Forschungskreis Holocaustliteratur und -kultur im mittleren und östlichen Europa
Seit Mai 2010 kooperiert der Lehrstuhl von Prof. Dr. Reinhard Ibler mit den literaturwissenschaftlichen Fakultäten der Universitäten Prag und Łódź. Ziel des Projektes ist es, Darstellungen und Reflexionen zum Thema Holocaust in Kultur und Literatur in ihrer zeitlichen Tiefe darzustellen.
Kurzvorstellung der Mitglieder des Arbeitskreises
Gemeinsam mit den Projektpartnern in Prag und Łódź wurden bereits fünf Workshops organisiert. Jede Veranstaltung fokussiert einen anderen zeitlichen Abschnitt. Somit bauen sie chronologisch aufeinander auf. Die Literatur nach 1989 war Thema des Workshops in Gießen, der von 22.-23. November 2012 stattfand. Auf diesen Seiten finden Sie die Programme und Vortragsthemen der einzelnen Treffen sowie weitere Veranstaltungshinweise.
- Workshop: Gießen, 12.-13. Juli 2018
- Ziel dieses Treffens ist die inhaltliche und organisatorische Planung eines Handbuchprojektes zur Holocaustliteratur Ostmitteleuropas
- Workshop, Poznań, 17.-18. Dezember 2015
- Dieser 8. Workshop war Fragen der Rezeption gewidmet und wurde von unseren Partnerinnen der Adam-Mickiewicz-Universität organisiert.
- Workshop: Gießen 18.-19. Juni 2015
- Dieser Workshop widmet sich dem Thema Holocaustliteratur im Hinblick auf literarische Verfahrensweisen wie der Poetisierung und Ästhetisierung.
- Workshop: Prag, Mai 2014
- Der Workshop in Prag eröffnet einen neuen Tagungszyklus, in dem zentrale Fragestellungen der literaturwissenschaftlichen Beschäftigung mit dem Holocaust im Vordergrund stehen:
- Buchpräsentation „Die Liebe im Ghetto“ am 23. April 2013
- Der Forschungskreis, das Gießener Zentrum Östliches Europa (GiZo) der Universität Gießen, die Universitätsbibliothek Gießen und das Polnische Institut Düsseldorf, laden zu einer Veranstaltung anlässlich des 70. Jahrestages des Aufstands im Warschauer Ghetto ein.
- Gastvortrag Prof dr. hab. Jerzy Kałążny am 10.12.2013
- Das Gießener Zentrum östliches Europa, das Institut für Slavistik und der Forschungskreis Holocaustliteratur im mittleren und östlichen Europa laden herzlich ein zum
- Workshop: Gießen, November 2012
- Die erste Reihe der Tagungen wurde mit der Ausrichtung einer Konferenz an der JLU Gießen abgeschlossen. Sie widmete sich der neuesten Literatur und Kultur und berücksichtigte dabei die Zeit nach 1989. Für 2014 ist ein neuer Tagungszyklus geplant, der thematische Einzelaspekte in den Blick nehmen wird.
- Workshop: Prag, Juni 2012
- Das Institut tschechische Literatur und das Prager Zentrum für jüdische Studien organisierten auch den vierten Workshop in Prag, der nun die 70er und 80er Jahre in den Blick nahm.
- Workshop: Prag, November 2011
- Der erste Workshop in Prag setzte die in Gießen und Łódż begonnene Tradition fort. Er befasste sich mit dem Thema Holocaust in der Literatur und anderen Kunstmedien in den 50er und 60er Jahren in Mitteleuropa.
- Workshop: Łódź, Mai 2011
- Der von polnischer Seite organisierte zweite Workshop befasste sich mit der künstlerischen Aufarbeitung des Holocaust in den unmittelbaren Nachkriegsjahren.
- Workshop: Gießen, Mai 2010
- Der erste Workshop widmete sich dem Themenkomplex Holocaust interdisziplinär: In den Beiträgen wurde das Thema aus historischer, literatur-, theater- und filmwissenschaftlicher Sicht betrachtet. Durch das Treffen wurde die Grundlage für eine weitere Zusammenarbeit geschaffen und das Forschungsprojekt ins Leben gerufen.
Aus der Tagungsreihe sind bereits einige Sammelbände zum Thema Holocaustliteratur- und Kultur in deutscher und englischer Sprache hervorgegangen.
1. Ibler, Reinhard [Hrsg.] ; Golebiowski, Anja [Mitarb.]: Ausgewählte Probleme der polnischen und tschechischen Holocaustliteratur und -kultur: Materialien des Internationalen Workshops in Gießen, 27. - 28. Mai 2010 , München [u.a.], 2012
2. Jiří Holý [Hrsg.]: The Representation of the Shoah in Literature, Theatre and Film in Central Europe: 1950s and 1960s. Praha 2012.
3. Jiří Holý [Hrsg.]: The Representation of the Shoah in Literature, Theatre and Film in Central Europe: 1970s and 1980s.
Praha 2012.
4. Reinhard Ibler [Hrsg.]: Der Holocaust in den mitteleuropäischen Literaturen und Kulturen seit 1989. The Holocaust in the Central European Literatures and Cultures since 1989 , Stuttgart 2014.
5. Grzegorz Gazda [Hrsg.]:
The representation of the Shoah in literature and film in Central Europe: the post-war period = Die Darstellung der Shoah in Literatur und Film in Mitteleuropa: die ersten Nachkriegsjahre = Reprezentacje Shoah w literaturze i filmie w Europie Środkowej: lata powojenne,
Łódź 2014.
6. Jiří Holý [Hrsg.]: Aspects of Genres in the Holocaust Literatures in Central Europe. Die Gattungsaspekte der Holocaustliteratur in Mitteleuropa. Praha 2015.
7. Ibler, Reinhard [Hrsg.]: Der Holocaust in den mitteleuropäischen Literaturen und Kulturen: Probleme der Poetisierung und Ästhetisierung. Stuttgart 2016.
8. Agata Firlej, Krystyna Pieniążek-Marković [Hrsg.]: Recepcja literackich i artystycznych dzieł o Szoa, Themenheft der Poznańskie Studia Slawistyczne , 2017, Nr. 12.
Der Gießener Forschungskreis v.l.n.r.:
Katharina Bauer, Anja Golebiowski, Reinhard Ibler, Elisa-Maria Hiemer
Der am Institut für Slavistik der Justus-Liebig-Universität Gießen angesiedelte Forschungskreis Holocaustliteratur und -kultur im mittleren und östlichen Europa hat sich die komparatistische Erforschung des nationalsozialistischen Völkermords aus literatur- und kulturwissenschaftlicher Perspektive zum Ziel gesetzt. Unter Holocaustliteratur und -kultur wird dabei die Gesamtheit an zeichenhaften Äußerungen verstanden, die vom historischen Ereignis des Genozids ausgehen und im Spektrum zwischen persönlicher Erinnerung und fiktionaler Gestaltung darauf Bezug nehmen. Die Ästhetisierung des Holocaust wird, im Gegensatz zu anderen Auffassungen, nicht kritisch gesehen, sondern als unabdingbare Voraussetzung dafür, dass das Ereignis einen gesteigerten Aufmerksamkeitswert auch aus zunehmender zeitlicher Distanz behält und bewusstseinsprägend wirken kann. Im Zentrum der wissenschaftlichen Aktivitäten des Forschungskreises steht der vergleichende Blick auf die literarisch-kulturelle Aufarbeitung des Holocaust bei drei in besonderem Maße damit verbundenen Völkern: Polen, Tschechen und Deutschen. Der Forschungskreis kooperiert deshalb eng mit der germanistischen Arbeitsstelle Holocaustliteratur der JLU wie auch mit ausländischen Partnern, insbesondere dem Centre for the Study of Holocaust and Jewish Literature der Karlsuniversität Prag sowie polnischen Institutionen.
Ansprechpartner:
Sekretariat:
Frau Magdalena Szych
Otto-Behaghel-Straße 10 D, Zi. 518
35394 Gießen
Email
Tel.: +49 (0)641 99 3 11 87
Fax: +49 (0)641 99 3 11 69
Eine Zusammenstellung deutscher, polnischer und tschechischer Zentren, die sich mit der Erforschung des Holocaust in Literatur, Geschichte und Gesellschaft befassen.
Deutschland
Arbeitsstelle Holocaustliteratur der Universität Gießen.
Fritz-Bauer-Institut, Frankfurt am Main.
Zentrum für Antisemitismusforschung , Berlin
Internationales Institut für Bildung, Sozial- und Antisemitismusforschung , Berlin
Frontier-Projekt „Schreiben im Holocaust“ der Universität Heidelberg
Emil-Frank-Institut , Wittlich
Antisemitismus und Rechtsextremismus – Forschung am Moses-Mendelssohn-Zentrum , Universität Potsdam
Polen
Centrum Badań nad Zagładą Żydów. Instytut Filozofii i Socjologii Polskiej Akademii Nauk, Warschau [Forschungszentrum über die Vernichtung der Juden. Institut der Philosophie und Sozilogie der Polnischen Akademie der Wissenschaften].
Centrum Badań Holokaustu Uniwersytetu Jagiellońskiego , Krakau [Zentrum für Holocaustforschung der Jagiellionen-Universität].
Żydowski Instytut Historyczny , Warschau [Jüdisches Historisches Institut]
Centrum Badania i Nauczania Dziejów i Kultury Żydów , Warschau [Zentrum für Forschung und Lehre der jüdischen Geschichte und Kultur]
Tschechische Republik
Pražské centrum židovských studií , [Das Prager Zentrum für Jüdische Studien]
European Shoah Legacy Institute , Prag
Institut Terezínské Iniciativy , Prag [Institut Theresienstädter Initiative]:
Weltweit
Holocaust Literature Research Institute , London/Ontario, Kanada
Holocaust Awareness at Ohio State University , USA
The Jack, Joseph and Morton Mandel Center for Advanced Holocaust Studies am United States Holocaust Memorial Museum, USA
The Strochlitz Institute for Holocaust Research , Universität Haifa, Israel