Amerika
Obwohl die postmoderne Bedeutungsdekonstruktion in dem Feld der zeitgenössischen Kunst das bildungsbürgerliche Milieu begeistert, provoziert der Verzicht auf Kausalitaten im Bereich der politischen Argumentation und Berichterstattung im vermeintlich aufgeklärten Bildungsburgertum Empörung. Auch wenn formell die Auflösung von narrativer Logik in der Kunst und Fake-News wesensgleich sind, so ist es habitueller Ausdruck des vorrangig bürgerlichen Performance-Art-Milieus, dass die postmoderne Dekonstruktion und Neuordnung allein dem Feld der Kunst vorbehalten bleiben soll. In Zeiten eines Erstarkens rechter Bewegungen darf ein vermeintlicher kultureller Kampf zwischen urban, aufgekl arten Bildungsb urgertum und provinziell, zurückgebliebenen White Trash nicht reduzierend herbeigeschrieben werden. Die zeitgenössische Performance befördere ironische Bedeutungsdekonstruktion und die Populisten affektierten die Naiven. Anstatt mit vermeintlich subversiven Performances in das Feld der jungen, urbanen, gebildeten Publikum der Ruhrtriennale zu intervenieren und dort zu agitieren, wo weitestgehend Konsens besteht, werden in der Performance “Amerika” die Affektmechanismen des amerikanischen Entertainments positiv nutzbar gemacht. Late Night Shows, evangelikale Predigten, Wrestling, Countrysongs, Stand Up Comedy und Vlogs sind Grundlage dieser Performance.
Performance
von Thomas Bartling, Jan Gehmlich, Dominik Meder
Bisherige Aufführungen
- 23.9.2017, Ringlokschuppen Ruhr
- 24.9.2017, Ringlokschuppen Ruhr