Société internationale pour l'étude du théatre médiéval (SITM)
Die SITM ist eine internationale wissenschaftliche Gesellschaft, die der Erforschung des mittelalterlichen europäischen Dramas (inklusive halbdramatischer Formen) sowie seiner neuzeitlichen Rezeption gewidmet ist. Die Gesellschaft ist explizit interdisziplinär ausgerichtet und fördert insbesondere Forschungsansätze, die über die Fächergrenzen zwischen den Einzelphilologien und zwischen der Literatur-, der Musik-, der Theaterwissenschaft und anderen Wissenschaften hinweggehen.
Die im Abstand von drei Jahren stattfindenden Kolloquien verbinden jeweils einen wissenschaftlichen Kongress mit öffentlichen Aufführungen von mittelalterlichen Spielen oder Prozessionen. Die Möglichkeiten reichen hier vom eigens für die SITM organisierten Mittelalter-Theaterfestival bis zum Besuch und zur Teilnahme an noch lebenden, auf das Mittelalter zurückgehenden Spieltraditionen.
Die Mitgliedschaft steht allen Wissenschaftlern und Studierenden offen, die an der Erforschung des mittelalterlichen Dramas interessiert sind. Die Mitgliedsgebühren betragen derzeit US $ 15,00 pro Jahr (für Studierende US $ 10,00) und werden i.d.R. für jeweils drei Jahre entrichtet.
Die Anmeldung zur internationalen Mitgliedschaft sowie die Entrichtung der Mitgliedsgebühren erfolgt über www.sitm.info.
Die Zeitschrift der SITM ist EMD (European Medieval Drama), hrsg. von Cora Dietl.
Die nächste internationale Tagung der SITM wird im Juli 2025 in Fribourg/CH stattfinden.
Sektion Deutschland / Österreich / Schweiz
Die Sektion der deutschsprachigen Länder, der seit 2007 Cora Dietl vorsteht, organisiert seit 2012 zudem eigene Regionaltagungen. Die nächste findet vom 27. bis 29. August 2024 in Salzburg und Klagenfurt statt.
Reformation und Gegenreformation
Regionaltagung der SITM (DACH) in Salzburg und Klagenfurt, 27.–29. August 2024
Vorläufiges Programm
Dienstag, 27.8.2024
KunstQuartier, Bergstraße 12, Salzburg
14.30–15.00 Begrüßung
Kulturelle Praktiken des konfessionellen Theaters
15.30–16.15 Elke Huwiler (Luzern/Amsterdam): Kooperative Praktiken in der Frühen Neuzeit [Arbeitstitel].
16.15–16.45 Kaffeepause
16.45–17.30 Claudia Daiber (Groningen/Nijmegen): Der Christus patiens des Hugo Grotius: eine christliche Tragödie.
17.30–18.15 Stefan Engels (Salzburg): Das Admonter Passionsspiel. Zur Rolle der Musik in der Gegenreformation.
18.30 gemeinsames Abendessen.
Mittwoch, 28.8.2024
Theologische und politische Streitpunkte im konfessionellen Theater I
09.30–10.15 Maria Dorninger (Salzburg): Taufe allein tut’s nicht. Reformation und Gegenreformation im Schuldrama Johann Rassers.
10.15–11.00 Heidy Greco-Kaufmann (Bern): Kriegskultur und Söldnertum im Schweizer Theater der Reformation und Gegenreformation.
12.12–15.15 Fahrt mit dem Railjet nach Klagenfurt.
Theologische und politische Streitpunkte im konfessionellen Theater II
Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Universitätsstraße 65/67
17.00–17.45 Karina R. Fischer (Gießen): Konfessionelle Auseinandersetzungen in Esther-Dramen? Jos Murers Hester (1567), Berner Hester (1567) und Johann F. Lautenschlagers Esther (1587)
17.45–18.30 Cora Dietl (Gießen): Wie konfessionell kann ein Isaak-Spiel sein? Christoph Stymmelius‘ Isaac (1579) vor dem Hintergrund der lutherischen Ehetheologie.
19.00 gemeinsames Abendessen mit Mitgliederversammlung.
Donnerstag, 29.8.2024
Theatertradition und konfessionelles Theater
08.30–09.15 Führung in der Handschriftensammlung der UB Klagenfurt
09.30–10.15 Lenke Kovács (Mallorca): Zwischen Mittelalter und Neuzeit – Zwei Katalanische Gegenreformatorische Spiele von Joan Timoneda (ca. 1520-1583).
10.15–11.00 Angelika Kemper (Klagenfurt): Frühe Münchner Jesuitenaufführungen des 16. Jahrhunderts: Figuren, Bühnenformen, Einzüge.
11.00–11.30 Kaffeepause und Abschluss der Tagung.
Außerdem organisiert die SITM jährlich Sektionen auf dem International Medieval Congress in Leeds (IMC). Auch hier ist Cora Dietl als Programmdirektorin des IMC für den Bereich 'Drama' Ansprechpartnerin.
Call for Papers
Processional Performances and Wagon Performances of Medieval Theatre
IMC Leeds, 7–10 July, 2025
In 2025 we celebrate 50th anniversary of the processional performance of the York Plays and the 50th anniversary of the proceedings of SITM, today called European Medieval Drama. The foundation conference of SITM took place in Leeds, 1974.
Celebrating the two anniversaries, we suggest to organize several sessions on processional performances and wagon performances of medieval theatre (in the middle ages and today) at the IMC and to publish a special volume of European Medieval Drama on this topic. Papers could discuss the effect of the inclusion of different kinds performances in a procession. These could be the pageant wagon performance of the York Plays, or the performances of scenes on ground as part of the Freiburg Corpus Christi procession, or the use of scenic tableaux in Spanish semana santa processions or in entrées royales. On the other hand, papers could discuss the sense and effect of the use of wagon stages without a procession, as for example in the case of Dutch rederijker performances, or carnival performances in Lübeck. Do they refer to the idea of a procession, and does this add any additional meaning to the performances? Papers could and should also discuss the question of re-staging processional plays and/or wagon plays, and the effects of different of re-stagings. What have we learned from 50 years of re-staging the York Plays?
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Please send your ideas for papers (20min) in English, French, or German dealing with this complex of questions to: Prof. Dr. Cora Dietl cora.dietl@germanistik.uni-giessen.de by September 15, 2024.
After the conference, you are invited to submit your paper to European Medieval Drama (peer-reviewed journal).