden. In der Kalibrierung erscheinen auf dem Bildschirm an verschiedenen Stellen kleine Punkte, die der Proband fixieren muss. Dadurch kann der Eyetracker den Zusammenhang zwischen der Position der Pupille im Kamerabild und der Blickposition auf dem Computermonitor "lernen". Beim Eyelink II trägt der Proband eine Art Fahrradhelm, an dem die Kameras angebracht sind, während beim Eyelink 1000 die Kamera in eine Kinn- und Stirnstütze integriert ist. Der DPI (Dual Purkinje Image) Eyetracker nutzt ein anderes Verfahren, um die Blickposition zu messen. Wie bei den videobasierten Systemen wird das Auge mit Infrarotlicht beleuchtet, jedoch wird nicht die Position der Pupille gemessen, sondern die erste und vierte Purkinje Reflexion. Purkinje Reflexionen sind Spiegelungen von einstrahlendem Licht an den Grenzen der Linse und der Cornea. Die beiden Reflexionen werden über ein bewegliches Spiegelsystem auf einem Photosensor zentriert. Die Spiegel werden von Motoren kontinuierlich so eingestellt, dass die Reflexionen zentriert bleiben. Anhand der Spiegelpositionen wird dann die Blickposition errechnet. Im Vergleich zu den videobasierten Verfahren ist diese Messmethode genauer, aber auch aufwendiger in der praktischen Durchführung. |
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