Entstehung und Konzeption
Der weitere Kontext
Projekte entstehen nicht im luftleeren Raum. Das GEP nimmt unterschiedliche didaktische Konzepte auf und entwickelt sie weiter, nicht zuletzt das an der Freien Universität Berlin von Bernt Ahrenholz und Martina Rost-Roth erarbeitete Konzept der One-to-One-Tutorien im Bereich 'Deutsch als Fremdsprache'" und das Konzept der individuellen E-Mail-Tandems. Eingebettet ist es in die generelle Diskussion um das Fremdsprachenlernen mit digitalen Medien, die an der Giessener Universität besonders in den Fachgebieten Didaktik des Englischen (vgl. Publikationsliste Prof. Legutke) und Deutsch als Fremdsprache (vgl. Publikationsliste Prof. Rösler) sowie in der Sektion 8 des Gießener Graduiertenzentrums Kulturwissenschaften "Fremdsprachenlehren/-lernen mit digitalen Distributions- und Kommunikationsmedien" intensiv geführt wird.
Phase 1: Das Elektronische Tutorium
Entwickelt von Claudia Tamme agierten im Elektronischen Tutorium angehende Giessener DaF-Lehrer als elektronische Tutoren für Deutschlernende an der Hong Kong Baptist University. Diese elektronische Kommunikation und ein Begleitseminar wurden in einem Pilotprojekt und einer Hauptstudie erforscht, unterstützt durch ein Stipendium des Giessener Graduiertenkollegs 'Didaktik des Fremdverstehens'. Die Auswertung lieferte wichtige Ergebnisse besonders im Hinblick auf die Bedeutung von Mailfrequenz und Maillänge, auf die Themenwahl, auf das Entstehen einer personalisierten Landeskunde, auf das Korrekturverhalten und auf die Bedeutung der Emotionalität. Siehe: Tamme, Claudia (2001). E-Mail-Tutorien : eine empirische Untersuchung E-Mail-vermittelter Kommunikationen von Deutschstudierenden und Deutsch-als-Fremdsprache-Lehrenden in der Ausbildung. Online: http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2003/1009/ (07.05.03).
Phase 2: Das Elektronische Praktikum
Unterstützt durch Mittel des Förderfonds der Justus-Liebig-Universität konzentrierte sich unter Leitung von Nicola Würffel die Begleitforschung auf die im Begleitseminar ablaufenden Lernprozesse, vor allem auf die Interaktion von praktischer Erfahrung im Austausch mit den Lernenden, gemeinsamer Reflexion der Praxiserfahrung und Auseinandersetzung mit der didaktischen Fachliteratur. Das Praktikum fand in Kooperation mit der University of Wisconsin-Milwaukee statt.
Phase 3: Die Integration von Web 2.0-Tools
Unter Leitung von Csilla Puskás und in Kooperation mit der Hong Kong Baptist Universitywurden verschiedene Web 2.0-Angebote in das Konzept des Elektronischen Praktikums integriert. Vor allem durch die Nutzung gemeinsamer Blogs wurde die Kooperation zwischen den Lernergruppen erleichtert, zudem wurde erprobt, in wie weit das kooperative Erstellen von Produkten und die Simulation von Pürfungen trotz der Entfernung zwischen Tutoren und Tutees möglich ist.